Schutzarten und Schutzklassen von Geräten
Die Gehäuse elektrischer und elektronischer Betriebsmittel werden gem. DIN 60529:2014-09 durch den IP-(International bzw. Ingress Protection-)Code gekennzeichnet. Die erste Ziffer gibt den Schutz gegen Berührung, Fremdkörper und Schmutz an, die zweite gegen Wasser – beide müssen zwingend angegeben sein. Der folgende Buchstabe gibt den zusätzlichen Schutz gegen Berührung und der letzte Buchstabe eine ergänzende Prüfung an. Die Buchstaben müssen nicht zwingend angegeben und können im Code durch X ersetzt werden, z. B. IP34XX.
1. Ziffer | 2. Ziffer | 1. Buchstabe | 2. Buchstabe | ||||
0 | Kein Berührungsschutz; kein Schutz gegen Fremdkörper | 0 | Kein Schutz vor eindringendem Wasser | A | Handrückenschutz oder Gegenstände mit einem Durchmesser > 50 mm | H | Hochspannungs-Betriebsmittel |
1 | Schutz gegen großflächige Berührung mit der Hand; Schutz gegen Fremdkörper mit einem Durchmesser > 50 mm | 1 | Geschützt gegen senkrecht fallen-des Tropfwasser | B | Fingerschutz – Finger mit einem Durchmesser > 12 mm und bis 80 mm Länge | M | Geprüft, wenn bewegliche Teile in Betrieb sind |
2 | Schutz gegen Berührung mit den Fingern; Schutz gegen Fremdkörper mit einem Durchmesser > 12 mm | 2 | Geschützt gegen schräg fallendes Tropfwasser (bis 15° gegenüber der Senk-rechten) | C | Werkzeugschutz gegen Werkzeug mit einem Durch-messer > 2,5 mm und bis 100 mm Länge | S | Geprüft, wenn bewegliche Teile im Stillstand sind |
3 | Schutz gegen Berühren mit Werkzeugen, leitenden Gegenständen mit einem Durchmesser > 2,5 mm; Schutz gegen Fremdkörper mit einem Durch-messer > 2,5 mm | 3 | Geschützt gegen Spritzwasser (bis 60 °C gegenüber der Senkrechten) | D | Drahtschutz gegen Drähte mit einem Durchmesser > 1 mm und bis 100 mm Länge | W | Geprüft bei festgelegten Wetterbedingungen |
4 | Schutz gegen Berühren mit Werkzeugen, leitenden Gegenständen mit einem Durchmesser > 1,0 mm; Schutz gegen Fremdkörper mit einem Durchmesser > 1,0 mm | 4 | Geschützt gegen Spritzwasser aus beliebigem Winkel | ||||
5 | Vollständiger Berührungsschutz; Schutz gegen Staubablagerungen im Inneren | 5 | Geschützt gegen Wasserstrahl (aus allen Richtungen) | ||||
6 | Vollständiger Berührungsschutz; Schutz gegen Eindringen von Staub (staubdicht) | 6 | Geschützt vor eindringendem Wasser bei vorübergehender Überflutung | ||||
7 | Geschützt vor eindringendem Wasser beim kurzzeitigen Eintauchen | ||||||
8 | Geschützt vor eindringendem Wasser beim Eintauchen ohne Zeitlimit |
• | Schutzklasse 0: nicht zugelassen (kein Anschluss für Schutzleiter) |
• | Schutzklasse I: Metallteile, die im Fehlerfall Spannung aufnehmen können, müssen mit dem Erdleiter (Schutzleiter) verbunden sein; bei Versagen der Isolierung wird der Stromkreis abgeschaltet |
• | Schutzklasse II: zusätzlich zur Schutzisolierung ist an allen spannungsführenden Teilen eine Isolierung vorhanden, sodass sie nicht mit einem Schutzleiter verbunden sein müssen |
• | Schutzklasse III: Geräte mit Niedrigspannung (< 50 V AC bzw. < 120 V DC), mit Schutztransformator oder Batterien, Akkus etc. dürfen nicht mit einem Schutzleiter verbunden werden |
{Strom, Stromversorgung}
Gebäudeleit- und -systemtechnik
Die Informationsübertragung erfolgt zusammen mit der Energieübertragung über die Busleitungen mit der Busspannung DC 24 V. Hierdurch werden alle angeschlossenen Funktionseinheiten, die Systemkomponenten, miteinander vernetzt, überwacht und gesteuert. Sensoren dienen zur Erfassung von Eigenschaften, z. B. Temperatur, Helligkeit, und als Befehlsgeber. Diese Daten kommen bei den Aktoren als Information an und lösen entsprechende Schaltungen aus.
Im Wesentlichen kommen folgende Systeme zum Einsatz:
• | EIB (Europäischer Installationsbus) – DIN EN 50090, Elektrische Systemtechnik für Heim und Gebäude (ESHG) sowie VDE 0892 bzw. KNX als internationaler Standard |
• | LON (Local Operating Network) – Steuerung internetbasiert, in Verbindung mit Regelung von Heizung, Lüftung, Beleuchtung, Verschattung etc. |
• | LCN (Local Control Network) |
Neben der Steuerung dient die Systemtechnik auch der Visualisierung von Busfunktionen. Die jeweiligen Zustände und damit auch Störungen werden am Bildschirm dargestellt. Häufigste Anwendungen sind die EMA (Einbruch-Meldeanlagen) und die BMA (Brandmeldeanlagen).
Die Gebäudeautomation wird häufig mit der Systemtechnik gleichgesetzt, gilt jedoch als Oberbegriff. Damit können Informationen, auch Gebäude und Liegenschaften übergreifend, meist über Ethernet, verteilt und ausgewertet werden. Die Sensoren entsprechen hier der Feldebene, die Aktoren der Automationsebene und die Systemkomponenten der Managementebene.
Notstromanlagen
Muss eine kontinuierliche Versorgung mit elektrischer Energie gesichert sein, werden Notstromaggregate eingesetzt, die entweder automatisch oder manuell geschaltet werden können. Betrieben werden sie mit Benzin, Diesel oder Erd- bzw. Flüssiggas (LPG). Auch hier sind die entsprechenden Schutzmaßnahmen zu berücksichtigen und eine klare Trennung vom öffentlichen Netz. Bei automatisch schaltenden Anlagen muss sichergestellt sein, dass diese bei Wartungsarbeiten u. Ä. nicht automatisch ausgelöst werden.
Photovoltaik (PV-Anlagen)
Im Rahmen der Nutzung regenerativer Energien, hier der Sonnenenergie, nutzen Photovoltaikzellen die Energie aus direktem und diffusem Sonnenlicht durch Umwandlung in elektrische Energie. Im Netzparallelbetrieb wird über Wechselrichter (Frequenzumrichter) der Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt und direkt im Gebäude verwendet oder in das öffentliche Netz eingespeist und entsprechend vergütet. Im Inselbetrieb, d. h., ohne vorhandenen Netzanschluss, muss die Energie in Akkus zwischengespeichert werden, um eine gleichmäßige Nutzung zu ermöglichen.
{Elektrotechnik, Betreiberpflichten}
{Betreiberpflichten, Elektrotechnik}
Grundlegende Vorschriften
Die DIN VDE 0100 Errichten von Niederspannungsanlagen ist die Grundlage für das Planen, Ausführen und Betreiben von Elektroinstallation in Gebäuden. Sie ist wie folgt gegliedert:
Gruppe 100 – Anwendungsbereich, allgemeine Anforderungen
Gruppe 200 – Begriffe
Gruppe 300 – Allgemeine Angaben zur Planung elektrischer Anlagen
Gruppe 400 – Schutzmaßnahmen
• | Teil 410 – Schutz gegen elektrischen Schlag |
• | Teil 420 – Schutz gegen thermische Auswirkungen |
• | Teil 430 – Schutz bei Überstrom |
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Teil 440 – Schutz gegen Überspannung
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Teil 442
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