Anne LebensLiebe. Malte Kerber. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Malte Kerber
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Контркультура
Год издания: 0
isbn: 9783969405369
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sich ja sonst niemand drum!

      So! Das musste ja mal gesagt werden!

      Bums! Malte

      Achtung:

      Die beiden Schlüssel im Briefkasten gehören uns!

       Mehr Info, da wir uns länger nicht gesehen:

      Liebes Spätzchen,

      heute Abend bist du nach der Arbeit wieder einmal allein zu Hause. Bin wie verabredete zu dieser Ausländerveranstaltung. Bitte nicht zur Kaufhalle rennen, um für mich Bier zu besorgen! Habe für das Wochenende genug Vorrat angelegt!

      Ein kurzer Tagesbericht:

      1.Traf auf dem Alexanderplatz S.R. aus dem Verlag. Schöne Grüße!

      2.Bediente auf dem Alex einen Kaffeeautomaten so geschickt, dass etwa acht Tassen herauskamen und versickerten. Die Bedienung merkte nichts, und ich bezahlte nur eine Tasse!

      3.Achtung: Habe die aktuelle Zeitung, was mir eben einfiel, in den Müll geworfen!

       Braucht´se nich mehr ßu suchen!

      4.Morgen kommt der Fernseh-Fritze wegen der verlorengegangenen Farbe in unserem Farbfernseher.

      Annchen, im Kühlschrank liegt eine fette Bockwurst Du kannst aber auch einen Teller Graupen essen.

      Die reichen dann trotzdem noch für morgen, übermorgen und über-über-übermorgen. Hatte ich gut geplant! Genauer: Die sind beim Kochen immer mehr und noch mehr geworden. … Komisch! Wie auch immer: Guten Appetit!

      Gruß und KussSchnutzi-Putzi

       Annchen, nicht vergessen:

      Wir sind durch Deutschland gefahren …

      Zwei leicht abgeänderte Strophen

      zum alten Lied von mir

      … und du, die Anne, mir zur Seite,

      so fuhren wir durchs Land.

      Wir fuhren die Läng´ und die Breite

      durch Regen und Sonnenbrand.

      So sind wir durch Täler gefahren,

      durch fremde Wälder, an fremden Seen.

      Wir werden noch weiterfahren,

      um viel neue Lande zu sehen …

      Mindestens die nächsten zehn Jahre noch! Versprochen!

      Ehrlich, Malte!

       „Anordnungen“ für meine Abwesenheit!

      1.Regelmäßig essen!

      2.Viel trinken!

      3.Abends nicht so lange lesen!

      4.Nicht verschlafen!

      5.Keine Arbeit mit nach Hause bringen!

      5.An Malte denken!

      Rückkehr in vier Tagen! Berichterstattung!

       Malte

      Annchen,

      das Gedicht zu deinem morgigen Geburtstag!

      Anderes Glückwünschen folgt!

      Malte-Schatz-Platz

      MINNELIED

      Mein Herz voll Weh´n

      dein Herz ein Fleh´n

      die Liebe möcht´ uns nimmermehr geh´n

      bombóm

      Mein Herz furcht-klein

      dein Herz Lieb-Rain

      das meine ging ins deinige ein

      bombóm

      Dein Herz zerfloss

      mein Herz: Traumschloss

      das deine ich ins meinige schloss

      bombóm

      Mein Herz für dich

      dein Herz für mich

      ein Herze sind wir für ewigelich

      bombóm

      Siehst du, Anne, das hast du nun davon,

      dass du einen alten Nachwuchslyriker als Liebsten hast!

      Donnerstag, 18:30 Uhr

      Hallo, Anne,

      bin wie angekündigt zur Sitzung!

      Lass mein Arbeitszimmer so unordentlich,

      wie es aussieht! Muss morgen sowieso noch

      Kleinigkeiten machen.

      Achtung:

      Heute Abend im ARD-Fernsehen

      sehr guter Film: „Das Piano“.

      Nicht vergessen: Freitag Theaterbesuch!

      Achtung:

      Im Kühlschrank liegt ein Räucherhering.

      Hat aber nichts mit dem Theaterbesuch

      übermorgen zu tun, wenn du ihn heute isst.

      (Mein Karl Marx, bin ich wieder schlau!)

       Maltchen

      Hier eine Grußkarte für dich mit einem bunten

      Blumenbild. Anstelle von echten Blumen,

      aber mit viel männerlicher Liebe beschrieben.

      Wenn´s denn wirklich echte Blumen sein müssen:

      Der große echte Blumenstrauß steht auf dem Balkon!

      Staunst´e wa, wie ick dia lieben tue!

       Der alte Malte

      Eilig, muß los!

      Deshalb heute kein Gedicht!

      Trotzdem – in Liebe!

       Dein Liebster

      Liebste Anne,

      ich dackele jetzt, 15: oo Uhr, los.

      Müllabfuhrtermin habe ich besorgt. Einkaufen war ich.

      Die Wäsche ist geplättet. Die Stoffleiste im Blonden Zimmer ist

      angebracht. Das Büro von Herrn F. habe ich angerufen und eine

      Nachricht hinterlassen. Falls er sich meldet:

       Du weißt von nix nix!

      Ich bin kommende Woche ab Montag wieder im Land.

      Im Kühlschrank liegt einiges zum Essen!

      Mach´s gut! Bis dann!

      Schade, dass es diesmal nicht

      zu einem Liebesgedicht gereicht hat.

      Malte

      Annchen,

      wenn du kommst, dann bin ich wieder mal nicht da: Sitzung in der Kiez-Galerie.

      Hatte ich vergessen.

      Ich bin der Sitzungen und Versammlungen müde

      geworden. Diese Zeitvergeudung!

      Meistens jedenfalls!

      Wann