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Rund um die Langkofelgruppe
Mit Superlativen soll man ja vorsichtig sein, doch die Runde um das Langkofelmassiv verdient sie allemal: große Landschaft, weites Panorama, Blumenteppiche, und dazu gleich mehrere bewirtschaftete Hütten. Etwas Ausdauer braucht es allerdings schon für die recht lange Tour.
Wegbeschaffenheit
Überwiegend gute, auf kürzeren Abschnitten etwas steinige Bergwege
Ausgangspunkt
Sellajochhaus (2180 m) am gleichnamigen Pass
Anfahrt
Das Sellajoch (2244 m) verbindet die großen Dolomitentäler von Gröden und Fassa. Gute, wenn auch kurvenreiche und stark frequentierte Passstraße. Buslinien aus beiden Tälern
Einkehr
Rifugio Comici, Murmeltierhütte, Plattkofelhütte, Rifugio Pertini, Friedrich-August-Hütte, Rifugio Valentini; alle im Sommer bewirtschaftet
Info
Gröden Tourismus, Tel. +39 0471 777 777, www.valgardena.it. Büros in St. Ulrich, St. Christina und Wolkenstein
Langkofelmassiv und das Bergsturzgelände der »Steinernen Stadt«
Der Wegverlauf
Die große Runde startet beim neuen Gebäudekomplex des Passo Sella Dolomiti Mountain Resort
Was für ein Berg! Der Langkofel mit seiner Nordkante
Hinter der Comici-Hütte steigt der Pfad kurz ab gegen den Plan Saslonch, ehe er sich nach Westen wendet und als Geröllspur die Senke links des Piz Ciaulonch (2114 m) ansteuert. Hier genießt man einen ersten Blick auf die grünen Wellen der Seiser Alm und das unverkennbare Profil des Schlerns (2563 m). Auf dem Weiterweg kommt dann wieder mehr Felsgrau ins Bild, zunächst ist es die Nordflanke des Plattkofels (2964 m), dann die monumentale Felskulisse des Platt- und Langkofelkars mit der Plattkofelkarspitze (2821 m) mittendrin. An ihrem Fuß, auf einer Geländeschulter, steht die Langkofelhütte (2253 m). Sie wird auf dieser Runde nicht tangiert. Der Weg quert, etwas an Höhe verlierend, zum Felsfuß der bizarren Plattkofeltürme und steigt dann an gegen den Piza da Uridl
Der Weiterweg führt, kontinuierlich sanft steigend, oberhalb der Murmeltierhütte (2132 m) vorbei. Sie hat ihren Namen nicht zufällig, und mit etwas Glück kann man auch einige dieser putzigen Tiere beim Fressen oder Herumtollen beobachten.
An der Plattkofelhütte
Der Name des komfortablen Höhenweges geht übrigens auf den letzten Sachsenkönig Friedrich-August zurück, der bei seiner Abdankung 1918 gesagt haben soll (was historisch allerdings nicht verbürgt ist): »Macht doch eiern Dreck alleene!« Gewählter drückte sich in der Regel jener Politiker aus, dem man auf der Aussichtspromenade ebenfalls begegnet: Sandro Pertini, Antifaschist und von 1978–1983 italienischer Staatspräsident. Er verbrachte seinen Sommerurlaub oft in Wolkenstein und hat jetzt »seine« kleine Hütte am Friedrich-August-Weg. Nach dem Blick in die Geschichte lohnt sich auch noch einer nach oben, in die Felsen des Langkofelmassivs. Zwei Gipfel sind nach berühmten Bergsteigern benannt, die Grohmannspitze (3114 m) und der Innerkoflerturm (3081 m), dessen Name an den legendären Sextener Bergführer Michl Innerkofler erinnert, der den Zacken 1880 im Alleingang als Erster bestieg. Zwei Ladys aus dem alpenfernen Ungarn, Rolanda und Ilona Eötvös, bezwangen 1908, geführt von A. Dimai und J. Summermatter, die Grohmannspitze über ihre Südwand, eine Tour im IV. Schwierigkeitsgrad. Wow!
Den besten Blick auf die dem Fassatal zugewandte Flanke des Langkofelmassivs bietet der Col Rodela (2454 m), den man von der Forcela Rodela
Aus der Rodelascharte spaziert man auf einer Sandstraße hinunter zur Sellajochstraße und zum Ausgangspunkt der Runde beim Passo Sella Resort
Oben einsteigen
Eine interessante Alternative zur großen Rundwanderung eröffnet der recht betagte Langkofel-Stehlift, der vom Sellajoch hinaufzieht in die schmale Langkofelscharte (2681 m) mit der Toni-Demetz-Hütte. Die Wanderung beginnt dann mit dem etwas rauen Abstieg durch das grandiose, felsummauerte Langkofelkar zur Langkofelhütte (2253 m). Ein sicherer Tritt ist dabei unerlässlich. Unterhalb des Schutzhauses fädelt man ein in den beschriebenen Rundweg. Gesamtgehzeit etwa 5 Std.
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