Liebesheilung: 7 Arztromane großer Autoren. A. F. Morland. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: A. F. Morland
Издательство: Автор
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Жанр произведения: Эротическая литература
Год издания: 0
isbn: 9783956179969
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nichts davon.“

      „Verstehe!“ Prüfend blickte er seinen Stationsarzt an. „Sie mögen sie?“

      „Immer noch“, bekannte Dr. Mittler. „Aber auf platonischer Ebene.“

      „Das genügt mir“, sagte Dr. Winter lächelnd. Mit einem tiefen Atemzug wandte er sich um und verließ das Ärztezimmer.

      Schwester Karin hatte das Weite gesucht. Die Herren von der Polizei dokumentierten Stehvermögen, jedenfalls waren sie noch da und fixierten den Arzt.

      „Herr Doktor Winter?“, erkundigte sich ein rotgesichtiger Herr mittleren Alters mit beginnendem Bürobauch. „Kriminalhauptkommissar Sommer“, stellte er sich vor. Dann nannte er die Namen seiner Begleiter. „Wir ermitteln in der Sache Flugzeugabsturz. Wenn Sie uns ...“

      „Das trifft sich gut. Ist der Name der Frau bekannt?“

      „Bitte?“ Hauptkommissar Sommer blickte völlig irritiert.

      „Die Patientin wurde als Notfall eingeliefert und hat entbunden. Wir wüssten schon gerne, wie Mutter und Kind heißen. In den Begleitpapieren fehlten alle Angaben zur Person.“

      „Ach so! – Monika Stratmann aus Hannover. Modefotografin oder so. Hat die Maschine in Wahn gechartert und war auf dem Weg nach Brüssel. Verheiratet, aber der Mann ist nicht erreichbar.“

      „Das ist doch schon eine ganze Menge.“ Dr. Winter machte sich auf einem Rezeptformular Notizen. „Und was führt Sie nun zu mir, meine Herren?“

      „Die Sache ist nämlich so“, setzte Hauptkommissar Sommer an, „dass die Zeugen, die die beiden Insassen aus Maschine und Scheune bargen, übereinstimmend aussagen, dass sich die Frau vorne beim Piloten befunden hat statt im hinteren Teil des Cockpits. Angeschnallt war sie auch nicht. Immerhin besteht der leise Verdacht, dass der Pilot ihr den Knüppel überlassen hat. Ihn können wir leider nicht mehr fragen. Andererseits war der Zustand der Frau nicht zu übersehen, und als erfahrener Pilot wird er sich gehütet haben, ihr die Maschine anzuvertrauen. Überdies dauerte die Absturzphase nahezu zwei Minuten, also Zeit genug für ihn, die Maschine wieder zu übernehmen. Gekannt haben sie sich auch nicht, das haben wir ermittelt. Sie fliegt öfters ab Wahn, mit ihm war es das erste Mal. – Zumindest sind Zweifel aufgekommen, Sie verstehen?“

      „Und wie kann ich Ihnen bei der Beseitigung der Zweifel nützlich sein oder bei der Aufklärung der von Ihnen festgestellten Widersprüche?“

      „Hat Frau Stratmann irgendetwas gesprochen? Bei der Einlieferung oder während der Entbindung?“

      „Ich muss Sie enttäuschen. Sie kam als akuter Notfall. Um das Leben des Kindes zu retten, war ein operativer Eingriff erforderlich, und der lässt sich nur unter Narkose vornehmen. Sie haben sich umsonst herbemüht.“

      „Kein Wort? Nichts?“, bohrte Hauptkommissar Sommer.

      „Wenden Sie sich besser an Doktor Rose. Die Patientin liegt auf seiner chirurgischen Station“, empfahl Dr. Winter.

      „Waren wir schon. Der Frau geht es miserabel, sie liegt auf der Intensivstation. Eine Vernehmung ist ausgeschlossen.“

      Dr. Winter blickte auf die Ganguhr. „Gesprochen hat sie jedenfalls nicht. Könnte sie nicht in den vorderen Teil der Kanzel geschleudert worden sein, weil sie nicht angeschnallt war?“

      Sommer zog die Schultern hoch und den Bauch ein. „Darauf läuft’s wohl hinaus – bei den Brüchen und was sonst noch bei ihr entzweiging. Aber wir müssen jedem Hinweis nachgehen.“

      „Natürlich. Meine Herren, entschuldigen Sie mich jetzt bitte!“

      „Vielen Dank, Herr Doktor!“, rief ihm Sommer nach.

      14

      Sie drückte Tina so an sich, wie es Walter wissentlich noch nie beobachtet hatte.

      Angesichts der Freundinnen vor dem Schulhausportal war Tina diese Verabschiedung fast lästig. Jedenfalls befreite sie sich, winkte kurz und marschierte mit den Klassenkameraden ins Gebäude.

      Als Eva-Maria auf dem Beifahrersitz Platz nahm, sah Walter, dass Tränen in ihren Wimpern hingen.

      „Nicht doch!“ Er reichte ihr sein Taschentuch. „Es wird ja alles gut.“

      „Ich habe so ein schreckliches Gefühl. Und einfach Angst.“ Sie tupfte Augen und Nase ab. „Fahr bitte zu, die Kinder sehen her!“

      Walter fädelte den Wagen in den langsam vorbeirollenden Verkehr ein; die Mehrzahl der Fahrzeuglenker fuhr hier vor der Schule immerhin rücksichtsvoll und angemessen.

      „Gönneweins wissen übrigens nicht, warum ich nach Bonn fahre“, sagte Eva-Maria, als er den Marktplatz überquerte. Ihre Stimme hatte sich gefangen.“

      Er verstand ihre Gründe und nickte. „Von mir erfahren sie nichts. – Du, ich hab’ mir gedacht, wir drehen einen Bogen durchs Bergische Land und gehen am Flughafen auf die Autobahn. Wir haben massenhaft Zeit. Das Wetter lockt geradezu zu einem Ausflug. Ich komme mir wie ein Kind vor, das die Schule schwänzt.“

      „Magst du nicht von unterwegs in der Firma anrufen?“

      „Ganz und gar nicht. Zu Hause wird das Telefon Sturm klingeln. Schon dieser Gedanke ist eine Wohltat.“

      Besorgnis kehrte in ihren Blick ein. „Du musst an die Zukunft denken! So hat die Firma etwas gegen dich in der Hand.“

      „Ich denke an die Zukunft, an unsere und an die der Firma. Darum mache ich heute blau. Und weißt du es bereitet mir ein diebisches Vergnügen! Komm, genieße den Sonnenschein und die schöne Aussicht und lass die dummen Gedanken hinter dir. Ich mach’s ebenso.“ Er bog in die Ausfallstraße ein, die nach Osten auf die Erhebungen des Bergischen Landes zuführte.

      Aus den Augenwinkeln sah er, dass Eva-Maria zum Krankenhaus auf dem Berg hinüber starrte, das schon halb von Bäumen verdeckt war.

      Dann hatte er schon den Staatsforst erreicht und war froh, dass der Blick zurück auf die Stadt verwehrt war.

      „Weißt du noch unsere Hochzeitsreise haben wir auch über diese Straße angetreten“, sagte er lachend. „Etwa um diese Zeit. Der Wagen war allerdings kleiner.“

      „Und nicht ganz bezahlt.“

      „Aber eine herrlich verrückte Zeit. Und mit dir doppelt schön.“ Ihre Hand kam langsam herüber und legte sich auf seinen rechten Arm. „Ich danke dir dafür, Walter.“

      „Oh, das war kein Kompliment, sondern eine Feststellung, und die aus vollem Herzen.“

      „Du verstehst mich falsch. Ich meine die Zeit mit dir.“

      „Bitte! Einfach hast du’s mit mir sicher nicht gehabt, gerade am Anfang, als wir so verzweifelt wenig Geld hatten. Wenn du nicht so eisern und standhaft gewesen wärst, ich hätte bis zum Monats zehnten das Gehalt immer schon verbraten gehabt.“ Er lachte.

      Ein qualmendes Kiesfahrzeug beanspruchte die Fahrbahn. Der Gegenverkehr war derart dicht, dass ein Überholen nicht ratsam war.

      Bei der nächsten Gelegenheit bog Walter ab und benützte eine schmale, dafür auch weniger befahrene Straße. Nur zum Wochenende herrschte hier großer Rummel, wenn die Autowanderer mit ihren Fahrzeugen den Waldparkplätzen zustrebten und abends sich die gesamte Blechlawine wieder in Richtung Stadt in Bewegung setzte.

      Er fuhr langsam und genoss den Faulenzertag, wie er ihn bei sich nannte.

      Es ging ins Sülztal hinab und drüben wieder hoch.

      Sie fuhren durch kleine Dörfer, an deren Rand sich schon die Bungalowsiedlungen ausbreiteten, Tribut an die nahe Großstadt.

      Im Aggertal hatte ein Ausflugslokal schon geöffnet. Gäste saßen auf der Terrasse.

      „Wie wär's mit einem zweiten Frühstück?“,