Ich hab mal einen Killer gekannt: 4 Action Krimis. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783956179785
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      Jetzt tauchte er wieder hervor und feuerte sofort.

      Monty stolperte in Richtung des Hintereingangs zurück, wo er Deckung zu finden hoffte, und schoss dabei wild um sich. Dann wurde er am Hals getroffen. Er röchelte, taumelte vorwärts und bekam im nächsten Moment auch noch einen Streifschuss am Kopf. Blut rann ihm in Strömen über die Stirn.

      Wie ein gefällter Baum stürzte Monty zu Boden. Er bewegte sich noch, krallte die Hand um seine Waffe.

      Der Killer, der neben dem Van gestanden hatte, trat auf ihn zu, zielte noch einmal direkt auf den Kopf und drückte ab.

      Mit dem Fuß drehte er den Toten herum, um sich davon zu überzeugen, dass Monty auch wirklich tot war.

      18

      Wir erreichten Paterson am späten Nachmittag. Mir fiel gleich auf, dass der Porsche nicht mehr in der Einfahrt stand. Wir klingelten an der Tür des luxuriösen Bungalows am Rande der Kleinstadt in New Jersey, aber es öffnete niemand. Über die Sprechanlage bekamen wir auch keinen Kontakt.

      „Wir scheinen diese Miss Grath verpasst zu haben“, meinte Milo. Ich drückte gegen die Tür und stellte fest, dass sie sich überraschenderweise öffnen ließ.

      Wir traten ein.

      Dabei zogen wir die Dienstwaffen.

      „Miss Grath!“, rief ich. „Hier ist das FBI!“

      Wieder keine Antwort.

      Milo nahm sich das Wohnzimmer vor, ich sah in Küche und Bad nach. Anschließend überprüfte ich einen Salonartigen Raum. Aber auch dort war keine Spur von Tasha zu sehen.

      Ich öffnete die Kleiderschränke des Schlafzimmers. Mir viel auf, dass dort ziemlich viel Platz war. Und vor allem gab es keinerlei Frauensachen. Dasselbe galt für das Bad. Auch dort waren sämtliche Spuren, die darauf hingedeutet hätten, dass hier zumindest zeitweilig eine Frau gewohnt hatte, verschwunden.

      Vielleicht hatte Tasha Grath geahnt, dass wir ihr auf der Spur waren. Und jetzt war schlicht und ergreifend die langsam anwachsende Panik übermächtig geworden.

      Ein Geräusch ließ mich zusammen zucken. Es kam aus dem ausgebauten Dach des Bungalows.

      Eine Treppe führte hinauf. Ich stieg Stufe für Stufe empor, die Pistole vom Typ Sig Sauer P 226 immer im Anschlag.

      Oben angekommen stand ein Mann mitten im Raum und starrte mich an.

      „Hände hoch, FBI...“

      „Nicht schießen!“

      Jetzt trat der Mann in den Schein des Tageslichts, das gerade durch eines dieser Fenster herein fiel.

      „Mister Resnick!“, stieß ich erstaunt hervor. Ich senkte die Waffe. Seine Körperhaltung entspannte leicht.

      „Hallo, Agent Trevellian.“

      „Was machen Sie hier?“, fragte ich.

      Hinter mir hörte ich Schritte. Milo kam die Treppenstufen hoch und trat neben mich.

      „Ich hatte noch ein paar geschäftliche Dinge zu regeln...“

      „Ich glaube ein Staatsanwalt spricht in solchen Fällen von einem Einbruch!“, stellte ich fest.

      „Moment!“ Resnick hob abwehrend die Hände und griff dann etwas zu abrupt in die Innentasche. Aber Resnick zog glücklicherweise nur ein Kuvert heraus und hielt es mir hin. „Lesen Sie das!“, forderte er mich auf.

      Ich nahm das Kuvert, zog das darin dreifach zusammengefaltete Papier heraus und überflog es.

      „Wie Sie sich überzeugen können, hat Brandon mir eine Vollmacht für den Fall seines Todes, seines Verschwindens oder seiner Handlungsunfähigkeit gegeben. Damit sollte sichergestellt werden, dass brisante Stories, an denen er arbeitete, in jedem Fall veröffentlicht werden, auch wenn jemand versuchen sollte, dies durch einen Anschlag, eine Entführung oder was man sich in dieser Hinsicht sonst noch ausdenken kann, zu verhindern. Verstehen Sie? Darum verfüge ich auch über einen Haustürschlüssel.“

      „Dann waren Sie darüber informiert, dass Brandon Carter sich mit Jack Fabiano treffen wollte?“

      „Ja, ich wusste davon. Brandon war schon eine ganze Weile an der Story dran. Oder vielleicht sollte man besser sagen, dieser Fabiano war an ihm dran, denn er wollte unbedingt ein Treffen arrangieren. Ich habe Brandon gewarnt. Auf so etwas sollte er sich nur dann einlassen, wenn er im Vorfeld schon mehr Informationen erhalten hätte. Aber die Aussicht, dass ein Mafia-Killer ihm exklusiv seine Lebensgeschichte überlassen wollte, hat ihn richtig heiß gemacht. Da müssen bei ihm sämtliche Sicherungen durchgebrannt sein. Ich habe ihm ganz klar abgeraten, so faszinierend die Story auf den ersten Blick auch klingen mochte.“

      „Warum haben Sie uns das alles nicht schon erzählt, als wir uns zum ersten Mal unterhalten haben?“, fragte ich kühl. „Da haben Sie doch den Ahnungslosen gespielt.“

      „Tasha hatte mich darum gebeten.“

      „Ach, wirklich?“

      „Sie wollte die Chance haben, erst bei Freunden oder Bekannten unterzutauchen. Die Sache mit Fabiano hat ihr auch Angst gemacht. Das war schließlich ein skrupelloser Auftragskiller und was er zu erzählen hatte, dürfte die gesamte Unterwelt an der Ostküste schlecht schlafen lassen. Wenn da ein paar entscheidende Leute auch nur den Verdacht haben, dass Tasha oder ich etwas mitbekommen haben könnten, was nicht für unsere Ohren bestimmt war, dann machen die kurzen Prozess. Das brauche ich jemandem wie Ihnen doch wohl nicht noch genauer zu erläutern, Agent Trevellian.“

      Er streckte die Hand aus, um die Vollmacht zurückzubekommen.

      Ich schüttelte den Kopf. „Dieses Stück Papier werde ich erstmal kriminaltechnisch von den Kollegen im Labor untersuchen lassen. Vielleicht finden wir ja Anhaltspunkte, die für seine Echtheit sprechen, dann wären Sie zumindest, was Ihren Einbruch in das Haus angeht, aus dem Schneider!“

      Resnick verzog das Gesicht.

      „Wie fürsorglich, Agent Trevellian!“, spottete er.

      Sein Tonfall missfiel mir. Die Tatsache, dass er uns angelogen und Tasha Grath dabei geholfen hatte unterzutauchen auch. Aber vielleicht würde er uns ja jetzt ein Stück weiterhelfen.

      „Haben Sie eine Ahnung, wo sich Tasha jetzt befindet?“, fragte Milo.

      „Nein.“

      „Und wenn, dann würden Sie es uns auch wohl nicht sagen, oder?“, schloss ich.

      Resnick hob die Schultern und fuhr sich anschließend mit einer fahrigen Bewegung durch das Gesicht. „Hören Sie, die Frau hat eine Höllenangst!“

      „Es geht darum, ein Verbrechen aufzuklären“, gab Milo zu bedenken.

      Resnick lachte heiser auf. „Ja, Ihnen geht es vielleicht darum! Aber was hat Tasha davon, wenn Sie ein paar Mörder fangen und sie dafür am Ende bezahlen muss?“

      „Ich glaube, Sie haben ein falsches Bild von Tasha“, sagte ich.

      Er runzelte die Stirn. „Wovon sprechen Sie bitte?“

      „Die Killer, die