Sommer Krimi Koffer 2021 - 12 Romane. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745215021
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für Basemeier und den Kahlkopf ausgekundschaftet hat?”, ließ ich meinen Gedanken freien Lauf.

      „Und die meinst, anschließend kamen dann Basemeier und sein Komplize...”

      „...oder andere Killer, das wissen wir noch nicht!”

      „...und haben die Sache erledigt.”

      „Ja, so ähnlich würde das Sinn machen. Sebastian Pender wird diese Aufgabe sicherlich mit großer Hingabe erfüllt haben.”

      „Und für die Täter war er der ideale Sündenbock. Er hat schließlich eine enorme Wut auf die Angehörigen der Task Force. Falls man feststellen sollte, dass er an allen späteren Tatorten war, kann man damit rechnen, dass er in Verdacht gerät.”

      „Und wenn man ihn dann zum Schweigen bringt, ehe irgendein Ermittler an ihn herankommt, verläuft die Spur im Sand.”

      „Da ist nur ein Schönheitsfehler drin.”

      „Und welcher wäre das?”

      „Basemeier und sein Komplize waren auch nur Handlanger für irgendwen. Und zwar für den oder die eigentlichen Drahtzieher.”

      „Und wer sollte das sein?”

      „Das werden wir hoffentlich herausfinden. Genauso wie ich gerne endlich die Antwort auf die Frage wüsste, was Theo Görremann nach so langer Zeit nach Hannover ins ‘Magic’ gezogen hat.”

      28

      Wir erreichten das ‘Magic’. Havixbeck fuhr den Wagen in eine Tiefgarage in der Nähe. Kurze Zeit später standen wir am Eingang des ‘Magic’. Der Türsteher schien nicht besonders begeistert von unserem Auftauchen zu sein. Aber das lag wohl an Havixbeck und Gravenschmidt. Havixbeck hatte ja erwähnt, dass die Kollegen aus Hannover hier regelmäßig nach dem Rechten schauten. Und die beiden schienen mit dem Türsteher auch bestens bekannt zu sein.

      „Wollt ihr mal wieder unsere Gäste vergraulen?”, fragte der riesenhafte Kerl. Ein Schwarzer, der eine Vorliebe für Leder und Ketten zu haben schien. Er trug einen Anzug aus dunklem Leder, unter dem sich eine Beule abdrückte, bei der es sich vermutlich um eine Waffe handelte.

      „Wir wissen doch, dass hier nichts Illegales mehr läuft”, sagte Havixbeck. „Also werdet ihr auch keine Schwierigkeiten bekommen. Habe ich recht?”

      „Und warum lasst ihr dann seit kurzem unseren Laden beschatten? Das schreckt Gäste ab!” Der Schwarze registrierte Havixbecks verdutzten Gesichtsausdruck und grinste. „Ja glaubt ihr denn, wir sind so bescheuert und merken das nicht? Jemand wie ich, der sich hier jeden Abend die Beine in den Bauch steht, sieht so etwas sofort. Da können Sie Ihre Kollegen noch so häufig abwechseln lassen, damit kein Verdacht geschöpft wird. Das nützt Ihnen da nichts...”

      „Nichts für ungut, Danny. Wir tun nur unsere Pflicht.”

      „Ja, das sagt ihr immer. Aber in Wahrheit behindert ihr nur die Geschäfte!”

      „Was bleibt mir anderes übrig?”

      „Wie heißen Sie?”, fragte ich den Mann jetzt, der von Havixbeck „Danny” genannt worden war.

      Dieser sah auf mich herab. „Wer will das wissen?”

      „Kriminalinspektor Harry Kubinke.” Ich zeigte ihm meinen Ausweis, aber der interessierte Danny nicht sonderlich. Er schien so etwas schon oft genug gesehen zu haben. Vielleicht zu oft.

      „Ich heiße Daniel Jarred, aber es nennt mich nur jeder Danny. Und falls Sie jetzt meinen Führerschein sehen wollen: Ich habe keinen.” Er sah noch einmal auf meinen Ausweis. Dann verzog er das Gesicht, so als hätte ich irgendetwas Übelriechendes in der Hand. „Stecken Sie das Ding wieder ein!” Er machte eine wegwerfende Bewegung. „Ich kann sowieso nicht unterscheiden, ob der Wisch, den Sie mir da zeigen, nun echt ist oder nicht. Und es interessiert mich auch nicht weiter.”

      „Das sollte es aber. Ich habe nämlich ein paar Fragen an Sie. Und die können wir entweder hier kurz und schmerzlos hinter uns bringen oder wir erledigen das in den Räumlichkeiten des hiesigen Präsidiums. Das liegt ganz bei Ihnen, aber ich wette, die Kollegen haben dort auch noch eine gemütliche Gewahrsamszelle frei, wo wir Sie die nächsten 24 Stunden festhalten können, wenn wir wollen.”

      „Ich mache hier meinen Job. Und seit der Laden im Besitz von Terry Nöllemeyer ist, läuft hier nichts mehr mit Drogen. Dafür können Sie ihren Arsch verwetten.”

      „Kennen Sie einen Mann namens Pascal Basemeier?”

      „Nie gehört.”

      „Der soll hier für zwei Jahre gearbeitet haben.”

      „Das muss vor meiner Zeit gewesen sein.”

      „Wie lange sind Sie denn schon dabei?”

      „Terry Nöllemeyer hat mich angestellt. Er hat noch einen anderen Club, da war ich früher. Aber er meinte, er bräuchte hier jemanden, der weiß wie es geht und und dafür sorgt, dass erstens nur die richtigen Leute hereinkommen und zweitens alles ohne Probleme über die Bühne geht.”

      „Hier ist vor einiger Zeit jemand überfahren worden - genau hier vor dem ‘Magic’”, sagte ich. Und dann zeigte ich ihm ein Bild von Theo Görremann. „So sah der Mann aus. Eigentlich müsste man von hier aus einen idealen Stand haben, um diesen Unfall genau sehen zu können. Sie sind also ein wichtiger Zeuge für mich.”

      „Ich war zu dem Zeitpunkt nicht hier.”

      „Aber Sie erinnern sich?”

      „Ich habe nur davon gehört. Mein Kollege Otto Gallmann hat hier zu der Zeit Wache gehalten.”

      „Und wo finden wir diesen Otto jetzt?”

      „Der hatte gestern seinen letzten Tag hier. Ist drüben nach Mallorca geflogen, weil er dort ein besseres Angebot hatte.”

      „So ein Zufall.”

      „Ich kann Ihnen leider nicht weiter helfen. Aber wenn Sie wollen, rufe ich meinen Chef, damit Sie mit dem ein paar Takte reden können.”

      „Nicht nötig.”

      Wir gingen an ihm vorbei und Danny versuchte gar nicht erst, irgendeinen aus unserer Vierer-Gruppe daran zu hindern.

      Im Inneren war stampfende Musik zu hören. Musik, die irgendeine besondere Mischung aus Latin und Techno war. Es gab mehrere Tanzflächen und Bars. Die Lichtanlage war ziemlich aufwändig.

      Wir verteilten uns etwas im Raum. Havixbeck und Gravenschmidt mischten sich unter die Gäste. Es gab einige unter ihnen, die sie offenbar