Das Personalwesen: In den meisten Funktionsbereichen eines Unternehmens sind Menschen zur Erfüllung der Aufgaben tätig und erforderlich. Die Betreuung und Verwaltung des Personals als besonderer Produktionsfaktor erfordert deshalb auch einen eigenständigen Funktionsbereich.
Die Unternehmensführung und Organisation: Die Unternehmensführung trägt nicht nur die Verantwortung, ihr obliegt auch das Management der Unternehmung. Hierzu gehören insbesondere die strategischen Planungen und Entscheidungen, die organisatorische Ausrichtung und Gestaltung, die Steuerung und Kontrolle der Unternehmensprozesse und vor allem die Delegation von Aufgaben und die personelle Führung des Unternehmens.
Das Unternehmensumfeld
Wenn Sie sich noch einmal die zentralen Funktionsweisen eines Unternehmens in Abbildung 1.1 anschauen, werden Sie dort sehen, dass die innerbetrieblichen Strukturen und Prozesse beziehungsweise der Aufbau und die Abläufe im Unternehmen in vielfältiger Hinsicht vom unternehmerischen Umfeld geprägt sind. Die Personengruppen, Organisationen und Institutionen, die von den Aktionen des Unternehmens unmittelbar betroffen sind oder die einen Einfluss auf das Unternehmen ausüben sowie ein Interesse an dem Unternehmen haben, gehören zum engeren Umfeld des Unternehmens.
Das Umfeld der Interessengruppen am Unternehmen
Die verschiedenen Gruppen, die einen Einfluss auf die innerbetrieblichen Strukturen und Prozesse sowie ein unmittelbares Interesse am Unternehmen haben, können in interne und externe Interessenten, die auch als interne und externe Stakeholder bezeichnet werden, unterschieden werden:
Zu den unternehmensinternen Interessenten beziehungsweise unternehmensinternen Stakeholdern im Unternehmen gehören hauptsächlich die Manager, Arbeitnehmer und Anteilseigner (sogenannte Shareholder).
Die externen Interessengruppen beziehungsweise externen Stakeholder am Unternehmen setzen sich aus Kunden, Zulieferern, Kapitalgebern und Gläubigern sowie den Konkurrenzunternehmen zusammen.
Über das unmittelbare Unternehmensumfeld hinaus gibt es noch weitere Stakeholder wie zum Beispiel staatliche Behörden und Institutionen, Kammern, Verbände, Vereine und politische Parteien.
Aus den verschiedenen Interessenlagen ergeben sich unterschiedliche Anforderungen an das Unternehmen. Ein Unternehmen kann diese Ansprüche und Erwartungen seiner Stakeholder nicht völlig ignorieren, wenn es seinen eigenen Bestand nicht infrage stellen will. Diese unterschiedlichen Interessen, die auf das Unternehmen wirken, können sein:
Interne Stakeholderinteressen:Eigentümer (Shareholder): Gewinnerzielung, Rentabilität, Kapitalverzinsung, KapitalerhaltungManagement, Führungskräfte: hohes Gehalt, Macht, Reputation, persönliche Entwicklung, GestaltungsfreiheitMitarbeiter: gutes Gehalt, sicherer Arbeitsplatz, soziale Kontakte, Anerkennung, interessante Tätigkeiten
Externe Stakeholderinteressen:Kunden: günstige Preise, gute Qualität der Leistungen, guter Service, gute KonditionenGläubiger, Fremdkapitalgeber: angemessene Verzinsung des Kapitals, pünktliche und korrekte Rückzahlungen der SchuldenZulieferer: große Nachfrage, gute Konditionen, zuverlässige Zahlung, treue LieferbeziehungKonkurrenz: faires Wettbewerbsverhalten, Einhalten der SpielregelnWeitere Öffentlichkeit: sichere Arbeitsplätze, Zahlung von Steuern, ökologisches Verhalten, Spenden, Sozialleistungen
Die Anforderungen der unterschiedlichen Interessengruppen ergänzen oder unterscheiden sich nicht nur, sondern können sich überdies auch widersprechen. So können die Interessenlagen selbst innerhalb einer Interessengruppe im Widerspruch zueinander stehen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Kunden möglichst niedrige Preise und hohe Qualität gleichermaßen einfordern. Daraus folgt, dass die verschiedenen Interessen nach ihrer Bedeutung für das Unternehmen gewichtet und möglicherweise abgewogen zu berücksichtigen sind.
Die weitläufigere Unternehmensumwelt
Einflussreich auf das Unternehmen und seine Prozesse ist aber auch die weitläufigere Unternehmensumwelt, die sich nach folgenden Dimensionen oder Umfeldern systematisieren lässt:
ökonomisches Umfeld
technologisches Umfeld
physikalisch-ökologisches Umfeld
gesellschaftliches Umfeld
Das ökonomische Umfeld
Das ökonomische Umfeld bezieht sich auf globale wie auch nationale und regionale wirtschaftliche Verhältnisse und Entwicklungen, die über die unmittelbare Stakeholderumwelt des Unternehmens hinausgehen. Dazu zählen:
die jeweiligen wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen
die konjunkturellen Entwicklungen
das Wirtschaftswachstum und nationale Bruttosozialprodukte
das Einkommen oder das Konsumverhalten der Bevölkerung
die Preisniveauentwicklung
die Arbeitslosenquote
die Wechselkursentwicklung
die Außenhandelsbilanz
die Internationalisierung in den betreffenden Märkten
Diese Faktoren sind ursächlich etwa für die Nachfrageentwicklung, den Kostendruck oder die Wettbewerbssituation, denen Unternehmen ausgesetzt sind.
Die oben genannten Faktoren, die auf das ökonomische Umfeld der Unternehmen wirken, prägen die Chancen und Risiken, die sich im unternehmerischen Umfeld bieten. Daher können sie bei vielen (insbesondere strategischen) unternehmerischen Entscheidungen nicht unberücksichtigt bleiben.
Das technologische Umfeld
Das technologische Umfeld verweist auf den technischen und naturwissenschaftlichen Fortschritt und die damit verbundene Dynamik auf den Märkten, die sich beispielsweise in kürzeren Produktlebenszyklen und der rasanten Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechniken äußert. Der Einfluss dieses Umfelds wird zum Beispiel auch durch Rationalisierungsvorgänge, die Automatisierung von Prozessen, die Einführung und Nutzung von Expertensystemen (das heißt von computerbasierten Wissenssystemen) dokumentiert.
Wenn Sie sich eine Vorstellung davon machen wollen, welchen Einfluss das technologische Umfeld auf die Unternehmen hat, dann vergleichen Sie die Ausgestaltung der Arbeitsplätze von vor über zwanzig Jahren und von heute. Allein durch die Informations- und Kommunikationstechniken hat sich hier ein als revolutionär zu bezeichnender Wandel eingestellt. Ein zentraler Teil dieses modernen Wandels ist die Digitalisierung. Damit sind die in den Unternehmen zur Kommunikation, Information, Kontrolle, Regelung und Steuerung eingesetzten modernen elektronischen Informations- und Kommunikationstechnologien gemeint. Durch die Verwendung von Computern und entsprechender Software können durch Digitalisierung viele betriebswirtschaftliche Prozesse beschleunigt, automatisiert, vernetzt und optimiert werden,