Heilende Wildkräuter. Rosalee de la Foret. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Rosalee de la Foret
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Эзотерика
Год издания: 0
isbn: 9783962571993
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muss nicht bedeuten, dass man in die ferne Wildnis hinausgeht. Einige der besten Plätze zur Nahrungssuche befinden sich in der Nähe Ihres Zuhauses. Sammeln Sie in Ihrem Journal Ideen:

       Welche Gebiete kommen für zukünftige Ernten in Betracht?

       Haben Sie Freunde oder Verwandte mit Gärten voller Nahrungs- und Heilpflanzen?

       Gibt es in Ihrer Nähe Bauern, denen Sie anbieten könnten, beim »Unkrautjäten« zu helfen?

       Haben Sie einen Garten oder Interesse, einen anzulegen?

       Gibt es Gemeinschaftsgärten in Ihrer Gegend?

      Geschichte aus der Community

      PFLANZE EINE REIHE

      2013 gründete Lorna Mauney-Brodek die Herbalista Free Clinic in Atlanta mit dem Ziel, eine »von den Menschen für die Menschen« zugängliche Gesundheitsversorgung anzubieten. Von einem Wohnmobil aus, das den Spitznamen »Kräuterbus« trägt, bietet die Herbalista-Crew kostenlose klinische Versorgung, ein Tässchen Tee und Informationen zur Kräuterkunde. Heute hat sich das Herbalista Health Network weiterentwickelt und umfasst ein Kräuterfahrrad, Kräuterstationen für die Selbstversorgung und andere Programme.

      Als Teil seiner gemeinschaftsbildenden Mission hat das Herbalista Health Network auch eine Pflanzaktion ins Leben gerufen. Durch »Grow a Row« ermutigt Herbalist die Menschen, nachhaltige, lokale Heilpflanzen in der Gegend von Atlanta anzubauen. Die Organisation arbeitet mit Landwirten, Schulen und Einzelpersonen zusammen und stellt Saatgut, Pflanzen und Anleitung für den Anbau von Heilkräutern zur Verfügung. Im Gegenzug spenden die Anbauer einen Teil ihrer Ernte an die kostenlose Klinik. Vor Ort gibt es eine Liste mit 33 verschiedenen Kräutern zur Auswahl; die beliebtesten Kräuter sind Schafgarbe, Saat-Hafer, Ringelblume, Indisches Basilikum und Kurkuma.

      »Wir sind der Meinung, dass das beste Mittel gegen den Zustand der Moderne ist, sich einfach zu engagieren!« sagt Lorna. »Schaffen Sie sich Widerstandskraft, indem Sie Fähigkeiten aufbauen und diese dann mit anderen teilen.« Wenn Sie mehr über Herbalista erfahren und Quellen für den Start Ihres eigenen kommunalen Kräuterprojekts erhalten möchten, besuchen Sie herbalista.org.

      Haben Sie Interesse, »eine Reihe zu pflanzen«? Gibt es lokale Kräuterorganisationen, die auf der Suche nach Spenden sind? Wie können Sie Ihre Kräuterfülle mit anderen teilen?

       CHECKLISTE ZUM WILDSAMMELN

      ☐ Wie ernten Sie mit Aufmerksamkeit und Dankbarkeit?

      ☐ Welche Praktiken verfolgen Sie, um zu gewährleisten, dass Sie mehr zurückgeben als Sie nehmen?

      ☐ Können Sie die Pflanze richtig identifizieren? Sind Sie 100 Prozent sicher?

      ☐ Kennen Sie die beste Jahreszeit für die Ernte? Kennen Sie die beste Tageszeit?

      ☐ Sind Sie dem Wetter und den Bedingungen entsprechend gekleidet? Müssen Sie etwas zu trinken oder ein Erste-Hilfe-Set mitnehmen?

      ☐ Haben Sie die richtigen Werkzeuge?

      ☐ Haben Sie die Erlaubnis zum Sammeln?

      ☐ Ist das Gebiet frei von Kontaminationen?

      ☐ Befinden Sie sich in einem fragilen Lebensraum? Wachsen dort zu jeder Jahreszeit seltene oder empfindliche Pflanzen? Werden Ihre Handlungen zu Bodenerosion beitragen?

      ☐ Haben Sie andere Gebiete in Betracht gezogen, um sicherzustellen, dass dies ein idealer Standort ist?

      ☐ Wie reichlich vorhanden oder selten ist die Pflanze, die Sie ernten wollen? Ist sie bedroht, heimisch oder invasiv?

      ☐ Ist der Pflanzenbestand in Ihrer Region und an diesem bestimmten Standort intakt?

      ☐ Sind Tiere, Vögel und Insekten auf diese Pflanze als Nahrung oder als Unterschlupf angewiesen?

      ☐ Wird durch Ihr Handeln eine Pflanze sterben, an der Vermehrung gehindert oder für Krankheiten anfällig? Wie können Sie dies reduzieren?

      ☐ Wie werden Sie die geernteten Pflanzen verwenden?

      ☐ Ernten Sie nur so viel, wie Sie brauchen?

      ☐ Ernten Sie nur das, was Sie realistischerweise trocknen, verarbeiten und lagern können?

      ☐ Sind Sie vorbereitet, um Ihre Ernte zu dokumentieren und die Auswirkungen zu analysieren?

      ☐ Wie verhalten Sie sich nach der Ernte im Hinblick auf Grablöcher oder andere Aufräumarbeiten?

      2 * Dieser Abschnitt enthält Auszüge aus Nance Klehms Beitrag »The Ground Rules Process« in The Ground Rules: Manual to Reconnect Soil and Soul. Wir empfehlen Ihnen, auf http://socialecologies.net/tgrmanual sich Ihr eigenes Exemplar dieses Handbuchs (in englischer Sprache) zu besorgen, um mehr über Standortforschung, Bodenbewertung und Sanierungsmethoden zu erfahren.

      KAPITEL 5

      GRUNDLAGEN DER BOTANIK

      Wir Menschen geben den Dingen Namen und bauen so Beziehungen auf, nicht nur untereinander, sondern auch mit der lebendigen Welt.

      — ROBIN WALL KIMMERER

      Wenn Sie auf eine Pflanze treffen, was fällt Ihnen ein? Denken Sie an ihren gebräuchlichen Namen, wie Löwenzahn, oder an einen lateinischen wie Taraxacum officinale? Vielleicht kennen Sie die Pflanze aber auch als »Gelbblume«, »Unkraut« oder »Bitterkraut«. Seit die Menschheit über Sprache verfügt, hat sie Möglichkeiten entwickelt, Pflanzen zu benennen und zu kategorisieren. Das hat uns geholfen, Beziehungen zu Pflanzen aufzubauen, zwischen ihnen zu unterscheiden und Informationen – einschließlich dessen, was essbar, heilend und giftig ist - mit anderen in unserer Gemeinschaft zu kommunizieren. In der heutigen wissenschaftsbasierten Kultur erhalten Pflanzen lateinische Namen und werden nach einem System klassifiziert, das der schwedische Botaniker Carl von Linné 1735 erfunden hat.

      Es ist wichtig, dass man sich bewusst macht, dass es viele Ansätze zur Identifizierung von Pflanzen gibt. Man kann den Umgang mit einer Pflanze erlernen, ohne jemals ihren lateinischen Namen zu kennen oder zu wissen, was ein »gefiedertes zusammengesetztes Blatt« ist. Das botanische Wissen kann aus Beobachtungen, Erfahrungen oder traditionellen Lehren stammen, die alle ihre Berechtigung haben. Dennoch beinhalten viele Arbeiten zur Pflanzenidentifikation und -medizin westliche wissenschaftliche Konventionen. Sich mit diesen Konzepten vertraut zu machen, kann Ihnen helfen, mehr aus diesem Buch herauszuholen und sicher zu ernten. Wenn Sie diese gemeinsame Sprache verwenden, können Sie auch mit vielen anderen Nahrungssuchern, Kräuterkundlern, Gärtnern und Pflanzeninteressierten auf der ganzen Welt kommunizieren.

      PFLANZENNAMEN

      Im Alltag nennen wir Pflanzen gewöhnlich mit gebräuchlichen Namen wie Löwenzahn, Bitterkraut oder Wunderblume. Einige Pflanzen haben Dutzende von gebräuchlichen Bezeichnungen oder haben gemeinsame Namen mit anderen, völlig verschiedenen Pflanzenarten. Lateinische botanische Namen können den Menschen helfen, Verwirrung zu vermeiden. Im Namensystem von Linné hat jede Pflanze eine eindeutige zweiteilige (binäre) Bezeichnung. (Zusätze zur binären Nomenklatur können Unterarten, Varietäten, Kultivare und Hybriden umfassen.)

      Pflanzennamen