Sammelband 5 Krimis: Verschwörung der Killer und vier andere Urlaubs-Krimis. Alfred Bekker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alfred Bekker
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783745204452
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      18

      SPÄTER SPRACH ICH CLIVE Caravaggio darauf an. "Zapata hat eine Neffen im passenden Alter", erklärte er mir. "Er heißt Terry und ist ebenso unauffindbar wie sein Onkel."

      "Ist er in die Geschäfte seines Onkels verwickelt?", hakte ich nach.

      Clive zuckte die Achseln. "Eine Glaubensfrage. Langfristig ist er als Nachfolger im Gespräch, aber Raymond Zapata steht in dem Ruf, alles möglichst in der eigenen Hand behalten zu wollen."

      Orry berichtete uns anschließend davon, dass einer der Türsteher sich an Micky Terasso erinnerte. "Schon der Jacke mit dem Devvilish Demons-Emblem wegen!"

      Ich sah unseren indianischen Kollegen gespannt an.

      "Na und?"

      "Der Türsteher meint, dass dieser Micky ihm reichlich jung vorgekommen sei. Er hat ihn nicht hereingelassen."

      "Micky ist siebzehn", murmelte ich.

      "Jedenfalls sei der Junge ziemlich sauer gewesen. Der Türsteher meint, dass er vielleicht deswegen so wütend auf seinen Boss gewesen ist."

      "Wütend genug, um ihm mit der Waffe in der Hand aufzulauern?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, da muss noch etwas anderes dahinterstecken. Ich weiß nicht, aber ich habe das Gefühl, dass dieser Terasso uns einiges erklären könnte."

      "Über Danilovich?", fragte Clive skeptisch. "Wir wissen nicht, in welchen Mafia-Stall der eigentlich gehört, aber fest dürfte ja wohl stehen, dass er nur ein kleines Licht ist."

      Ich zuckte die Achseln.

      "Vielleicht unterschätzen wir ihn."

      "In wie fern?", hakte Orry nach.

      Ich fuhr fort: "Ich glaube nicht, dass es ein Zufall war, dass Warren Anderson hier in dieser Bar gesehen wurde."

      "Du meinst, Danilovich hat was mit dem Laurence Harbour-Massaker zu tun?", fragte Clive.

      "Vielleicht nicht er selbst, sondern..."

      "...der Boss, der hinter ihm steht", vollendete Zerry.

      "Zu dumm, dass wir nicht wissen, wer das sein könnte."

      Ich sah auf die Uhr.

      Es war halb eins in der Nacht.

      Orry unterdrückte ein Gähnen.

      Kein Wunder. Wir waren eine Ewigkeit auf den Beinen.

      "Ich werde mir Micky Terasso vorknöpfen!", kündigte ich an.

      "Jetzt?", stieß Milo hervor.

      "Sollen wir warten, bis er über alle Berge ist? Außerdem kann ich mir denken, wo er jetzt vielleicht steckt..."

      "Mister McKee hat dir die Fortsetzung deines Rocker-Lebens ausdrücklich verboten", gab Milo zu bedenken. "Außerdem wird dieser Micky dich womöglich erkannt haben, Jesse! Auch wenn du im Moment eine andere Jacke trägst!"

      "Der Junge ist siebzehn. Ich möchte nicht, dass er erst zum Mörder geworden sein muss, bevor wir eingreifen." Ich wandte mich an Orry und Clive. "Ihr könnt ja gerne mitkommen und den Begleitschutz spielen. Könnte ich vermutlich gut gebrauchen..."

      Ich wandte mich zum Gehen.

      Clives Stimme ließ mich erstarren.

      Er sagte ein einziges Wort.

      "Nein."

      Ich drehte mich herum. "Aber Clive..."

      "Wir können den Chef nicht einfach übergehen, Jesse! Ich verstehe deine Argumente, aber die Operation könnte heikel werden..."

      Clive griff zum Handy. Per Kurzwahl stellte er eine Verbindung zur Federal Plaza her. Auch wenn die normalen Bürozeiten längst und lange vorbei waren, so war es doch nichts ungewöhnliches, unseren Chef auch so spät noch an seinem Arbeitsplatz anzutreffen. Mister Jonathan D. McKee hatte seit der Ermordung seiner Familie den Sinn seines Lebens darin gefunden, das Verbrechen mit aller Kraft zu bekämpfen. Er war morgens der Erste im Field Office und oft genug spät in der Nacht der Letzte.

      "Mister McKee, wir haben da ein Problem...", begann Clive.

      19

      SCHWEIßPERLEN GLÄNZTEN auf Teresas nackter Haut.

      "Ja!", hauchte sie.

      Die junge Frau saß rittlings auf Raymond Zapata, ließ ihr Becken kreisen.

      Ihre vollen Brüste wippten auf und nieder.

      Zapata griff nach ihnen, presste sie zusammen.

      Der Mann mit der Narbe schloss die Augen dabei.

      "Venga, chica! Venga!", stöhnte Zapata auf.

      Teresa schrie.

      Zuerst, weil der Orgasmus sie in einer Woge von Empfindungen mit sich riss.

      In der nächsten Sekunde jedoch vor Entsetzen.

      Die Tür flog mit einem wuchtigen Tritt zur Seite.

      Juan Gomez in Begleitung zweier Leibwächter trat ein.

      Alle drei Männer trugen automatische Pistolen mit Schalldämpfer.

      Teresas Schrei verstummte, als Juan Gomez seine Waffe hob und abdrückte. Zweimal kurz hintereinander machte es Plop.

      Die Kugeln trafen Teresa schräg von der Seite. Sie sackte tot zur Seite.

      Raymond Zapata öffnete den Mund, so als ob er schreien wollte.

      Aber kein Laut entrang sich seinen Lippen.

      Seine Augen waren weit aufgerissen. Einer der Leibwächter trat hinzu, packte die tote Teresa am Arm und zog sie von dem großen Boss herunter.

      "Caramba! Mierde!", knurrte Zapata schließlich als er den ersten Schrecken überwunden hatte. "Juan, was soll das? Warum hast du sie erschossen, sie war doch nur..."

      "...eine Schlampe, ich weiß", vollendete Juan Gomez mit einem zynischen Lächeln auf den Lippen. "Aber sie hatte erstens die Angewohnheit, zu laut zu schreien, was ziemlich nervig ist und zweitens..." Er hob die Schultern.

      "...wäre sie eine unliebsame Zeugin gewesen."

      "Zeugin? Wofür?", flüsterte Zapata.

      Im selben Moment war ihm klar, dass er Unsinn redete.

      Es war klar, worum es hier ging. Juan Gomez hatte sich offenbar auf die Seite von Zapatas Feinde geschlagen.

      Aus welchem Grund auch immer.

      "Wie viel hat er dir für deinen Verrat gegeben, Juan? Für den Verrat an unserer Freundschaft?"

      "Keine Ahnung, von wem du sprichst."

      "Das weißt du sehr gut!"

      "Ach, komm schon, was soll das denn, Raymond. Das hat doch keinen