Tossed Into Love. Aurora Rose Reynolds. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Aurora Rose Reynolds
Издательство: Bookwire
Серия: Fluke My Life
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783903278547
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zu klopfen, trete ich ein und erstarre, als mein Blick auf Antonios nackten, muskulösen Rücken fällt. Schmetterlinge beginnen bei diesem Anblick in meinem Bauch zu flattern, ehe Antonio sich ein einfaches dunkelblaues T-Shirt über den Kopf zieht.

      »Ähm ... hi.« Mich räuspernd, weiche ich seinem Blick aus und verstaue meine Handtasche in der Ecke des Raums, schlüpfe dann aus meinem Mantel und lege ihn darüber.

      »Du kannst unmöglich dieses Oberteil da draußen tragen«, erklärt Antonio.

      Da ich die einzige andere Person im Raum bin, ist klar, dass er mit mir redet. Mir bleibt also nichts übrig, als mich zu ihm umzudrehen.

      »Hier.« Er hält mir ein T-Shirt hin, das seinem farblich gleicht und auf dem vorn in großen Lettern TONY’S draufsteht. »Keine Widerworte?« Augenscheinlich überrascht, zieht er eine Braue in die Höhe.

      »Mein Oberteil hat beinah zweihundert Dollar gekostet«, entgegne ich und sehe, wie er die Zähne aufeinanderpresst.

      »Na dann. Bis gleich.« Ohne mich eines weiteren Blicks zu würdigen, verschwindet er. Kopfschüttelnd sehe ich ihm nach. Keine Ahnung, was sein Problem ist, aber was es auch sein mag, es wird Zeit, dass er darüber hinwegkommt.

      Ich ziehe das T-Shirt an, das er mir gegeben hat, und mache an der Seite einen Knoten hinein, weil es zu lang ist, um es hängen zu lassen oder in meine Hose zu stecken. Sobald ich fertig bin, verlasse ich das Büro und gehe durch die halbhohe Tür, die den hinteren Bereich der Pizzeria vom vorderen abtrennt.

      »Wo möchtest du mich haben?«, frage ich Antonio.

      Er knetet gerade eine große Kugel Pizzateig auf einer Edelstahlanrichten, die voller Mehl ist. »Womit kennst du dich aus?«, fragt er, ohne aufzusehen.

      »Mit allem.«

      Mit einem zweifelhaften Blick betrachtet er mich von Kopf bis Fuß, und ich muss gegen den Drang ankämpfen, mich unter seiner Musterung zu winden. Ich habe ihn neulich nicht angelogen. Als ich sechszehn wurde, beschloss ich, das Geld für all das Make-up und die Klamotten, die meine Eltern mir nicht kaufen wollten, selbst zu verdienen und habe einen Job in einer Pizzeria bei uns um die Ecke angenommen. Bis zu meinem Highschool-Abschluss habe ich dort gearbeitet. Ich habe es geliebt und war so gut darin, dass die Besitzer mir einen Vollzeitjob als Managerin der Pizzeria angeboten haben, hätte ich mich für ein College in der Nähe entschieden, aber das tat ich nicht.

      »Okay, du kannst mir hier mit dem Teig helfen«, weist mich Antonio schließlich an.

      Ich nicke, gehe zum Spülbecken, wasche meine Hände und stelle mich neben ihn. Wir alle arbeiten im Einklang miteinander. Antonio bearbeitet den Teig mit seinen Händen und bringt ihn in Form, anschließend übernehme ich ihn und platziere den Belag darauf, während Hector und Marco die Pizzen in den Ofen schieben und anschließend in Kartons packen. Um zwanzig Uhr abends wird die Schlange vor dem Eingang kürzer und das Telefon hört auf, alle fünf Minuten zu klingeln. Endlich kann ich ein wenig durchatmen.

      »Ich habe keinen blassen Schimmer, wie du es bei all dem Stress hier in diesen Schuhen aushältst«, meint Peggy, als ich Hector eine weitere Pizza zuschiebe, damit er sie in den Ofen geben kann.

      Lächelnd drehe ich mich zu ihr um und hebe meinen Fuß, um meinen Absatz zu begutachten. »Ich laufe schon auf hohen Hacken herum, seit ich vier Jahre alt bin. Damals war es noch, ein Paar dieser Stöckelschuhe aus Plastik, die man im Supermarkt kaufen konnte. Mom war erst nicht begeistert, aber ich konnte sie schließlich überzeugen«, erzähle ich mit einem Hauch Nostalgie in meiner Stimme. »Ich habe diese Schuhe überall getragen. Als sie schließlich völlig durchgelaufen waren, habe ich meine Mom angebettelt, mir ein richtiges Paar zu kaufen. Sie hat erst eingelenkt, als ich dreizehn wurde, aber danach gab es für mich kein Halten mehr. Ich habe nie wieder flache Schuhe angezogen.«

      »Wow«, murmelt Peggy. »Ich bin zweiundvierzig und habe genau zweimal in meinem Leben High Heels getragen.« Sie hält zwei Finger in die Höhe. »Einmal, als ich Hector geheiratet habe«, sie nickt mit dem Kinn in die Richtung ihres Mannes, »und einmal, als unsere Tochter getauft wurde. Himmel, meine Füße tun immer noch weh, wenn ich daran zurückdenke, wie es sich angefühlt hat, auf diesen verdammten Absätzen herumzulaufen.«

      Hector ist mexikanisch-amerikanischer Abstammung und sieht mit seinen dreiundvierzig Jahren immer noch gut aus. Er ist klein, hat schwarzes Haar, das an den Schläfen langsam grau wird, und trägt ein Ziegenbärtchen, das er vermutlich färbt, damit es nicht ebenfalls ergraut. Er ist wirklich nett. Er und Peggy geben ein süßes Pärchen ab. Mit ihrem dunklen, rotbraunen Haar, der blassen Haut und ihrer zierlichen Figur ist sie auch nicht von schlechten Eltern, und ich wette, ihre Tochter ist mindestens ebenso hübsch. Auf jeden Fall ist sie klug, das weiß ich – sie hat gerade auf einer Privatschule in der Bronx mit der Highschool begonnen, was auch der Grund ist, warum Peggy nun halbtags in der Pizzeria arbeitet. Zwar hat ihre Tochter ein Vollzeitstipendium, aber außerschulische Aktivitäten kosten extra und die sind an einer Privatschule nicht gerade günstig.

      Ich zucke die Achseln. »Vermutlich bin ich es einfach gewohnt.«

      »Du solltest hier hinten in der Küche wirklich keine High Heels tragen«, wendet Antonio ein. Als ich mich zu ihm umdrehe, bemerke ich seinen finsteren Blick. »Sie sind eine Gefahr für Leib und Leben.«

      Ich presse meine Zähne fest aufeinander, um mir eine entsprechende Entgegnung zu verbeißen.

      »Mir gefallen die hohen Schuhe«, sagt Marco mit einem verschmitzten Grinsen in seinem hübschen Gesicht. »Sehr sogar.« Er zwinkert mir zu, und ich verdrehe die Augen. Er flirtet mit jeder Frau, die in den Laden kommt.

      »Marco ...«, knurrt Antonio.

      Marco zuckt mit seinen breiten Schultern. Er ist halb Italiener, halb Afroamerikaner. Er ist kurz vor der Vierzig, sieht aber aus wie Mitte dreißig. Trotz meiner hohen Absätze, ist er ein wenig größer als ich, hat dunkles Haar, graubraune Augen und ein umwerfendes Lächeln, das zuhauf die Aufmerksamkeit der weiblichen Kundschaft auf sich zieht. Zu deren Bedauern ist er aber in festen Händen. Lola, seine Ehefrau, hat aber kein Problem damit hat, wenn er ein bisschen flirtet. Sie weiß zu einhundert Prozent, dass er sie niemals betrügen würde – und sollte er es doch jemals tun, würden ihn ihre drei Brüder umbringen.

      »Mir persönlich ist es egal, welche Schuhe du trägst, chiquita«, mischt Hector sich ein und tätschelt meine Schulter. »Du bist flott, belastbar und hast jede Bestellung heute korrekt ausgeführt. Meinetwegen kannst du alle Schuhe tragen, die du willst, völlig egal, welche.«

      »Du warst heute Abend echt der Wahnsinn, Mädchen. Tony und Martina wären stolz«, fügt Marco hinzu.

      Ihre Worte sind Balsam für meine Seele. Die beiden arbeiten hier schon seit Jahren, lange bevor ich das erste Mal die Pizzeria betreten habe. Tony hat ihnen den Laden mehr als nur einmal anvertraut, von daher geht ihr Lob runter wie Öl.

      »Danke, Jungs«, entgegne ich leise.

      »Möchtest du jetzt weiter Pizzen belegen oder möchtest du weiterquatschen?«, fragt Antonio.

      Mich wieder zur Anrichte hinter mir umdrehend, stelle ich fest, dass ich bereits drei Pizzen hinterherhänge. Ohne ein Wort der Erwiderung mache ich mich wieder an die Arbeit. Gleichzeitig überlege ich, bei Wes und Levi nachzufragen, ob sie gegen mich ermitteln würden, würde Antonio plötzlich von der Bildfläche verschwinden. Ehrlich, eines Tages besorge ich mir vielleicht einen schönen Teppich, um seine Leiche darin einzuwickeln, ehe ich sie in den East River werfe. Vielleicht auch in den Hudson.

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      »Ich kann das für dich fertigmachen«, meint Antonio drei Stunden später.

      Ich blicke vom Tisch auf, den ich gerade abwische, und schaue ihn an. »Passt schon.« Ich mache mich wieder ans Wischen und kann ein Gähnen nicht zurückhalten; das Adrenalin, das ich vorhin noch verspürt habe, ist bereits lange verschwunden und Erschöpfung hat stattdessen von meinem Körper Besitz ergriffen.

      »Du