Der Overheadprojektor (OHP) ist immer noch ein sehr verbreitetes Projektionsgerät für Darstellungen auf Klarsichtfolien. Die Folien haben das Format DIN A4; die Abmessungen der Projektion sind abhängig vom Format der Projektionswand bzw. dem Abstand zu ihr. Er eignet sich für Präsentationen sowohl vor kleinen als auch vor großen Gruppen. Die Besonderheit: Man kann damit sehr viele Teilnehmer „bedienen“. Je nach Ausführung des Gerätes auch mehrere hundert Personen …
Die Folien werden in aller Regel mit spezieller Software – wie etwa Microsofts „PowerPoint“ – auf dem PC erstellt und auf einem Farbdrucker ausgedruckt. Obwohl heute eher der Beamer zum Einsatz kommt, können Folien oder Dias auch per LCD-Panel direkt aus dem PC projiziert werden. Dazu wird einfach anstatt der Folie ein LCD-Panel aufgelegt. Als „Zwischenlösung“ kann man auch einen so genannten „Feeder“ auflegen, er funktioniert wie der Papiereinzug am Kopierer, nur dass dieser eben Folien transportiert; und das selbstverständlich per Fernbedienung, step by step.
Folien können aber auch mit speziellen Folienstiften (wasserlöslich oder wasserfest) „zu Fuß“ gestaltet werden. Hierzu eignen sich besonders Stifte mit Kalligrafspitze (vgl. hierzu „Besonderheiten beim Arbeiten mit Filzstiften“, Seite 22). Folien können vorbereitet, aber auch situativ entwickelt werden. Die Stabilität und die leichte Transportierbarkeit von Folien sind deren großes Plus, vor allem wenn Darstellungen wiederholt eingesetzt werden sollen.
Der Nachteil im Vergleich zu Pinnwand und Flipchart: Die einzelnen Visualisierungen bleiben nur für die Dauer der Projektion sichtbar.
Abb. 4 – Overheadprojektor
Beamer & Co.
Der Beamer ist ein Digitalprojektor, mit dem man Darstellungen – meist werden diese in Anlehnung an Overheadfolien auch als „Folien“ bezeichnet – direkt aus dem PC auf eine Projektionsfläche projiziert. Oft werden diese Folien mit Spezialsoftware wie etwa „PowerPoint“ oder „Keynote", „Visio“ oder „Mindmanager“ erstellt. Der „Umweg“ des Ausdruckens und Auflegens von Folien auf einen Overheadprojektor wird immer seltener.
Mit dem Beamer haben die Bilder für eine Präsentation „laufen gelernt“. Visualisierungen können dynamisch gestaltet werden. Texte und Grafiken werden ganz oder teilweise ein- oder ausgeblendet, „weggepixelt“, Sprach-, Musik- oder gar Filmsequenzen werden eingebaut … Der Übergang zum Film ist fließend. Die Steuerung erfolgt per Maus oder Fernbedienung. Mit einer Digitalkamera „geschossene“ Bilder können über das Computerprogramm eingebunden oder (je nach verfügbarer Hardwarekonstellation) auch direkt projiziert werden. Online-Tools ermöglichen das Erstellen und Projizieren von Präsentationen via Internet.
Ultrakleine, kraftvolle und leichtgewichtige Mini-Notebooks, vom „Netbook“ bis zum „Smartphone“, sind die idealen Partner der Daten-Videoprojektoren. Viele Geräte bieten „Plug and Play“. Sie werden einfach an den Computer angeschlossen und die Konfiguration/Synchronisation erfolgt automatisch.
Der große Vorteil dieser „perfekten“ Technik ist auch gleichzeitig ihr entscheidender Nachteil: die Perfektion. Je mehr der technischen Möglichkeiten man nutzt, desto professioneller aber auch steriler und „glatter“ wirkt die Präsentation. Im Extremfall wird sie zur „Filmvorführung“. Häufig fehlen dann nur noch die Kartoffelchips …
So schwer es bei einer „Lowtech-Präsentation“ via Pinnwand oder Flipchart ist, die Veranstaltung zu „überpowern“, so leicht gerät man durch die Nutzung elektrischer/elektronischer Medien, vom OHP bis zum Beamer, in diese Gefahr.
Übrigens: Für eine brillante Darstellung ist die verfügbare Projektionsfläche ganz entscheidend. Wenn Sie sich also nicht ganz sicher sind, ob Sie am Präsentationsort eine ausreichend gute Ausrüstung zur Verfügung haben, packen Sie lieber Ihre eigene portable Projektionswand mit ein!
Abb. 5 – Beamer & Co.
… und was es „sonst noch“ so gibt:
Anlässe und Zielsetzungen für Präsentationen sind äußerst vielschichtig. Welche Medien brauchbar bzw. notwendig sind, ist für den Einzelfall zu klären. Der Idealfall ist sicherlich, wenn man etwas „live“ präsentieren und auf „Darstellungstechnik“ ganz verzichten kann. Wenn man ein Produkt auf den Tisch legen und im Original betrachten oder gar befühlen kann, ist das sicherlich das Optimum.
Da dies häufig nicht möglich ist, ist man auf Präsentationstechnik/Präsentationsmedien angewiesen. Hierzu gehören – wie dargestellt – vor allem die Pinnwand, das Flipchart, der OHP und der PC mit Beamer.
Daneben gibt es weniger gebräuchliche/verbreitete Geräte, vom „Tisch-Flipchart“ über das LCD-Display für den PC, den „Sofort-Presenter“ (ein Projektor, über den man z.B. eine Buchseite direkt projizieren kann) und den (mikroprozessorgesteuerten) „Diaprojektor“, die „CCD-Mini-Farbkamera“ zur Live-Präsentation von z.B. Gegenständen bis hin zu kombinierten Geräten, wie dem „Copyboard“ und dem „Copyflip“, die den Anschrieb auf Wunsch sofort als DIN-A4-Blatt ausdrucken, oder dem „eBeam“, bei dem man Daten per PC und Beamer präsentationsbegleitend zwischen Projektionsfläche und Rechner austauschen kann. Aktuelle Detailinformationen auch zu Medien für ganz spezielle Anwendungen findet man im Fachhandel und im Internet, da es beinahe täglich etwas Neues gibt.
Abb. 6 – Sonstige Medien
Besonderheiten bei der Arbeit mit Filzstiften
Bevor wir zu den Gestaltungselementen übergehen, an dieser Stelle noch einige wenige, aber doch zentrale Tipps zur Arbeit mit Filzstiften, die trotz modernster Visualisierungstechnik per PC wieder stark im Vormarsch sind.
Ihre Schriftqualität hängt neben dem Übungsgrad vor allem von der richtigen Handhabung der Stifte ab. Nachfolgend finden Sie am Beispiel „Edding 800“ und „Edding 330“ Hinweise zur richtigen Benutzung:
Versuchen Sie jeweils mit der (unten) angegebenen Kante zu schreiben und den Stift beim Schreiben nicht zu drehen. Als Orientierung sehen Sie unten jeweils einen „Musterstrich“ angegeben, an dem Sie die Ausgangsstellung des Stiftes kontrollieren können.
Abb. 7 – Arbeiten mit Filzstiften
Die richtige Schriftgröße für die genannten Stifte ist hier an einem einfachen Schriftbeispiel illustriert. Wichtig ist hierbei noch, dass die Ober- und Unterlängen kurz gehalten werden.
Übrigens: Sobald es mit irgendeinem Stift klappt, die richtige Schrift zu produzieren, fällt es auch mit jedem anderen leicht, ob Filz- oder Kalligrafiestift.
Abb. 8 – Schriftbeispiel
1.3.2 Gestaltungselemente
Eine visuelle Darstellung ist in aller Regel eine Komposition/Zusammenstellung verschiedener Elemente.
Diese Elemente nennen wir „Gestaltungselemente der Visualisierung“. Dies sind im Einzelnen: