Clemens Maria Mohr (der schon einmal erwähnte Trainer- und Autorenkollege) beschreibt die Kraft der Aufmerksamkeit in einem wunderbaren Beispiel: Stell dir eine 100 Meter breite Ski-Piste vor, flach abfallend, perfekter Neuschnee, schön platt gewalzt. Oben steht ein Ski-Anfänger und in der Mitte der Piste ein einziger Baum. Ängstlich starrt der Anfänger den Baum an. Wird er es schaffen, drumherum zu fahren? Trotz 50 Metern Platz auf beiden Seiten und obwohl er noch keinerlei Ahnung davon hat, wie man Kurven richtig fährt, steuert ein geheimer Mechanismus die Feinmotorik unseres blutigen Anfängers, und er schafft es: Er rammt den Baum! Das ist das Gesetz der Aufmerksamkeit.
Es ist dringend erforderlich, seine Aufmerksamkeit im Leben überwiegend auf die Dinge zu richten, die man erreichen möchte, statt auf die, die man nicht erreichen möchte. Auch diese Regel gilt natürlich innerhalb lebensförderlicher und realistischer Grenzen. Wenn die Piste nur drei Meter breit ist mit steilen Abhängen auf beiden Seiten, dann kann es von Nutzen sein, sowohl dem Baum als auch dem Weg drumherum eine gewisse Aufmerksamkeit zu zollen. Sonst brettert man vielleicht messerscharf dran vorbei, knallt sich aber einen dicken Zweig ins Gesicht, weil man nur ja nicht hinschauen wollte. Das hat dann nichts mehr mit spirituellen Weisheitslehren zu tun, sondern eher mit einfältiger Verdrängung.
Ich weiß, dir fällt schon wieder eine Frage ein: Der Unterschied zwischen den beiden Beispielen war jetzt sehr deutlich und sehr einfach. Was ist, wenn es weniger deutlich ist, wenn beispielsweise die Piste zehn Meter breit und der Baum eine fünf Meter breite Tanne ist? Oder anders gefragt: Wo ist die Grenze zwischen sinnvoller Aufmerksamkeitslenkung auf das Positive und einfältiger Verdrängung?
Einfache Antwort: Man befrage den hierzu von der Schöpfung persönlich im Menschen installierten gesunden Menschenverstand, gemischt mit dem persönlichen Wohlfühlgefühl. Überlege, was sinnvoll erscheint, stell dir bei Zweifeln verschiedene Handlungsversionen vor deinem inneren Auge vor und achte darauf, was sich besser anfühlt. Auch der Verstand ist göttlich (siehe das Kapitel: Übung zur Aktivierung der universellen Intelligenz in uns) und somit nicht zu verwerfen. »Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott«, heißt es im Volksmund. »Nutze deine göttlich-universellen Gaben, und dir werden weitere dazugegeben«, lässt sich in manchen religiösen und vielen spirituellen Lehren vernehmen.
»Göttliche Gaben« sind alle Fähigkeiten, die du hast. Putze das Gemüse, schneide es klein und hau die Soße drauf in dem Bewusstsein, eine niedere Tätigkeit zu verrichten: »Seltsamerweise« wird es ganz anders schmecken, als wenn ein Mensch voller Wertschätzung und Freude fürs Essen und Kochen das gleiche Gemüse zerkleinert und die gleiche Soße beifügt. In manchen Klöstern dürfen nur die reinsten und weisesten Mönche das Essen für alle zubereiten, denn nur sie sind in der Lage, universelle Kraft und liebevolle Energie mithineinzukochen.
Kurz gesagt: Wo die Grenze ist beim bewussten Lenken der Aufmerksamkeit auf Wünschenswertes, sagen dir dein Verstand und dein Gefühl der universellen Inspiration gemeinsam. Und je mehr du beides mit Wertschätzung einsetzen kannst, desto besser schmeckt das Essen – d. h. desto mehr universelle Energie fließt automatisch in all deine Handlungen hinein.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.