Blick vom Schloss Colmberg ins obere Altmühltal
1128 war Colmberg im Besitz der Grafen von Hohenlohe, die auch die Vogtei (weltliche Herrschaft) über Burgbernheim ausübten. Über den Wechsel Colmbergs zu den Truhendingern, die 1269 auf „Cholbenberc“ saßen, ist wenig bekannt. Dass aber die Anlage zu dieser Zeit bereits stark befestigt war, dafür spricht der Umstand, dass alle wesentlichen Bauten aus dem späten 12. Jh. stammen. 1318 verkauften die Truhendinger die Burg und den Ort an den Nürnberger Burggrafen Friedrich IV., der sich, weil Colmberg Reichslehen war, seinen Neuerwerb von Ludwig dem Bayern bestätigen lassen musste. In markgräflicher Zeit wurde die Anlage Anfang des 16. Jh. ausgebaut und Sitz eines Brandenburgisch-Ansbachischen Oberamts. Im 19. Jh., als Franken durch Napoleon an Bayern kam, wurde Colmberg Sitz eines Rentamts, bevor es schließlich in Privatbesitz überging.
Burg Colmberg: Die auf einem über 500 m hohen Bergsporn thronende Burg ist von einem mächtigen Erdwall und von Gräben umgeben. Vom Parkplatz durchquert man den äußeren Bering (ringförmige Befestigungsmauer) und gelangt bald zum mächtigen Palas (Wohnbau der Burgherren), der aus romanischer Zeit stammt. Der dreigeschossige Bau bildet zusammen mit dem gewaltigen Bergfried (Aussichts- und Wehrturm der Burg) die von Weitem sichtbare Silhouette von Colmberg, das deshalb als „Wahrzeichen des oberen Altmühltals“ bezeichnet wird. Zu den Sehenswürdigkeiten der Anlage zählen die Gerichtslaube aus dem 16. Jh., das barocke Brunnenhäuschen sowie mehrere Pferdestallungen aus dem 18. Jh. Der letzte Markgraf von Ansbach und Bayreuth, Alexander, ließ auf Colmberg Fohlenhöfe für die Pferdezucht anlegen, wobei er auf die Veredelung der heimischen Rassen mit holsteinischen und englischen Hengsten besonderen Wert legte.
Die wehrhafte Anlage konnte nie eingenommen werden. Selbst Feldmarschall Tilly musste 1631 nach der Belagerung Colmbergs unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Praktische Infos
Information Markt Colmberg, Am Markt 1, 91598 Colmberg, Tel. 09803-93290, www.colmberg.de.
Tourismusverband Romantisches Franken, Mo-Fr 8-17 Uhr, Sa/So 13-17 Uhr. Im Gebäude auch Büro des Naturparks Frankenhöhe und Ausstellung zur Geologie, Fauna und Flora der Frankenhöhe. Am Kirchberg 4, Tel. 09803-94141, www.romantisches-franken.de.
Moderner Brunnen im Hof von Schloss Colmberg
Aktivitäten Golfplatz des Golfclubs Ansbach unterhalb der Burg, 9-Loch-Anlage mit Driving Range; öffentlicher 6-Loch-Platz mit jeweils drei Abspielmöglichkeiten pro Loch. Clubhaus, Rothenburger Str. 35, Infos unter Tel. 0981-4880090, www.golf-ansbach.de.
Inlinern & Skaten: Asphaltplatz unterhalb der Burg Colmberg, ca. 2 km nördlich von Colmberg, neben Naturbadeweiher.
Angeln in der Altmühl und am 4,1 ha großen Angelweiher: Karpfen, Schleien, Forellen, Hechte, Zander, Waller. Infos und Angelkarten im Rathaus.
Baden Naturbadeweiher: Unterhalb der Burg Colmberg, ca. 2 km nördlich von Colmberg neben Skaterplatz. Das Wasser kommt aus einer eigenen Quelle. Am Ufer Liege- und Spielwiesen sowie Bolzplatz und Spielplatz.
Badeweiher Seeräuberfestung, Badeweiher ca. 1 km nordöstlich von Binzwangen, mit Seeräuberinsel, die man über eine den Burggraben überquerende Hängebrücke erreichen kann. Über eine Rutsche ist eine Flucht an Land möglich, und in der Höhle werden die Piratenabenteuer ausgeheckt. Der Weiher bietet eine große Flachwasserzone für die Kleinen, während die gesundheitsbewussten Eltern in der Kneippanlage Wasser treten, das aus einer unterirdischen Quelle eingespeist wird.
Kinder Spielplatz Käpt’n Blaubär: In der Ortsmitte von Meuchlein, auf halbem Weg zwischen Colmberg und Frommetsfelden. Mit Kajüte, Rutsche, „Vogelnest“ und Feuerwehrstange, wenn man das Piratenschiff ganz eilig verlassen muss.
Übernachten/Essen Hotel Burg Colmberg, internationale Küche. Schöne Terrasse im Burghof. Restaurant ab 15 Uhr geöffnet. Di Ruhetag. 50 Betten, DZ mit Du/WC ab 110 €. Burg Colmberg 1-3, Tel. 09083-91920, www.burg-colmberg.de.
Mein Tipp Gasthaus Schwarzer Adler, im Ort gelegene fränkische Wirtschaft mit bodenständiger Küche auf hohem Niveau! Im Hause Lober treffen sich mittags Handwerker, kaufmännische Angestellte und Beamte zu Tisch, und dazu gesellen sich die Touristen - und alle werden gleich freundlich und gut bedient. In der geschmackvoll eingerichteten Wirtsstube haben 70 Pers. Platz. Aufs Essen muss man etwas warten, da es Tag für Tag frisch zubereitet wird, dementsprechend bekömmlich ist es auch. Di Ruhetag. 14 schick eingerichtete Zimmer im 2015 neu gebauten Gästehaus. Garage für Fahrräder. DZ mit Dusche/WC ab 70 €. Am Markt 10, Tel. 09083-246, www.gasthaus-lober.de.
Gutshof Colmberg, direkt unterhalb der Burg, mit Gästezimmern und Restaurant. DZ mit Du/WC ab 68 €. Burgstr. 26, Tel. 09083-1209, www.gutshof-colmberg.de.
Ferienbauernhof Ohr, preisgünstige Fewos für Rad-, Reit- und Wandergruppen. Ab 77 €/Tag für 4 Pers. Binzwangen 33, Tel. 09803-289, www.ferienbauernhof-ohr.de.
Abstecher - Ansbach, Dinkelsbühl und Feuchtwangen
Ansbach
Als eine der ältesten Siedlungen des Rangaus verdankt Ansbach seine Bedeutung als Sitz der mittelfränkischen Regierung den Hohenzollern, die den Ort um die Mitte des 15. Jh. zu ihrer Residenz ausbauten. Vom Markgrafenschloss mit Orangerie und Hofgarten bis hin zur Markgrafengruft in der St.-Gumbertus-Kirche spannt sich der Bogen der fürstlichen Hinterlassenschaften, die Ansbach heute als Sehenswürdigkeiten aufbieten kann. Ein buntes Treiben herrschte einst auf den Plätzen und Gassen der historischen Altstadt, belebte die Einkaufsstraßen und Fußgängerzonen - heute muss die City mit dem Einkaufszentrum Brücken-Center um das Laufpublikum konkurrieren. Die Rokokofestspiele (Juli) und die Bachwochen (August) ziehen Besucher aus nah und fern an. Und wer sich auf die Spuren des legendenumwobenen Findelkinds Kaspar Hauser begeben möchte, dem sei ein Besuch des Kreis- und Stadtmuseums empfohlen.
♦ Amt für Kultur und Touristik, Johann-Sebastian-Bach-Platz 1, 91522 Ansbach, Tel. 0981-51243, www.ansbach.de.
Dinkelsbühl
Kreuzgang im Kloster Feuchtwangen
Die Stadt ist wie Rothenburg mit einem geschlossenen Mauerring bewehrt. Dort, wo sich an der St.-Georgs-Kirche die vier Hauptstraßenzüge kreuzen, trafen sich die Kaufleute, die von Würzburg nach Regensburg oder von Köln nach Augsburg unterwegs waren. Von Kaiser Friedrich Barbarossa wurde der Ort im 12. Jh. zur Stadt erhoben. Im Gegensatz zu Rothenburg hat Dinkelsbühl sein mittelalterliches Gesicht bis heute bewahrt: Als frühmittelalterlich gelten die unregelmäßig verlaufenden Sträßchen und Gassen - auch gibt es in Dinkelsbühl kein dominierendes Marktzentrum. Mehrere kleine Märkte, z. B. der Ledermarkt oder der Schweinemarkt, bezeugen den mittelalterlichen Aufbau der Stadt an der Romantischen Straße. Das historische Festspiel Kinderzeche wird zur Erinnerung an die Rettung der Stadt im Dreißigjährigen Krieg durch Dinkelsbühler Kinder aufgeführt (alljährlich im Juli). Vor den Toren