Heathens Ink: Meine Herzensbrecher. K.M. Neuhold. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: K.M. Neuhold
Издательство: Bookwire
Серия: Heathens Ink
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958238701
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      »Oh mein Gott, das ist so cool. Royal hat Benji mehrere Tattoos gestochen und sogar eins bei Lando, also hab ich die Jungs mal getroffen und mich total blamiert, weil ich so ein Fanboy war.«

      Wyatt lacht erneut. »Tja, falls du mal auf ein Konzert willst, Backstagepässe brauchst oder was auch immer, kann ich das wahrscheinlich organisieren«, bietet er an und ich schwöre, dass ich kurz davor bin, ohnmächtig zu werden.

      »Willst du mich verarschen? Falls ich will? Wir reden hier verdammt noch mal von Downward Spiral. Ich würde betteln und zahllose peinliche Dinge anbieten, um das zu bekommen.«

      »Hmm, was für peinliche Dinge?«, neckt er mich und ich schlage ihm gegen den Arm.

      Als wir am Coffeeshop ankommen, biete ich an, die Getränke zu holen, während Wyatt für die Snacks sorgt.

      »Also, warum brauchst du so dringend Koffein? Hast du letzte Nacht nicht viel Schlaf bekommen?«, frage ich und wackle verspielt mit den Augenbrauen, als ich Wyatts Getränk vor ihm abstelle und auf meinen Stuhl sinke.

      »Ich wünschte, es wäre so. Du willst gar nicht wissen, wie lange ich schon nicht mehr flachgelegt wurde.«

      »Oh, du Armer. Du weißt, dass du mit mir nicht das Wessen Sexleben ist trauriger-Spiel spielen willst.«

      »Du könntest ein tolles Sexleben haben, du musst nur rausgehen.«

      »Ja, Alex hat gestern während unserer gesamten Sitzung versucht, mich davon zu überzeugen«, murmle ich. »Ich glaube langsam, dass ihr beide unter einer Decke steckt.«

      »Alex ist ein kluger Kerl; du solltest auf ihn hören.«

      »Ja, ja. Du lenkst von der eigentlichen Frage ab.«

      »Weil ich nicht darüber reden kann. Ein Neuankömmling im Rainbow House hat gestern ein paar unschöne Erinnerungen wieder aufgewühlt und ich bin sie den ganzen Tag nicht losgeworden.«

      Ich lege meine Hand auf Wyatts und genieße die angenehme Behaglichkeit, die mir die Berührung schenkt. Hoffentlich hilft es ihm auch.

      »Ich weiß, dass du nicht über deine Patienten reden kannst, aber falls du jemals über deinen eigenen schlimmen Mist reden willst, bin ich immer da, um dir zuzuhören.«

      »Danke, vielleicht ein anderes Mal.«

      »Okay.« Ich drücke seine Hand und will ihn gerade loslassen, als er seine Hand dreht, sodass seine Handfläche nach oben zeigt und gegen meine drückt. Diese Geste fühlt sich irgendwie bedeutungsvoller an, als einfach meine Hand auf seine zu legen; wir halten gerade Händchen und ich weiß nicht, ob sich Wyatt irgendetwas dabei denkt, aber in meinem Bauch flattert es und fühlt sich gut an und mein Herz schlägt so schnell, dass es aus meiner Brust zu springen droht.

      »Also, mit wem gehst du auf ein Date? Tom aus dem Deli?«

      »Nee«, sage ich kopfschüttelnd. »Tom ist attraktiv und so, aber er macht mich nicht an.«

      »Oh?« Wyatts Augen hellen sich auf. »Und wer macht dich an?«

      Hitze breitet sich auf meinem Gesicht und meinem Hals aus. Nur über meine Leiche werde ich Wyatt erzählen, dass ich bei vielen Gelegenheiten bei dem Gedanken an ihn gekommen bin.

      »Ich mag Männer, die ein bisschen älter sind. Nicht alt, aber älter als ich. Ich weiß nicht, ob ich äußerlich einen Typ habe. Ich finde viele verschiedene Kerle attraktiv. Es geht mehr um ein Gefühl als irgendetwas Greifbares.«

      »Gibt es einen speziellen Mann?«, hakt Wyatt nach.

      »Niemanden, bei dem ich auch nur den Hauch einer Chance habe.«

      »Stell dein Licht nicht unter den Scheffel. Du bist ein guter Fang. Wenn du mich fragst, solltest du es versuchen, wer auch immer es ist.«

      »Wirklich?«

      »Auf jeden Fall. Ich bin sicher, dass er dir zu Füßen liegen wird und bevor du dich versiehst, teilt ihr euch eine Zahnbürste und benutzt abscheuliche Spitznamen wie Häschen und Bärchen.«

      Ich rümpfe die Nase und lache. »Ich hab nichts gegen süße Spitznamen, aber ich werd nicht zulassen, dass mich jemand Häschen oder Bärchen nennt.«

      »Schätzchen?«, versucht Wyatt es erneut und ich lache lauter.

      »Nein.«

      »Muffin?«

      »Nein, aber ich glaube, dass wir mit Essen gar nicht so falsch liegen.«

      »Oh, ich hab's… Gürkchen.«

      »Gürkchen?«, frage ich während eines erneuten Lachanfalls. »Warum Gürkchen? Du sagst das so selbstbewusst, als würde es total Sinn ergeben.«

      »Tut es: Du liebst Gürkchen. Ich bin sicher, dass es eine wunderbare Geschichte dazu geben wird, zum Beispiel, dass du bei eurem ersten Date Gürkchen gegessen und dann festgestellt hast, dass du einen Fehler gemacht hast und ihn mit deinem Gürkchen-Atem küssen musstest. Zum Glück liebt er Gürkchen auch und dein kitschiger Spitzname ist geboren.«

      »Wow, du hast da wirklich erstaunlich gründlich darüber nachgedacht.«

      »Das magst du so an mir, Gürkchen.« Wyatt zwinkert mir zu und ich schüttle den Kopf.

      »Was immer du sagst, Schätzchen.«

      Kapitel 6

      Owen

      »Hier sind die Pflegehinweise für Zuhause und falls du irgendwelche Fragen hast, kannst du gern anrufen oder noch mal herkommen.«

      Als mein Kunde mit einem Danke verschwindet, schlüpft Liam durch die sich schließende Tür.

      »Hey, Kleiner«, begrüße ich ihn und Liam setzt eine finstere Miene auf. »Wenn du Royal besuchen willst, würde ich warten. Er und Nash sind im Moment verhindert.«

      Liam rümpft die Nase und schüttelt den Kopf.

      »Sie können nicht mal auf der Arbeit die Finger voneinander lassen?«

      Ich lache leise und zucke mit den Schultern.

      »Irgendwie ist es süß, dass sie auch nach fünf Jahren noch verrückt nacheinander sind.«

      »Es ist süß, wenn du nicht die ganzen fünf Jahre durch die Wand mit anhören musstest, wie sie es miteinander treiben.«

      »Gutes Argument.«

      »Aber ich bin nicht wegen Royal oder Nash hier. Ich wollte dich um einen Gefallen bitten.« Liam zögert, beißt sich auf die Unterlippe und sieht sich im Raum um, damit er mich nicht ansehen muss.

      »Spuck's aus, Kleiner«, ermutige ich ihn.

      Innerhalb einer Sekunde verändert sich Liams Körpersprache von schüchtern zu angriffslustig, er hebt den Kopf und verengt die Augen.

      »Ich bin kein Kind mehr.«

      Ich schlucke und zwinge mich, meinen Blick weiterhin auf sein Gesicht zu richten, anstatt seinen sehr erwachsenen Körper zu mustern.

      »Ich weiß.«

      Liam wirkt einen Augenblick lang verblüfft und lächelt dann. »Ich möchte ein paar Fotos für eine Ausstellung in einer Galerie einreichen und hab sie größtenteils fertig, aber eins fehlt mir noch. Ich hab dieses perfekte Bild im Kopf und ich weiß, dass es atemberaubend sein wird, wenn ich es einfangen kann.«

      »Wo komme ich ins Spiel?«

      Er strafft die Schultern und hebt die Augenbraue, als würde er mich gleich herausfordern. »Ich muss dich fotografieren.«

      »Ist in Ordnung«, stimme ich schulterzuckend zu. Ich verstehe nicht, warum das eine große Sache sein sollte; er hat uns über die Jahre hinweg alle fotografiert.

      »Nackt«, fügt er hinzu. Ich starre ihn mit offenem Mund an und nicke nach ein paar Sekunden schwach. »In meinem Bett«, beendet er seine