Gesammelte Werke von Cicero. Марк Туллий Цицерон. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Марк Туллий Цицерон
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9788027209569
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rel="nofollow" href="#ulink_4079c8e3-285d-5ecc-bc35-0c6dc2d78e58">17 pflegte Vieles von seinem Schwiegervater Gajus Lälius 18 vermöge seines treuen Gedächtnisses in anziehender Weise zu erzählen und ihn ohne Bedenken in jeder Unterredung den Weisen zu nennen. Ich aber war nach Anlegung der männlichen Toga 19 von meinem Vater zu dem Zwecke dem Scävola zugeführt worden, daß ich mich, so lange ich könnte und dürfte, nie von des Greises Seite entfernte. Daher prägte ich manche seiner einsichtsvollen Erörterungen, auch manche seiner kurzen und treffenden Aussprüche meinem Gedächtnisse ein und suchte so durch seine Einsicht gebildeter zu werden.

      Diese Art von Gesprächen aber, die sich auf das Ansehen berühmter Männer aus der Vorzeit stützt, scheint mir, ich kann nicht sagen warum, mehr Gewicht zu haben. Daher werde ich beim Lesen meiner eigenen Schrift manchmal in eine solche Stimmung versetzt, daß ich meine, Cato und nicht ich rede.

      5. Aber sowie ich damals an einen Greis als Greis über das Greisenalter schrieb, so schreibe ich in dieser Abhandlung als vertrauter Freund an einen Freund über die Freundschaft. Damals redete Cato, der in jenen Zeiten wol der älteste aller Greise war und an Einsicht alle übertraf; jetzt wird Lälius, ein weiser Mann – denn dafür galt er – und wegen seiner Freundschaft rühmlichst bekannt, über die Freundschaft reden. Du mögest nun deine Gedanken auf einen Augenblick von mir ablenken und dir vorstellen, Lälius rede selbst.

      Gajus Fannius und Quintus Mucius kommen nach dem Tode des Africanus zu ihrem Schwiegervater; diese eröffnen die Unterredung; Lälius antwortet. Diesem ist die ganze wissenschaftliche Erörterung von der Freundschaft zuertheilt, und wenn du sie liest, wirst du dich selbst darin finden.

       Fannius.

       Scävola.

      8. Freilich fragen Viele, Gajus Lälius, wie Fannius erwähnte; aber ich antwortete das, was ich bemerkt habe: du ertrügest den Schmerz, den du durch den Tod des so großen und dir so befreundeten Mannes empfunden habest, mit weiser Mäßigung; du habest nicht ungerührt bleiben können; auch sei dieses deiner menschenfreundlichen Gesinnung nicht angemessen gewesen; daß du aber an den Nonen unserer Versammlung nicht beigewohnt habest, davon sei dein Befinden und nicht deine Wehmuth Ursache gewesen.

       Lälius.

      Ja, mein Scävola, du hast recht und der Wahrheit gemäß gesprochen. Denn so wenig ich mich von dieser Obliegenheit, die ich in gesunden Tagen immer erfüllte, durch ein eigenes Mißgeschick abhalten lassen durfte; ebenso wenig darf meines Erachtens überhaupt irgend ein Unfall für einen Mann von festen Grundsätzen Veranlassung werden eine Pflicht zu unterlassen.