8Mefi-Boschet warf sich erneut vor dem König zu Boden. »Sollte der König zu einem toten Hund wie mir so gut sein? Bin ich das wert?«, rief er aus.
9 PS Dann ließ der König Ziba, den Diener Sauls, rufen und sagte: »Ich habe dem Enkel deines Herrn alles gegeben, was Saul und seiner Familie gehört hat. 10 PS Du und deine Söhne und Knechte sollen das Land für ihn bebauen, die Ernte einbringen und so für seinen Unterhalt sorgen. Aber Mefi-Boschet selbst, der Enkel deines Herrn, wird immer bei mir an meinem Tisch essen.«
Ziba, der 15 Söhne und 20 Knechte hatte, 11antwortete: »Ja, mein Herr und König, ich werde tun, was du befiehlst.« Und von da an aß Mefi-Boschet regelmäßig mit David zusammen, als wäre er einer seiner Söhne. 12Mefi-Boschet hatte einen kleinen Sohn namens Micha. Alle Mitglieder des Hauses von Ziba wurden Mefi-Boschets Diener. 13Und Mefi-Boschet, dessen beide Beine gelähmt waren, wohnte in Jerusalem, um dort täglich mit dem König zu essen.
David besiegt die Ammoniter
1 PS Einige Zeit später starb der König der Ammoniter und sein Sohn Hanun wurde König. 2David sagte: »Ich werde Hanun gegenüber loyal sein, denn sein Vater Nahasch hat sich immer loyal mir gegenüber verhalten.« Und er schickte Gesandte, die Hanun sein Beileid zum Tod seines Vaters übermitteln sollten.
Doch als die Gesandten Davids im Land der Ammoniter eintrafen, 3sagten die führenden Männer des Landes zu Hanun, ihrem Herrn: »Glaubst du wirklich, David schickt diese Männer, um deinen Vater zu ehren und dir sein Beileid zu übermitteln? Nein, David hat sie zu dir geschickt, damit sie die Stadt auskundschaften, sodass er kommen und sie erobern kann.« 4 PS Da ließ Hanun die Boten Davids ergreifen, jedem einzelnen den Bart zur Hälfte abscheren und die Kleider bis über dem Gesäß abschneiden. Dann schickte er sie zurück. 5Als David hörte, was geschehen war, schickte er den Männern, die sich sehr schämten, Boten entgegen. Er ließ ihnen ausrichten: »Bleibt in Jericho, bis eure Bärte nachgewachsen sind und kommt erst dann zurück!«
6 PS Die Ammoniter erkannten, dass sie David ernsthaft verärgert hatten, und warben 20.000 aramäische Söldner aus Bet-Rehob und Zoba, den König von Maacha mit 1.000 Mann sowie 12.000 Mann aus Tob an. 7Als David das hörte, ließ er Joab mit dem ganzen Heer der kriegstüchtigen Männer ausrücken. 8Die Ammoniter bezogen am Eingang der Stadttore Stellung, während die Aramäer aus Zoba und Rehob und die Männer aus Tob und Maacha sich zum Kampf auf dem offenen Feld rüsteten.
9Als Joab sah, dass er an zwei Fronten kämpfen musste, wählte er die besten Männer aus seinem Heer aus. Sie sollten mit ihm in die Schlacht gegen die Aramäer ziehen. 10Der Rest des Heeres, unter dem Befehl seines Brudes Abischai, sollte die Ammoniter angreifen. 11»Wenn die Aramäer zu stark für mich sind, dann komm und hilf mir«, sagte Joab zu seinem Bruder. »Und wenn die Ammoniter zu stark für dich sind, komme ich dir zu Hilfe. 12 PS Sei mutig! Lass uns tapfer für unser Volk und die Städte unseres Gottes kämpfen. Der Wille des HERRN geschehe.«
13 PS Als Joab und seine Männer angriffen, wandten sich die Aramäer zur Flucht. 14Und als die Ammoniter das sahen, flohen auch sie vor Abischai und zogen sich in die Stadt zurück. Nachdem die Schlacht damit beendet war, kehrte Joab nach Jerusalem zurück.
15Als die Aramäer sahen, dass die Israeliten sie geschlagen hatten, versammelten sie ihr Heer erneut.
16Hadad-Eser ließ außerdem zusätzliche aramäische Truppen von der anderen Seite des Euphrat♦ anrücken. Sie trafen unter dem Befehl von Schobach, dem Heerführer von Hadad-Eser, in Helam ein. 17Als David davon hörte, rief er ganz Israel zu den Waffen, überquerte den Jordan und zog weiter bis Helam. Die Aramäer formierten sich zur Schlacht und kämpften gegen ihn. 18 PS Doch die Aramäer wurden von den Israeliten in die Flucht geschlagen. David und seine Truppen töteten 700 Wagenlenker und 40.000 Reiter♦, darunter auch den Heerführer Schobach. 19 PS Als die Könige, die mit Hadad-Eser verbündet waren, erkannten, dass Israel sie besiegt hatte, ergaben sie sich und wurden Untertanen Israels. Danach hatten die Aramäer Angst, den Ammonitern noch einmal zu helfen.
David und Batseba
1 PS Im nächsten Frühjahr, zu der Zeit, in der die Könige in den Krieg ziehen, schickte David Joab mit seinen Männern und dem ganzen Heer Israels in den Kampf gegen die Ammoniter. Sie verwüsteten das Land und belagerten die Stadt Rabba. David blieb jedoch in Jerusalem zurück.
2 PS An einem Spätnachmittag erhob sich David von der Mittagsruhe und ging auf dem Dach des Palastes umher. Da fiel sein Blick vom Dach aus auf eine außergewöhnlich schöne Frau, die gerade ein Bad nahm. 3 PS Er schickte einen Diener los, der herausfinden sollte, wer die Frau war. Man sagte ihm: »Es ist Batseba, die Tochter von Eliam und Frau des Hetiters Uria.« 4 PS Da ließ David sie holen; und als sie in den Palast kam, schlief er mit ihr. – Sie hatte gerade die Reinigungshandlungen nach ihrer monatlichen Blutung beendet. – Danach kehrte sie nach Hause zurück. 5 PS Als Batseba merkte, dass sie schwanger war, ließ sie es David mitteilen.
6Da ließ David Joab den Befehl überbringen: »Schick mir den Hetiter Uria.« Und Joab schickte ihn zu David. 7Als Uria eintraf, fragte David ihn, ob es Joab und dem Heer gut gehe und ob der Krieg erfolgreich verliefe. 8Dann sagte er zu Uria: »Geh nach Hause und ruh dich aus.« Er ließ ihm sogar ein Geschenk bringen, nachdem Uria den Palast verlassen hatte. 9Aber Uria ging nicht nach Hause. Er verbrachte die Nacht am Eingang des Palastes mit den anderen Dienern des Königs.
10Als David davon hörte, fragte er Uria: »Warum bist du nicht nach Hause gegangen, nachdem du so lange fort warst?«
11 PS Uria antwortete: »Die Lade und die Krieger Israels und Judas leben in Zelten♦ und Joab und seine Männer übernachten auf offenem Feld. Wie könnte ich da nach Hause gehen und essen und trinken und mit meiner Frau schlafen? Ich schwöre bei deinem Leben, das werde ich nicht tun.«
12David befahl ihm: »Bleib heute noch hier. Morgen lasse ich dich dann zum Heer zurückkehren.« Also blieb Uria diesen und den nächsten Tag in Jerusalem. 13David lud ihn zum Essen ein und machte ihn betrunken. Doch am Abend ging Uria nicht nach Hause, sondern schlief wieder bei den anderen Dienern des Königs am Eingang des Palastes.
David arrangiert Urias Tod
14 PS Am nächsten Morgen schrieb David einen Brief an Joab, den er Uria mitgab. 15 PS Der Brief enthielt folgende Anweisung: »Schick Uria in die vordersten Reihen, wo der Kampf am heftigsten ist. Dann zieht euch von ihm zurück, sodass er getötet wird.« 16Joab wusste, wo die stärksten Krieger des Feindes kämpften und so setzte er Uria genau an dieser Stelle ein. 17Als dann die belagerten Ammoniter Joab angriffen, wurde der Hetiter Uria zusammen mit mehreren anderen von Davids Kriegern getötet.
18Daraufhin schickte Joab David eine Mitteilung über den Verlauf der Schlacht. 19Er trug dem Boten auf: »Wenn du dem König den Verlauf der Schlacht berichtet hast 20und er dann zornig wird und fragt: ›Warum sind die Truppen so dicht an die Stadt herangerückt? Wussten sie denn nicht, dass sie von der Stadtmauer aus beschossen werden? 21 PS Wurde nicht Abimelech, der Sohn Jerubbaals♦ in Tebez von einer Frau getötet, die einen Mühlstein von der Mauer auf ihn herabwarf? Warum also seid ihr so nah an die Mauer herangerückt?‹ – dann sage ihm einfach: ›Auch dein Diener, der Hetiter Uria, wurde getötet.‹«
22Der Bote ging nach Jerusalem und berichtete David alles, was Joab ihm aufgetragen hatte. 23»Die Feinde waren uns überlegen. Sie rückten aus und griffen uns auf offenem Feld an«, sagte er. »Und als wir sie bis an die Stadttore zurückdrängten, 24schossen die Bogenschützen von der Mauer mit Pfeilen auf uns. Einige deiner Männer wurden getötet, darunter auch der Hetiter Uria.«