»Saul hat Tausende getötet,
aber David Zehntausende!«
8 PS Saul wurde sehr zornig, weil ihm das Lied ganz und gar nicht gefiel. Er dachte: »Sie sagen, David habe Zehntausende getötet, und ich nur Tausende. Als nächstes werden sie ihn zu ihrem König machen!« 9Und von da an war Saul eifersüchtig auf David.
10 PS Am nächsten Tag wurde Saul von einem bösen Geist Gottes befallen, sodass er wie ein Wahnsinniger in seinem Haus tobte. David begann, auf der Harfe zu spielen, wie er es immer tat. Doch Saul hatte einen Speer in der Hand 11 PS und schleuderte ihn nach David in der Absicht, ihn an die Wand zu spießen. David aber konnte dem Speer zweimal ausweichen. 12Da fürchtete sich Saul vor David, weil der HERR ihn verlassen hatte und jetzt mit David war. 13 PS Schließlich verbannte Saul David aus seiner Nähe und gab ihm den Oberbefehl über tausend Mann, die David immer wieder in die Schlacht führte.
14 PS Und David hatte Erfolg bei allem, was er unternahm, denn der HERR war mit ihm. 15Als Saul das erkannte, fürchtete er sich noch mehr vor David. 16Doch ganz Israel und Juda liebte David, weil er seine Truppen so erfolgreich in die Schlacht führte.
David heiratet eine Tochter Sauls
17 PS Eines Tages sagte Saul zu David: »Ich bin bereit, dir meine ältere Tochter Merab zur Frau zu geben. Zuerst musst du dich jedoch als tapferer Kämpfer bewähren, indem du für den HERRN kämpfst und seine Kriege führst.« Dabei dachte Saul aber: »Ich will ihn nicht töten, sondern die Philister sollen es tun.«
18 PS »Wer bin ich, und welche Stellung hat meine Familie in Israel, dass gerade ich der Schwiegersohn des Königs werden sollte?«, rief David aus. 19 PS Aber als der Tag der Hochzeit von David mit Merab gekommen war, verheiratete Saul seine Tochter mit Adriël, einem Mann aus Mehola.
20 PS Inzwischen hatte sich jedoch Sauls Tochter Michal in David verliebt, und Saul war hocherfreut, als er das hörte. 21»Ich will sie ihm zur Frau geben, aber sie soll ihm zum Verhängnis werden, sodass er den Philistern in die Hände fällt«, dachte er. Zu David aber sagte er: »Ich gebe dir noch einmal die Möglichkeit, mein Schwiegersohn zu werden!«
22Dann wies Saul seine Männer an, David beiseitezunehmen und zu ihm zu sagen: »Der König schätzt dich sehr und auch alle seine Diener haben dich gern. Also werde doch sein Schwiegersohn.«
23 PS Als Sauls Männer das zu David sagten, entgegnete der: »Wie soll ein armer und einfacher Mann einfach so der Schwiegersohn des Königs werden?«
24Die Männer richteten dem König diese Antwort aus 25und Saul befahl ihnen: »Sagt David, dass der König als Brautpreis lediglich die Vorhäute von 100 Philistern verlange! Er solle ihn an seinen Feinden rächen.« In Wirklichkeit hoffte er, dass David in der Schlacht gegen die Philister fallen würde.
26Die Diener richteten die Worte Sauls David aus und erfreut nahm dieser das Angebot an, der Schwiegersohn des Königs zu werden. Noch bevor die festgesetzte Frist abgelaufen war, 27 PS zogen er und seine Männer in die Schlacht. Sie töteten 200 Philister und David überbrachte ihre Vorhäute dem König, um sein Schwiegersohn zu werden. Da gab Saul ihm seine Tochter Michal zur Frau.
28Als Saul erkannte, dass der HERR mit David war und seine Tochter Michal David liebte, 29fürchtete er sich noch mehr vor ihm, und er wurde für den Rest seines Lebens zu seinem Feind. 30Immer, wenn das Heer der Philister angriff, kämpfte David erfolgreicher als alle anderen Truppenführer Sauls. Auf diese Weise wurde sein Name berühmt.
Saul versucht, David zu töten
1 PS Da verlangte Saul von seinen Dienern und seinem Sohn Jonatan, David zu töten. Doch Jonatan war Davids Freund, 2deshalb berichtete er ihm vom Plan seines Vaters. »Mein Vater Saul will dich töten«, warnte er ihn. »Morgen früh musst du dich versteckt halten. 3 PS Ich werde meinen Vater bitten, mit mir zusammen aufs freie Feld zu gehen, und in der Nähe deines Verstecks will ich mit ihm über dich sprechen. Dann sage ich dir, was ich herausgefunden habe.«
4Jonatan redete mit seinem Vater über David und sagte viel Gutes über ihn. »Bitte, mein König, werde nicht schuldig an deinem Diener David«, bat Jonatan. »Er hat dir nie etwas Böses getan, sondern hat dir immer geholfen. 5 PS Hast du vergessen, wie er sein Leben aufs Spiel setzte, um den Philister zu töten, und wie der HERR Israel daraufhin einen großen Sieg geschenkt hat? Damals warst du glücklich darüber. Warum solltest du einen Unschuldigen wie David ermorden? Es gibt keinen Grund dafür!«
6Saul hörte auf Jonatan und schwor: »So wahr der HERR lebt, David soll nicht getötet werden.« 7 PS Danach rief Jonatan David und erzählte ihm, was geschehen war. Dann brachte er David zu Saul und alles war wieder wie zuvor.
8Kurz darauf kam es wieder zum Krieg und David führte seine Truppen gegen die Philister. Er schlug sie vernichtend, sodass sie die Flucht ergriffen.
9 PS Eines Tages, als Saul zu Hause mit seinem Speer in der Hand saß, ließ der HERR wieder einen bösen Geist über ihn kommen. David spielte aber auf der Harfe. 10Da schleuderte Saul seinen Speer nach ihm, um ihn an die Wand zu spießen. Doch David sprang zur Seite und floh in die Nacht hinaus. Der Speer blieb in der Wand stecken.
Michal rettet David das Leben
11 PS Saul ließ das Haus Davids durch seine Männer bewachen. Sie hatten Befehl, David am nächsten Morgen zu töten. Doch seine Frau Michal warnte ihn: »Wenn du nicht heute Nacht noch fortgehst, wirst du morgen früh tot sein.« 12 PS Sie half ihm, durch ein Fenster hinunterzuklettern, und er entkam. 13 PS Dann nahm sie einen Götzen♦, legte ihn in Davids Bett, deckte ihn mit Decken zu und legte ein Geflecht aus Ziegenfell auf seinen Kopf. 14Als Saul seine Männer sandte, um David gefangen zu nehmen, sagte sie zu ihnen: »Er ist krank.«
15»Dann bringt ihn samt Bett zu mir«, befahl Saul seinen Männern, »damit ich ihn töten kann!« 16Doch als sie ankamen, fanden sie im Bett nur einen Götzen mit einem Geflecht aus Ziegenfell auf dem Kopf.
17»Warum hast du mich getäuscht und meinen Feind entkommen lassen?«, wollte Saul von Michal wissen.
»Ich musste es tun«, antwortete Michal. »Er hat gedroht mich zu töten, wenn ich ihn nicht gehen lasse.«
18 PS Auf diese Weise entkam David. Er ging nach Rama zu Samuel und erzählte ihm alles, was Saul ihm angetan hatte. Dann nahm Samuel David mit nach Najot und sie blieben dort. 19Als Saul erfuhr, dass David in Najot in Rama war, 20 PS schickte er Männer hin, die ihn gefangen nehmen sollten. Doch als sie ankamen und sahen, wie unter der Leitung Samuels die anderen Propheten weissagten, kam der Geist Gottes über Sauls Männer, und auch sie begannen prophetisch zu reden. 21Als Saul hörte, was geschehen war, schickte er weitere Männer, aber auch sie fingen an prophetisch zu reden. Und das Gleiche geschah noch ein drittes Mal. 22Schließlich machte sich Saul selbst auf den Weg nach Rama. Bei der großen Zisterne in Sechu fragte er: »Wo sind Samuel und David?«
»Sie sind in Najot in Rama«, antwortete man ihm. 23 PS Doch auf dem Weg nach Najot in Rama kam der Geist Gottes über Saul, und auch er begann prophetisch zu reden, bis er in Najot in Rama ankam. 24 PS Dort zog auch er seine Kleider aus und weissagte vor Samuel, bis er schließlich hinfiel und den ganzen Tag und die ganze Nacht auf dem Boden liegen blieb. Daher kommt das Sprichwort: »Gehört Saul auch zu den Propheten?«
Jonatan hilft David
1 PS David floh aus Najot in Rama und traf sich mit Jonatan. »Was habe ich getan?«, rief er. »Was habe ich verbrochen? Womit habe ich deinen Vater beleidigt, dass er versucht, mich zu töten?«
2»Das ist nicht wahr«, protestierte Jonatan. »Du wirst nicht sterben. Er erzählt