Neues Leben. Die Bibel. SCM R.Brockhaus. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: SCM R.Brockhaus
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783417229929
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im Gefängnis den Mühlstein drehen musste. 22Aber es dauerte nicht lange, und sein Haar begann wieder zu wachsen.

      Simsons Sieg

      23 PS Eines Tages versammelten sich die Fürsten der Philister, um ihrem Gott Dagon ein Opfer darzubringen. Es wurde ein großes Freudenfest daraus, und sie sagten: »Unser Gott hat uns den Sieg über unseren Feind Simson geschenkt!«

      24Alle Leute, die Simson sahen, lobten ihren Gott und sagten: »Unser Gott hat unseren Feind in unsere Hände gegeben – ihn, der so viele von uns getötet und unser Land verheert hat!«

      25In ihrer ausgelassenen Stimmung riefen sie schließlich nach Simson, weil sie ihren Spaß mit ihm haben wollten. Simson wurde aus dem Gefängnis herbeigeholt und machte für sie Späße. Sie stellten ihn zwischen die Säulen des Tempels.

      26Da sagte Simson zu dem Jungen, der ihn an der Hand führte: »Lass mich los und lege meine Hände an die Säulen, die das Haus tragen. Ich möchte mich dort anlehnen.« 27Der Tempel war aber voller Menschen. Alle Fürsten der Philister waren da, und auf dem Dach drängten sich 3.000 Leute, Männer und Frauen, die Simson bei seinen Späßen zusahen.

      28 PS Da rief Simson den HERRN an und sagte: »Allmächtiger HERR, erinnere dich an mich. O Gott, gib mir noch ein einziges Mal Kraft, damit ich, o Gott, mich an den Philistern für den Verlust meiner Augen rächen kann.« 29Dann umfasste Simson die beiden Mittelsäulen, auf denen das Haus ruhte, die eine mit seinem rechten, die andere mit seinem linken Arm, und stemmte sich dagegen. 30»Lass mich mit den Philistern sterben!«, rief er. Er stemmte mit aller Kraft, und da stürzte der Tempel über den Fürsten der Philister und allen anderen Anwesenden ein. Auf diese Weise tötete Simson im Sterben mehr Menschen als in seinem ganzen Leben.

      31 PS Später kamen seine Brüder und die ganze Familie seines Vaters, um seinen Leichnam zu holen. Sie brachten ihn nach Hause und begruben ihn zwischen Zora und Eschtaol im Grab seines Vaters Manoach. Simson war 20 Jahre lang Richter in Israel gewesen.

      Michas Götterbild

       Ri 17

      1Im Bergland von Ephraim lebte ein Mann namens Micha. 2Er sagte zu seiner Mutter: »Die 1.100 Schekel♦ Silber, die dir jemand weggenommen hat und weswegen du auch vor meinen Ohren einen Fluch ausgesprochen hast, sind hier bei mir. Ich selbst habe sie genommen.«

      »Der HERR segne dich, mein Sohn«, antwortete seine Mutter. 3 PS Er händigte ihr die 1.100 Schekel Silber aus. Daraufhin sagte sie: »Jetzt weihe ich diese Silbermünzen dem HERRN. Sie sollen meinem Sohn zugutekommen. Es soll daraus ein geschnitztes und gegossenes Gottesbild gemacht werden. Deshalb gebe ich sie dir jetzt wieder.« 4Als Micha seiner Mutter das Geld gegeben hatte, nahm sie davon 200 Schekel♦ Silber und brachte sie zu einem Goldschmied. Dieser formte und goss für das Geld ein Gottesbild, das in Michas Haus aufgestellt wurde.

      5 PS Nun hatte Micha ein Heiligtum: Er machte sich einen Priesterschurz♦ und ein paar Hausgötzen♦ und stellte einen seiner Söhne als Priester ein. 6 PS Damals hatte Israel noch keinen König, deshalb tat jeder, was er für richtig hielt.

      7 PS Zu dieser Zeit lebte ein junger Mann aus dem Stamm Juda als Fremder in Bethlehem in Juda. Er war ein Levit. 8Er verließ Bethlehem, um sich an irgendeinem Ort, wo sich etwas finden würde, als Fremder niederzulassen. Auf seiner Reise kam er auch ins Bergland von Ephraim und zu Michas Haus. 9»Woher kommst du?«, fragte ihn Micha.

      Er antwortete: »Ich bin ein Levit aus Bethlehem in Juda und suche nach irgendeinem Ort, an dem ich leben kann.«

      10 PS »Bleib hier bei mir«, sagte Micha, »du kannst für mich Vater und Priester sein. Ich will dir zehn Schekel♦ Silber im Jahr geben, dazu auch Kleidung und was du zum Essen brauchst.« 11Der Levit war einverstanden bei dem Mann zu bleiben, und er wuchs Micha ans Herz wie ein eigener Sohn. 12 PS Micha stellte also den jungen Priester ein und er lebte in Michas Haus. 13»Jetzt weiß ich, dass der HERR mir Gutes tun wird«, sagte Micha, »weil ich einen Leviten habe, der mir als Priester dient.«

      Götzendienst im Stamm Dan

       Ri 18

      1 PS Damals hatte Israel noch keinen König. Der Stamm Dan suchte einen Ort, an dem er sich niederlassen konnte, denn er hatte das ihm zugewiesene Land in Israel noch nicht in vollen Besitz genommen. 2 PS Die Männer von Dan wählten fünf Krieger aus ihrer Sippe, die in den Städten Zora und Eschtaol lebten. Es waren kampferprobte Männer, die durch das Land streifen und es auskundschaften sollten. »Geht und durchforscht das Land«, trug man ihnen auf.

      Als diese Krieger ins Bergland von Ephraim kamen, stießen sie auf Michas Haus und übernachteten dort. 3In Michas Haus fiel ihnen der Dialekt des jungen Leviten auf, und sie nahmen ihn beiseite und fragten ihn: »Wer hat dich hierher gebracht und was machst du hier? Warum bist du hier?« 4 PS Der Levit erzählte ihnen die ganze Geschichte. »Micha hat mich angestellt und ich bin sein Priester geworden«, erklärte er.

      5Da baten sie: »Frage doch bei Gott nach, ob unsere Reise erfolgreich sein wird.«

      6»Geht in Frieden«, antwortete der Priester. »Der HERR betrachtet eure Reise mit Wohlwollen.«

      7 PS Darauf machten sich die fünf Männer auf den Weg. Als sie in die Stadt Lajisch kamen, sahen sie, dass die Menschen dort ganz nach Art der Sidonier ein sorgenfreies Leben führten und in Frieden und Sicherheit lebten. Es gab niemanden, der etwas von ihnen wollte♦, keine Eroberer und keine Unterdrücker. Außerdem waren sie weit von Sidon entfernt und hatten keine Verbündeten in der Nähe.

      8Als die Männer nach Zora und Eschtaol zurückkehrten, fragten ihre Stammesbrüder: »Was habt ihr herausgefunden?«

      9Die Männer antworteten: »Lasst uns angreifen! Wir haben das Land gesehen und es ist sehr gut. Aber ihr seid schwerfällig. Ihr solltet nicht zögern, sondern das Land angreifen und es erobern. 10 PS Wenn ihr dort ankommt, werdet ihr sehen, dass die Bewohner ein sorgloses Leben führen. Es ist nach allen Seiten hin ein weites Land. Gott hat es in eure Hand gegeben!«

      11Da machten sich 600 bewaffnete Krieger von der Sippe Dan von Zora und Eschtaol aus auf den Weg. 12Sie zogen hinauf und lagerten an einem Ort westlich von Kirjat-Jearim in Juda, der bis heute Mahane-Dan♦ heißt. 13Von dort zogen sie hinauf ins Bergland von Ephraim und kamen zu Michas Haus.

      14 PS Die fünf Männer, die das Land um Lajisch erkundet hatten, sagten zu den anderen: »Wisst ihr eigentlich, dass sich in diesem Haus ein Priesterschurz♦, einige Hausgötter♦ und ein geschnitztes und gegossenes Gottesbild befinden? Es ist wohl eindeutig, was wir zu tun haben.« 15Da bogen sie vom Weg ab und gingen zu Michas Haus, wo der junge Levit lebte, und grüßten ihn freundlich. 16Während die 600 bewaffneten Krieger vom Stamm Dan vor dem Tor stehen blieben, 17drangen die fünf Kundschafter, die losgezogen waren, um das Land zu erkunden, in das Haus ein und nahmen das geschnitzte und gegossene Gottesbild, den Priesterschurz und die Hausgötter an sich. Der Priester stand am Eingang bei den 600 bewaffneten Kriegern. 18Als er sah, wie die Männer die heiligen Gegenstände aus Michas Heiligtum heraustrugen, fragte er: »Was macht ihr da?«

      19 PS »Sei still und halt den Mund«, sagten sie. »Komm mit uns! Du sollst für uns Vater und Priester sein. Ist es nicht viel besser, der Priester für einen ganzen israelitischen Stamm zu sein als nur für die Familie eines einzigen Mannes?« 20Da freute sich der Priester. Er nahm den Priesterschurz, die Hausgötter und das geschnitzte Götterbild und schloss sich den Leuten an. 21Und sie machten sich wieder auf den Weg, mit ihren Kindern, ihrem Vieh und ihrem Besitz an der Spitze des Zuges.

      22Als die Männer vom Stamm Dan Michas Haus ein Stück hinter sich gelassen hatten, rief Micha einige seiner Nachbarn zusammen und jagte ihnen nach. 23Sie schrien hinter den Fliehenden her, bis die Leute von Dan sich umdrehten und Micha fragten: »Was willst du? Warum hast du dir diese Männer zusammengerufen?«

      24»Was soll die Frage?«, entgegnete Micha. »Ihr habt meine Götter gestohlen, die