Als der Laib Brot verspeist war, krängten die Schwäne unter entrüstetem Zischen von dannen, und wir dankten den Gastgebern schnell und lautstark, um eine neue feierliche Rede von Västermark zu verhindern.
Dann bekamen wir Kaffee, seltsamerweise von Porzellan umgeben, aber ich hatte dennoch Heimweh nach der Bastugatan – zu Hause zu sein heißt unter anderem, zu wissen, wieviel Zuckerwürfel man in den Kaffee nimmt. Es ging auf acht Uhr zu, die Dämmerung brach langsam herein, und man hätte glauben können, der Tag würde in Frieden ausklingen. Der Staatsminister jedoch gehört nicht zu der Sorte von Gastgebern, die ihre Gäste nach dem Abendessen in stillen Gesprächen auf dem Sofa um sich versammeln. Seine Gäste müssen aktiv und beweglich sein, rennen und laufen, sonst glaubt er nicht, dass sie sich wohl fühlen. Er selbst hat keine Probleme mit dem Elan – die Ernährung geht bei ihm direkt ins Blut wie bei den Kindern und anderen unterentwickelten Wesen – und Nachschlag war kaum angeboten, ehe er die Aktivitäten des Sommerhauses empfahl. Satte und ordentlich erfrischte Gäste sind fügsame Gäste, und was tut man, wenn der Gastgeber schreiend dasteht, vor Begeisterung rot im Gesicht, weil jetzt Pfeilwerfen, Badminton, Tennis und Boccia gespielt wird und Angeln im Strandschuppen stehen, Kanus, Ruderboote und Motorboote am Steg liegen und Spaziergänge im Wald gemacht werden können? Natürlich kann man mit einem »Ach ja, wirklich?« antworten, ins Haus gehen und sich ans Feuer setzen, aber nur wenige tun es.
Ich zog mich indessen ungeniert ins Haus und in die Bibliothek zurück. Meine weit fortgerückte Jugend und meine wiederholten Internierungen auf Lindö verleihen einem gewisse Privilegien. Kein Mensch verlangt mittlerweile, zumindest nicht offen, dass ich nach Sonnenuntergang mit Kegelkugeln um mich werfe.
Doch Kinder fielen mich von allen Seiten an.
»Lieber Onkel, spiel wieder Verstecken mit uns! Nur einmal! Du bist beim Suchen einfach Spitze!«
Ich weiß nicht, warum ich mich darauf einließ. Vielleicht des Lobes wegen, vielleicht hatte ich nicht die Kraft, Widerstand zu leisten.
Bald stand ich wieder im Schuppen.
Jetzt war es da drin viel dunkler. Schnell erkannte ich aber alles: die Möbel, die Vogeltränke, die Sonnenuhr …
Aber jetzt fehlte etwas … der Vogel! Wo war die Seeschwalbe?
Ich trat einen Schritt näher, beugte mich leicht vor und da sah ich sie.
Man hatte sie weiter zur Wand geschoben, unter einen alten Gartentisch.
Im Dämmerlicht leuchtete sie mir wie zuvor entgegen.
Doch jetzt hing der Kopf herab, und der Schnabel streifte den Fußboden.
Nachdem ich zuletzt dort gestanden hatte, hatte jemand dem ausgestopften Vogel den Hals umgedreht.
Als ich hinausging, vergaß ich zu rufen »Hundert! Jetzt komme ich!« und bekam zu gegebener Zeit dafür einen Rüffel.
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