Wo ist Püppi?. Eva Andersen. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Eva Andersen
Издательство: Bookwire
Серия: Line-bøgerne
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9788711649527
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ist denn in dich gefahren?“ Emily löste die Longe und legte eine Schlaufe um das Maul des Ponys.

      „Nur zur Sicherheit“, sagte sie zu Meyer. „Stell Dir vor, was alles hätte passieren können!“ Aber Püppi folgte Emily nun ganz ruhig.

      „Was wohl in sie gefahren ist?“

      „Nichts Besonderes“, sagte Meyer. „So sind Pferde manchmal. Sie erschrecken sich und dann hauen sie ab. Irgendetwas muss sie gestört haben.“

      „Sie wirkte nicht, als hätte sie vor etwas Angst gehabt“, sagte Emily. „Aber sie ist auf jeden Fall nicht so ein Faulpelz wie gestern. Natürlich ist es heute auch nicht so heiß.“

      Endlich kam Olaf mit dem Pferdehänger. Grethe war zuhause geblieben, um eine Box für das Pony fertigzumachen, damit es in Ruhe sein neues Zuhause kennenlernen konnte, bevor es zu den anderen Ponys auf die Weide kam.

      Püppi ließ sich gut verladen. Es war immer noch ein Mysterium. Ein so feines Pony kostete normalerweise viel mehr Geld. Sie verstanden das alle nicht.

      „Darf ich sie reiten, wenn wir zuhause sind?“ Emily schaute Olaf an.

      „Ja, aber erst nachdem sie saubergemacht wurde. Sie hat noch krustige Stellen im Fell. Die müssen restlos entfernt werden, ansonsten könnte sie vom Sattel wund werden.“

      Meyer nickte.

      „Darüber haben wir eben schon gesprochen.“

      Das Pony stand den ganzen Weg nach Hause über ruhig auf dem Hänger. Als Olaf den Motor ausmachte, wieherte sie. Als sie abgeladen wurde, blieb sie kurz auf der Anhängerklappe stehen und nahm ihr neues Zuhause in Augenschein.

      „Willkommen auf dem Borghof“, sagte Grethe und schaute sie an.

      Meyer ging los und Püppi folgte ihm willig zum Putzplatz. Nachdem er eine Kiste voll Putzzeug gesammelt hatte, legte er mit dem Striegeln und Frisieren los.

      Eine Stunde später waren sie fertig.

      „Du kannst sie nur kurz reiten, Emily, die Hufe müssen gemacht werden bevor wir sie richtig arbeiten können“, sagte Olaf.

      „Verstanden“, sagte Emily und holte die Trense und den Sattel von Jack. Sie war sehr gespannt auf das neue Pony. Meyer sattelte die Stute, während Emily die Reitstiefel und den Helm anzog.

      Sie ritt 20 Minuten im Schritt, dann durfte sie kurz traben und über ein paar Stangen auf der Erde reiten. Danach hörte sie auf. Olaf sagte, dass Meyer und sie sich gedulden müssten, bis der Hufschmied am nächsten Tag da gewesen wäre. Olaf hatte ihn schon angerufen.

      Er war überrascht über das, was das Pony gezeigt hatte. Nicht nur das Gebäude des Ponys war top, auch die Bewegungen waren locker und schwungvoll. In zwei Wochen war in Mühlhausen Turnier. Wenn das Pony wirklich so gut war, konnte Emily vielleicht da schon eine kleine Prüfung reiten.

      Meyer und Emily schmiedeten schon große Pläne für die kleine Stute. Sie sollte ihre eigene Ausrüstung bekommen, vielleicht in den gleichen Farben wie Jack und Molly. Glücklicherweise hatte Emily Sommerferien, und so einigten sie sich darauf, am nächsten Tag nach Neustadt einkaufen zu fahren.

      Kapitel 3

      Emily schaute in die Box von Püppi. Es war nach wie vor ein bisschen unwirklich, dass sie noch ein Pony zum Reiten bekommen hatte.

      Ende September waren die deutschen Ponymeisterschaften im Springen.

      „Das wäre toll, wenn ich mit zwei Ponys teilnehmen könnte“, dachte Emily. Sie schloss die Augen und sah sich im Geiste bei der Siegerehrung, mit einer Medaille um den Hals.

      Es war schon spät abends.

      „Gute Nacht, Püppi“, sagte sie, aber die Stute reagierte nicht. Sie hatte den Kopf tief in die Futterkrippe gesenkt, in die Emily gerade das Abendessen hineingetan hatte.

      Morgen kam der Schmied. Danach konnten sie richtig loslegen mit dem Training.

      Die frühe Morgensonne weckte Emily. Sie hörte, wie ihre Mutter in der Küche schon mit dem Geschirr klapperte. Sie blieb noch eine Weile im Bett und starrte vor sich hin. Es war schön Ferien zu haben, dann brauchte man nicht im Halbschlaf aus dem Bett zu fallen.

      Ah, heute wollten Meyer und sie nach Neustadt, um eine Trense und einen Sattel für Püppi zu kaufen. Nun sprang sie schnell aus dem Bett.

      „Mama, hat Meyer angerufen?“ rief Emily auf dem Weg die Treppe herunter.

      „Ja, er kommt gegen drei Uhr heute Nachmittag.“ Sie sprachen noch darüber, welche Farben Püppi stehen würden, die braun-weiß gescheckt war.

      „Aber ehrlich gesagt, Emily, ist es Meyers Pony. Vielleicht solltest du ihn entscheiden lassen?“

      „Ja, aber ich kann ja wohl einen Vorschlag machen“, sagte sie, mit dem Mund voller Cornflakes.

      Meyer und Emily forsteten alle Kisten und Regale in dem Geschäft durch, bevor sie sich für eine cognacbraune Trense und den dazu passenden Sattel entschieden. Dazu gab es noch dunkelblaue Bandagen, eine dunkelblaue Decke für Turniere und ein dunkelblaues Halfter mit Strick.

      Sie trugen das Ganze zu Meyers Auto und fuhren wieder Richtung Borghof. In der Zwischenzeit war der Schmied dagewesen. Er hatte Püppi gelobt, sie hatte eine gute Beinstellung und war ganz brav gewesen.

      Emily führte sie noch 20 Minuten im Schritt, damit sie sich an die neuen Eisen gewöhnen konnte.

      Am nächsten Tag durfte sie das Pony reiten. Meyer putzte sein Pony, bis es glänzte und dann bekam die Stute ihre neue Ausrüstung.

      „Bitte schön, junge Dame, hier ist dein neues Ausstellungsstück.“ Meyer übergab ihr die Zügel und verneigte sich leicht, mit einem Grinsen im Gesicht.

      „Vielen Dank, guter Herr.“ Emily spielte das Spielchen mit. Zusammen mit Meyer und ihrem Vater ging sie zum Reitplatz. Alle waren gespannt, was sie zu sehen bekommen würden.

      Emily hielt die Zügel in der linken Hand und schwang sich auf die Stute. Sie war locker und einfach zu reiten im Schritt und im Trab. Püppi wurde eifriger und wollte gerne schneller laufen, insbesondere im Galopp. Vielleicht war es lange her, dass sie draußen geritten worden war.

      „Sie braucht Bewegung“, sagte Emily und schaute ihren Vater an, der mitten auf dem Platz stand. Aber Olaf war sich nicht sicher, ob das Pony deswegen jetzt so herumtrippelte. Er dachte gesehen zu haben, dass die Stute zwischendurch einen listigen Blick hatte und behielt recht. Auf einmal drehte Püppi sich blitzschnell um und galoppierte quer über den Platz in Richtung Waldweg, den man zwischen den zwei Stallgebäuden sehen konnte.

      Emily versuchte das galoppierende Pony zu bremsen, aber das war schwierig. Auf dem schmalen Waldweg konnte sie die Stute nicht in eine Volte reiten. Stattdessen zog sie den Kopf so hoch wie möglich, aber auch das half nichts. Püppi wurde nicht langsamer. Sie reagierte überhaupt nicht auf die Hilfen von Emily.

      „Verdammt nochmal!“ jetzt wurde Emily sauer, aber sie blieb ruhig und versuchte auf das Pony einzuwirken. Sie wusste, dass es weiter vorne neben Meyers Haus ein offenes Feld ohne Umzäunung gab.

      Es ging weiter mit voller Kraft voraus, aber Püppi war nicht panisch, dass spürte Emily. Wenn das so gewesen wäre, hätte sie eh keine Chance gehabt. Püppi rannte einfach nur so schnell sie konnte. Sie hatte die Ohren steif nach vorne gerichtet, was eindeutig zeigte, dass sie keine Angst hatte. Sie war schlicht und einfach frech. Emily spürte, dass Püppi sie testen wollte, aber sie gab nicht klein bei.

      Kurz vor dem Haus am Waldrand machte Emily ganz viele kleine halbe Paraden, um das Tempo ein bisschen zu drosseln. Einige Meter vor dem offenen Platz schloss sie ihre linke Hand ganz fest um den Zügel, drückte die Beine feste zu und drehte das pfeilschnelle Pony so hart in Richtung Feld, dass es reagieren musste.

      Auf dem Feld drehte sie weiter, bis sie die Stute in einer kleinen Volte hatte. Die Volte machte sie kleiner und kleiner, bis Püppi langsamer wurde