Zur Sklavin erzogen | Erotischer SM-Roman. Jasmine Sanders. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jasmine Sanders
Издательство: Bookwire
Серия: BDSM-Romane
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783966415149
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      Impressum:

      Zur Sklavin erzogen | Erotischer SM-Roman

      von Jasmine Sanders

      Jasmine Sanders ist das Pseudonym einer österreichischen Autorin und dieser Name ist auch Programm, gilt doch die üppige und wohlriechende Jasminblüte seit Jahrhunderten als Aphrodisiakum. Und so versteht Jasmine auch ihre erotischen Geschichten: als Cocktails für die Fantasie und Sinnlichkeit. Sex ist für sie nun einmal die schönste Nebensache der Welt.Schreiben ist Jasmines große Passion. Sie lebt in Wien, kann aber am besten an der Ostsee entspannen, wo ihr auch immer die besten Ideen kommen.

      Lektorat: Marie Gerlich

      Originalausgabe

      © 2020 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © Kuznechik @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783966415149

      www.blue-panther-books.de

       1.

      Laura war genervt. Seit zwei Stunden versuchte sie nun, einem sechzehnjährigen Mädchen bei der Übersetzung von Caesars De Bello Gallico zu helfen. Schon in der letzten Woche hatten sie über diesem Text gesessen und Laura hatte die junge Dame mit einer Liste Vokabeln nach Hause geschickt, die sie bis heute lernen sollte. Wer die Vokabeln nicht gelernt hatte, war das Mädchen. Sie stockte an denselben Stellen wie beim letzten Mal. Laura war ein sanftmütiges Wesen, aber so etwas machte sie rasend. Gut, sie verdiente sich ein kleines Taschengeld mit der Lateinnachhilfe und freute sich, dass sie etwas erwirtschaften konnte und ihrem Mann nicht wegen allem und jedem auf der Tasche liegen musste. Sie bat nicht gern um Geld. Manuel hatte damit kein Problem, doch sie hatte eben lieber ihr eigenes, wenn es auch nicht viel war. Bei dieser Gerda aber taten ihr die Eltern schon beinahe leid – es war hinausgeworfenes Geld. Gerdas Hauptinteresse war Gerda. Sie war geschminkt und aufgedonnert, trug immer die neuesten Markenklamotten und musste hundert verschiedene Outfits haben, denn noch nie hatte Laura sie zweimal in einer Montur gesehen. Sie war sich nebenbei bemerkt auch nicht sicher, ob bei Gerda zwischen den Ohren nur ein luftleerer Raum lag oder ob sie einfach nur faul war. Vielleicht beides? Eine tolle Kombination. Und nervenaufreibend. Um sich zu beruhigen, dachte Laura lieber an das Geld, das sie in diesen zwei Stunden verdiente. Das half darüber hinweg, dass sie am Ende auch nicht weiter wären als beim letzten Mal. Ein Jammer.

      Laura liebte Latein und nachdem sie ihren Job als Arzthelferin hatte aufgeben müssen und zur Zeit nichts in dieser Branche fand, hatte sie sich auf Lateinnachhilfe verlegt. Wobei – das war so nicht ganz richtig. Sie hätte den Job nicht aufgeben müssen, sie hätte ihren Chef auch anzeigen können, der ihr immer wieder an den Hintern gefasst und ihr beim Sprechen nie ins Gesicht, sondern immer auf die Brüste gesehen hatte. Schmieriger Kerl. Darum hatte sie gekündigt und ihm, obwohl sie sonst eher schüchtern war, beim Abschied noch gehörig die Meinung gegeigt. Ihren Mann hatte sie nur mit Mühe davon abhalten können, dem Arzt eins überzuziehen – rein juristisch hätte sie das nicht weitergebracht. Nun arbeitete sie daheim, machte den Haushalt und kochte. So wirklich erfüllend war das insgesamt nicht, aber zurzeit fand sie eben nichts Besseres.

      Manuel kam spät nach Hause, wie so oft in letzter Zeit. Laura hatte schon sehnsüchtig auf ihn gewartet. Sie wusste ja, dass sein Job den ganzen Mann forderte, und war ihm nicht böse. Doch sie fühlte sich einsam, wenn er nicht da war. Jetzt nahm er sie in den Arm, küsste sie lange und Laura war selig. Seit zwei Jahren waren sie nun verheiratet und verstanden sich wunderbar. Sie mochten dieselbe Musik, dieselben Filme und denselben Wein. Sie konnten zusammen lachen und hatten sich immer etwas zu erzählen. Es war schön.

      Schön und ruhig plätscherte ihre Ehe dahin. Laura versuchte es zu verdrängen, aber manchmal hatte sie das Gefühl, dass es zu ruhig war. Sie schliefen häufig miteinander. Auch schön. Auch ruhig. Doch was sie nie laut zu sagen wagte: Laura brauchte Fantasien, um überhaupt zum Orgasmus zu kommen. Nicht irgendwelche Fantasiegeschichten romantischer Natur mit Latinolovern, Rosensträußen und anderem Gesülze. Sie träumte davon, unterworfen, gedemütigt und ausgeliefert zu sein. Leider war Manuel dazu einfach zu lieb. Seine Hände glitten sacht über ihren Körper, vorsichtig. Er behandelte sie wie ein rohes Ei. Zärtlich, ja. Aber in Lauras Augen zu wenig bestimmend und fordernd. Ein paarmal hatte sie angedeutet, dass ihr eine härtere Gangart auch recht wäre – doch darauf hatte Manuel eher erschrocken reagiert. Nie könnte er ihr wehtun, hatte er ihr erklärt. Dabei ging es Laura weniger um den Schmerz als vielmehr um das Gefühl der Unterwerfung und um den damit verbundenen Lustschmerz.

      So hatte sich Laura in ihre Träume geflüchtet. Oft lag sie nachmittags auf dem Sofa und masturbierte sich selbst in den Himmel. Erst waren es nur Hände ohne Gesicht gewesen, die ihre Brüste wild kneteten, an ihren Brustwarzen zogen, wieder und wieder, länger und länger. Sie probierte es an sich selbst aus – doch obwohl es sie erregte, konnte sie nicht kommen. Der Kick des Ausgeliefertseins fehlte. Gefesselt daliegen, gern mit einem Ringknebel zum Schweigen gebracht und dann bis zum Orgasmus getrieben werden … Träume, immer nur Träume.

      Wenn Manuel sie fickte, stellte sie sich dabei einen gesichtslosen Mann vor, der sie von hinten nahm und ihr dabei Schläge auf den Arsch gab. Kurze, feste Schläge. Wie geil! Dann kam sie sofort.

      Laura war aber auch neugierig. Wie es wohl wäre, auf einem spanischen Pferd zu sitzen? Oder an einen Strafbock gefesselt gezüchtigt zu werden? Zwangsorgasmen erleben zu müssen, nichts dagegen tun zu können, aber wieder und wieder zu kommen? Sie wollte wissen, ob sie squirten konnte und ob es sich wirklich so geil anfühlte wie in ihrer Fantasie, wenn sie sich einem Mann unterwarf? Wie viel an Demütigung würde ihr Lust bereiten und ab wann wäre es zu viel? Gute Frage, keine Antwort. Fantasien waren eine Sache, sie real auszuleben eine andere. Vielleicht brauchte sie ja auch nur die Fantasien?

      Es quälte sie mehr und mehr. Aber einen Liebhaber wollte sie sich nicht nehmen, denn sie liebte Manuel. Doch sie wollte auf ihre Kosten kommen – ohne ihn zu verletzen, ohne eine Affäre, die sich unweigerlich in die Beziehung zu ihrem Mann drängen würde. Schon bei dem Gedanken daran kam sie sich schlecht vor. Und gleichzeitig wurde ihr Dilemma immer größer, denn die Fantasien wurden immer härter – und verloren trotzdem ihre Wirkung. Sie suchte nach stärkeren Anreizen und begann, kostenlose Pornos im Internet zu schauen. Danach löschte sie den Verlauf, damit Manuel nichts davon mitbekam. Doch obwohl sie das Gesehene sehr inspirierend fand – es sich auch wieder nur in Gedanken auszumalen, brachte sie nicht weiter. Natürlich überlegte sie, woher diese Sehnsucht kam. Sie war noch nie geschlagen worden, ihre Eltern hatten sie liebevoll und gerecht erzogen, hatten mit ihr geredet, statt zu strafen.

      Dabei hatte sie schon als Kind davon geträumt, in der Ecke stehen zu müssen. Vielleicht sogar, wenn Besuch kam. Eine herrliche Demütigung! Das geschah aber nie. Sie musste sich damit abfinden, dass sie einfach so war, dass es kein einschneidendes Erlebnis gegeben hatte, das sie dazu werden ließ. Dazu … ja, was war sie denn eigentlich? Sie hatte sich mit den Begriffen »Sub« und »Sklavin« vertraut gemacht und war zu dem Schluss gekommen, dass sie die Handlungen einer Sklavin zum Großteil ausleben wollte – aber ohne sich Sklavin zu nennen oder zu sein. Laura hatte ihren Stolz und dass ein Mann sie unterwarf, das müsste er sich erst verdienen.

      Dieses Thema belastete sie immer mehr, sie konnte nur noch daran denken, sodass sie ständig geil durch die Gegend lief, jedoch ohne Befriedigung und Erleichterung zu finden. Sie hatte auch niemanden, mit dem sie darüber sprechen konnte. Zwar wusste sie nicht, was sich in den Betten ihrer Freunde und Freundinnen abspielte, aber sie glaubte nicht, dass jemand so wie sie war oder Verständnis für ihre Lage aufbringen würde. Einmal meldete sie sich sogar für einige Zeit auf einer SM-Plattform an, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Sie war etwas überrascht und auch teilweise enttäuscht. Die Männer gaben sich seltsame Namen wie »Dark Lord«, »Herr Heinrich«, »Mädchenzüchtiger« und so weiter. Von einigen Männern wurde sie auch sehr unflätig angeschrieben. Ohne Begrüßung stand da: »Wie groß sind deine Euter?« und dergleichen. Oder einfach: »Wann hast du Zeit, dich durchziehen zu lassen?« So etwas erschreckte Laura und war so gar nicht ihr Niveau.

      Schließlich nahm sie ihren Mut zusammen und schrieb eine devote Frau an. Sie kamen ein