Erklärung der Psalmen. Athanasius der Große. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Athanasius der Große
Издательство: Bookwire
Серия: Die Schriften der Kirchenväter
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783849659806
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mit Barmherzigkeit und Wahrheit gemischt sind. Denn denen, die ihre Vergehungen bereuen, reicht er Barmherzigkeit und Verzeihung dar. Er ruft die unbesiegten Tugendkämpfer als Sieger aus und krönt sie, indem er nach der Wahrheit das Urtheil spricht. Über die aber, so in Gottlosigkeit lebten und keine Sinnesänderung kannten, verhängt er die Strafen nach den Bestimmungen der Wahrheit.

      Daniel Barbarus. V. 13. „Deine Seele wird im Guten weilen.“ Jene Handlungen, die zu Vermittlerinen geworden sind, um das geistige Land zu erben, werden irdische Samen des Guten für jene Männer werden, die in Gott werden erneuert werden. „Sein Same.“ sagt er, „wird die Erde erben.“ Der Segen, will er nämlich sagen, wird auf seine Nachkommen gelangen.

      V. 14. „Eine Feste ist der Herr denen, die ihn fürchten, und sein Bund wird sie offenbar machen.“ Der Bund des Evangeliums. Was wird er aber offenbar machen, ausser den Weg des Heils? Jede Gesetzgebung Gottes, will er sagen, ist darauf gerichtet, den Guten den Genuß dessen zu verschaffen, was sie in Aussicht nahmen. Denn das drückt er aus mit den Worten: „Er wird sie offenbar machen,“ wie wenn er sagen wollte: Er wird sie in den Genuß dessen versetzen, was sie in Aussicht nahmen.

      V. 17. „Die Trübsale meines Herzens haben sich vermehrt.“ Von vielen Schmerzen, will er sagen, bin ich auf allen Seiten umringt. Diese meine Erniedrigung und Bedrängniß stelle meinen Übertretungen als Gegengewicht gegenüber, laß mir sie nach und gewähre mir Verzeihung! „Von meinen Nöthen befreie mich,“ aus meinen beständigen nämlich.

      V. 18. „Sieh meine Demüthigung und meine Beschwerde.“ Denn man muß nicht nachlässig sein und nicht der Sache ihren Lauf lassen, indem man auf die Barmherzigkeit Gottes vertraut, sondern vielmehr thätig mitwirken.

      V. 19. „Sieh auf meine Feinde, weil sie sich gemehrt haben.“ Wegen der Ungerechtigkeit der Feinde sucht er Gott zur Barmherzigkeit zu bewegen.

      V. 21. „Die Unschuldigen und Gerechten hingen mir an.“ Auch das ist der Tugend eigen, den Umgang mit den Bösen zu verabscheuen, die aber die Billigkeit hoch achten und recht und gerecht handeln, zu Vertrauten und Freunden zu haben. Denn auch der Prophet sagt, daß er das in der Meinung gethan habe, daß darin der Dienst Gottes bestehe.

      Ps 25.

      V. 1. Zum Ende, ein Psalm Davids.

      Inhalt.

      Es wird die Person derer eingeführt, die an Christus glauben, indem die Juden ihn läugnen und gegen die Herstellung der Gemeinschaft sich erklären, sie, die sich versammelt haben gegen den Herrn und gegen seinen Gesalbten.101

      V. 1. „Richte mich, o Herr, weil ich in meiner Unschu1d gewandelt bin.“ Unschuld nennt er es wenn man nicht Theil nimmt an der Schlechtigkeit und dem Wahnwitz der Juden. „Und weil ich auf den Herrn hoffte, werde ich nicht ohnmächtig sein.“ Ich werde, will er sagen, eine feste Stellung haben, indem ich auf Dich die Hoffnungen des Heils setze.

      V.2. „Prüfe mich, Herr, und versuche mich.“ Wenn Du die Tiefe meiner Seele erforschest, will er sagen, so wirst Du finden, daß alle Mühsal meiner Seele auf Deine Barmherzigkeit allein sich stütze. Indem ich das thue, werde ich Dir angenehm sein, indem ich Deine Wahrheit liebe.102

      Daniel Barbarus. „Brenne meine Nieren.“ Er will gleichsam sagen: Zünde an und prüfe die innersten Gedanken meines Herzens und erforsche, ob ich mich so verhalte, wie ich sage. Es ist also hier das Anzünden des Herrn, das der Prophet wünscht, verschieden von dem, das durch die brennenden Pfeile des Bösewichts geschieht. Denn der Herr verzehrt das Schlechtere und reinigt die Nieren und Herzen. Der Bösewicht aber erregt die Begierden und Reize. Deßbalb gerieth das Feuer, das im Dornbusch war, nicht in Flammen. Von dem aber, das bei den Richtern vorkommt103 heißt es, daß es aus dem Dornstrauch brenne.

      V. 4. „Ich saß nicht im Rathe der Eitelkeit.“ Offenbar verläugnet er vor dem, der die Herzen zu erforschen weiß, die Versammlung der ruchlosen Fürsten des jüdischen Volkes.

      V.6. „Ich werde mit den Unschuldigen meine Hände waschen.“ Ich werde rein sein, will er sagen von ihren blutbefleckten Thaten. „Und ich werde Deinen Altar umgeben, o Herr.“ Offenbar verkündet er hier den vernünftigen Dienst.

      V.8. „Herr, ich habe geliebt den Glanz Deines Hauses.“ Glanz des Hauses sind die, welche in der Kirche durch Gottesfurcht sich hervorthun.

      V.9. „Laß nicht zu Grunde gehen mit den Gottlosen meine Seele.“ Er fleht, daß ihn die den Juden aufbewahrte Strafe nicht treffen möge.

      V.10. „ In deren Händen die Ungerechtigkeit ist, deren Rechte angefüllt ist mit Geschenken.“ Entweder weil sie in Folge von Geschenken das Recht verdrehen oder mit Geschenken den Verräther erkauften, oder weil sie das Unrecht an sich rissen, so füllten sie deßhalb ihre Rechte mit Geschenken an.

      Ps 26.

      V. 1. Ein Psalm Davids, bevor er gesalbt wurde.

      Inhalt.

      Der Psalm enthält eine Trostrede gegen die Feinde, die aus Gütern, die er bereits von Gott empfing, erkannt wird, und eine Bitte um weitere Güter mit Lobpreisung. Die Worte aber, Bevor er gesalbt wurde“ bedeuten, daß er im göttlichen Geiste vorhergesehen hat, daß er zum König werde gesalbt werden, daß, er aber den Versuchungen anheimfallen werde. Indem er nun seine Lenden mit Tapferkeit umgürtet, erscheint er zum Kampfe gegen die Gefahren wohl gerüstet.

      Daniel Barbarus fügt bei: Die Psalmen 26. 27, 28.29 haben den gleichen Gegenstand zum Inhalt. Denn sie sind in der nämlichen Sache im Namen des seligen Ezechias gegen die Assyrier gerichtet, 104 indem David prophezeit und der Prophet dessen Person mit diesem Gegenstand in Verbindung bringt, so daß er die nämlichen Worte ausspricht und die nämlichen Gemüthsbewegungen verräth. Übrigens haben diese Psalmen eine Ähnlichkeit und eine Verschiedenheit. Denn die Psalmen 26 und 27 sind nur Siegesgesänge wegen der Vernichtung der Assyriers 105 Die Psalmen 28 und 29 aber thun Erwähnung von der Rettung und der wiederhergestellten Gesundheit des Ezechias.106

      V. l. „Der Herr ist mein Licht und mein Heiland. Wen soll ich fürchten?“ Er achtet die feindlichen Mächte gering, indem er auf das Licht des Herrn vertraut. Von Dir erleuchtet, will er sagen, verachte ich alle Feinde miteinander.

      Daniel Barbarus: „Der Herr ist der Beschützer meines Lebens.“ Wer wird so große Macht haben, um nachzustellen, als Gott Macht hat, Hilfe zu bringen?

      V. 2. „Wenn die Übelthäter mir nahen.“ Sie nahten mir, will er sagen, in der Absicht, mich zu verderben. Es ist aber ihnen zugestoßen, was sie zufügen zu können hofften.

      V.4. „ Daß ich wohne im Hause des Herrn.“ Es ist ja eine heilige Bitte, deren Erfüllung Gottes würdig ist „ Damit ich schaue die Lust des Herrn.“ In dieser, will er sagen wünsche ich immer zu wohnen, in der mir auch das Heil zu Theil wurde.

      V.6. „Er erhöhte mich auf einen Felsen.“ Deutlich versichert Paulus, daß Christus der Felsen sei107 „ Ich werde singen und dem Herrn Lob sagen.“ Offenbar verkündet er die Anbetung in den Worten: Heilig, heilig, heilig.

      V.7. „ Erhöre, o Herr, meine Stimme.“ Er will sagen: Ich danke Dir für das Vergangene und werde Dich bitten wegen der Zukunft.

      V.11 „Herr, gib mir ein Gesetz auf Deinem Wege“ Er fleht, es möge das Gesetz des Evangeliums ihm enthüllt werden. Denn das war der gerade Weg.

      V.12. „Und die Bosheit hat gegen sich selbst gelogen.“ das heißt, die Ungerechtigkeit gegen uns ist ohnmächtig geworden.

      V. 13. „Ich glaube die Güter des Herrn zu schauen im Lande der Lebendigen. Er meint das himmlische Jerusalem.

      Ps 27.

      Ein Psalm Davids.

      Inhalt.

      Diesen Psalm singt er im Namen derer, die an Christus glauben, indem er in einem