»Wenn du nur unseren Haushalt auf Vordermann bringen könntest und ich die Baustelle der Finanzen abgeschlossen hätte, dann würde es mit unserer Liebe wieder aufwärtsgehen«, sagte ein Mann in der Paarberatung zu seiner Frau. Daraufhin erklärte ich ihm: »Das sind manchmal unsere männlichen Trugschlüsse, dass wir meinen, mit dem Rahmen sei gleich das schöne Bild vorhanden.«
Liebe lässt sich weder in der Partnerschaft noch in der Familie durch Organisation und Strukturen herstellen. Aber uns ist andrerseits nicht bekannt, dass sie durch Unordnung und Missmanagement besonders gefördert würde.
WEITERFÜHRENDE FRAGEN
Zeichnen Sie einmal Ihr eigenes Familienhaus.
• Wer nimmt welchen Platz ein? Haben alle genug Raum?
Kann sich jeder öffnen, aber auch wieder abgrenzen?
• Wie gestalten Sie Ihr Mutter- oder Vatersein?
• Welchen Raum nehmen Sie in Ihrer Mutter- oder Vaterschaft im Familienhaus ein?
• Familie als Ort des Wachstums für uns alle – wie steht es um das Wohl Ihrer Kinder und um das Wohl von Ihnen als Eltern?
• Was macht Ihre Familienkultur aus? Welche Rituale kennen Sie?
• Sie sind ein Vorbild. Wo wollen Sie nur Wegweiser sein und gehen den Weg selbst gar nicht?
• Was empfinden Sie an Ihren Familienstrukturen hilfreich, was weniger? Wo ist eine Umstrukturierung angesagt?
• Wer ist »der Boss« in Ihrer Familie?
• Tauschen Sie sich als Elternpaar über die Fragen aus. Sehen Sie es ähnlich oder verschieden? Nehmen Sie die Sichtweise des anderen als seine subjektive Realität an und streiten Sie nicht darum, wer recht hat.
GEBET
Hier bin ich sowieso – schön ist es anderswo
Du, mein Gott!
Kürzlich las ich in der Bibel: »Mach in deinem Zelt Platz, breite Decken aus. Spare nicht!«7 Wie ich mir wünschte, nicht sparen zu müssen und unsere Wohnung vergrößern zu können! Manchmal träume ich von einem großen Haus im Grünen mit Obstgarten, in dem zwei Ponys weiden. Mir fällt die Decke auf den Kopf, du mein Gott.
Manchmal halte ich es fast nicht mehr aus, wenn die Jungs schon wieder streiten. Wäre es mit Mädchen anders?
Ich möchte, dass meine Wohnung ein Ort des Friedens ist. Ich schlichte dann, werde zum Schiedsrichter und wie oft richte ich falsch. Gib mir die Kraft zum Aushalten, nur für heute, nur bis zum Mittag. Die Jungs finden sich doch schon bald wieder allein zurecht. Schenke mir geduldige Gelassenheit.
Du, mein Vater, der mich wie eine Mutter tröstet, ich bringe dir meine Tagträume, aus allem auszubrechen. Da hast du sie. Sie rauben mir nur die Kraft. Diese Wohnung, meine beiden Jungs und mein Mann, für heute ist das mein Platz. Aber die Sehnsucht nach Aufbruch, die hinter meinen Träumen liegt, will ich behalten. Segne sie.
Ich schenke mich dir. Mache mich zu der Mutter, wie du mich gedacht hast. Wenn es auch räumlich eng ist, schenke mir ein weites, großzügiges Herz!
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