Apropos Teenager. Die meisten unserer eigenen Kinder werden dann selbst Teenager und junge Erwachsene sein. Die erste Generation, die in unserem neuzeitlichen Kloster aufgewachsen ist. Deren geistliche und persönliche Reife wird dann ein zusätzlicher Gradmesser sein, ob unsere Vision Hand und Fuß hatte oder nur ein kurzlebiger Trend von ein paar Verrückten war.
GEMEINDEPORTRÄT
Kloster Alte Gärtnerei Steffisburg, Kernteam: sechs Familien mit 19 Kindern und eine Singleperson, Boiler Room der 24-7-Prayer-Bewegung.
Kontakt: [email protected], www.altegärtnerei.ch.
Stadtkloster Thun, Kernteam: zwei Familien mit sechs Kindern und eine Singleperson, Boiler Room der 24-7-Prayer-Bewegung.
Kontakt: [email protected], www.stadtkloster-thun.ch.
BIOGRAFISCHES
Michael Bischoff, Jahrgang 1974, ist verheiratet mit Marisa. Sie haben drei Töchter. Michael Bischoff ist Theologe (lic. theol.) und ehemaliger Studienleiter von IGW und arbeitet heute als Fernseh-Journalist bei Fenster zum Sonntag. Er gehört zum Kernteam des Klosters Alte Gärtnerei.
Kontakt: [email protected].
1 Pete Greig/Dave Roberts, Red Moon Rising. Witten: SCM R. Brockhaus Verlag 2005, S. 244.
2 Dietrich Bonhoeffer, Illegale Theologenausbildung Finkenwalde 1935–1937, Werkausgabe, Band 14. München: Chr. Kaiser Verlag 1996, Brief vom 14.1.1935 an seinen Bruder Karl-Friedrich, S. 78.
FREIE CHRISTENGEMEINDE WIEN
Generationengemeinde
Walter Bösch
Unsere Kirche: Vom Missionsempfänger zum Missionssender
In der Freien Christengemeinde Wien sind alle Generationen vertreten, ein Zeichen dafür, dass es uns schon seit 1920 gibt. Damals hatten schwedische Missionare Mitleid mit den leidenden Menschen der Stadt, denen sie mit Lebensmittelgeschenken und der Verkündigung des Evangeliums dienten.
In den späten 1930ern siedelte die Gemeinde in ein Hinterhofgebäude der Halbgasse 17, wo sie in Untermiete einer jüdisch-christlichen Gemeinde stand. 1982 errichtete sie an der Stelle der alten Hinterhofräumlichkeiten einen Saal mit über 300 Sitzplätzen.
Obwohl die Gemeinde etwa 50 Nationalitäten beheimatet, ist sie eine deutschsprachige Freikirche. Die Hälfte der Mitglieder sind Österreicher, die andere Hälfte besteht aus integrierten Personen, meist aus Ländern der ehemals Österreichisch-Ungarischen Monarchie stammend.
Aus einem englischsprachigen Gebetskreis von Missionaren aus den USA entstand 1987 ein Abendgottesdienst in der Halbgasse, der schnell zu einer stattlichen internationalen Gemeinde anwuchs und 1998 zur eigenständigen Gemeinde wurde, dem VCC – Vienna Christian Center.
Der Gottesdienst war und ist zentraler und prägendster Faktor der Gemeinde. Seit 2002 wurde wegen des Zustroms an neuen Menschen ein zweiter Gottesdienst installiert.
Einzelne Hauskreise entstanden schon 1987. Zu Spitzenzeiten trafen sich unter der Woche bis zur Hälfte der Mitglieder in Kleingruppen. Dieser positive Trend konnte sich in den letzten Jahren jedoch nicht halten und die Zahl der Kleingruppen sank wieder.
Geografisch gesehen kamen die Menschen aus allen Teilen der Stadt in die Halbgasse. Aus dem direkten Umfeld der Halbgasse haben wenige Menschen in die Gemeinde gefunden.
Nach außen orientierte Aktivitäten waren der wöchentliche Gefängnisdienst in der Strafanstalt Hirtenberg und das Evangelisationsteam, das Menschen auf den Straßen und Marktplätzen mit dem Evangelium erreichte. Als Missions-Empfängergemeinde wurden wir zur Missions-Sendergemeinde. Das bisher erfolgreichste nach außen orientierte Projekt ist der Gospelchor, der zurzeit über 70 Mitglieder zählt, wobei nur etwa zehn Prozent der Gemeinde angehören.
Anfang 2000 wurde AMPuls, die österreichische Außenmission der Freien Christengemeinden ins Leben gerufen. Missionare erfüllen den biblischen Auftrag die Frohe Botschaft von Jesus Christus durch Wort und Tat in alle Welt hinauszutragen. Als Freie Christengemeinde Wien unterstützen wir derzeit vier Missionarsfamilien im materiellen, emotionalen und geistlichen Bereich und stehen in engem Kontakt mit diesen.
Nach jahrelang erfolgloser Suche nach mehr Raum der heute 400 Mitglieder zählenden Gemeinde konnte 2016 die Expedithalle im Ankerbrotareal der Stadt erworben werden. Die dreimal so große Halle bietet viel Raum zur Expansion.
Unsere Herausforderungen: Raus aus dem Hinterhof
Vom Hinterhof an die Öffentlichkeit
Unsere bisherigen Nachbarn haben nur vereinzelt wahrgenommen, dass es uns als Freikirche in der Halbgasse gibt. Wenn wir in die Halle übersiedeln werden, ist anzunehmen, dass nicht viele der Anwohner davon Notiz nehmen werden. Wir wollen aus diesem Hinterhof-Image hinaustreten, was bereits geschieht, indem die Presse unsere künftige Übersiedlung in die stadtweit bekannte Event-Halle schon publik macht. Dadurch wird uns sehr bewusst, dass dies für uns eine massive Kulturveränderung darstellt, denn wir siedeln vom Hinterhof in ein öffentlich wahrgenommenes Gebäude.
Aus diesem Grund knüpfen wir schon jetzt Kontakte zu unseren neuen Nachbarn in der direkten Umgebung der Halle, der sogenannten LoftCity des früheren Ankerbrotareals. Wir trafen uns bereits mit der Bezirksvorsteherin, stellten uns vor und baten sie, uns die aktuellen Bedürfnisse des Bezirks zu nennen, damit wir da oder dort unsere Hilfe anbieten können. In den neuen Nebenräumen wollen wir auch Raum für eine öffentliche Kindergruppe oder einen Kindergarten vorbereiten, und wir planen einen Kinderchor, der auch für gemeindefremde Kinder offen sein wird.
Außerdem planen wir bewusst kein Kirchengebäude, sondern wir ziehen in eine Event-Halle ein, die wir als Gemeinde vorwiegend am Wochenende nutzen, und die wochentags an säkulare Interessenten vermietet wird.
Kleingruppen
Eine größere Herausforderung sind die Kleingruppen, denen wir einen wesentlich stärkeren Fokus geben wollen als bisher. Wir wollen nicht zu einer reinen Gottesdienstgemeinde mutieren, deshalb suchen wir nach neuen Wegen, wie wir die Mitglieder und Gäste wochentags zu dynamischen Kleingruppentreffen motivieren können. Unsere bisherigen Hauskreis-Konzepte waren zu uniform in ihrer Ausrichtung und einige entwickelten sich immer stärker zu einem nach innen gerichteten Kreis. Künftig soll die Ausrichtung nach außen genauso viel Aufmerksamkeit erhalten wie die Gemeinschaft nach innen. Deshalb halten wir aktiv Ausschau nach guten Modellen und bitten Gott, uns bei der Suche nach neuen Wegen zu helfen. Wir empfinden, dass künftig auch ganz unterschiedliche Arten von Kleingruppen möglich sein müssen, die sich stärker an den Bedürfnissen der Menschen in unserem Umfeld ausrichten. Dabei denken wir auch an die Möglichkeit von Deutschkursen für Migranten, Lerncoaching, Alpha-Kurse für alleinerziehende Mütter, diverse Interessengruppen und Community-Gruppen usw.
Leiterentwicklung
Für unsere Gemeinde sehen wir es als große Herausforderung und Chance, Berufungen sowohl in Leiterschaft als auch für alle Bereiche im Gemeindeleben zu entdecken und zu fördern. Wir wollen von Gott Berufene für diverse Dienste vorbereiten, sie dabei mentorenhaft begleiten und zu angebotenen Ausbildungsmöglichkeiten motivieren.
Außerdem wollen wir eine Kultur der Ehre innerhalb des Leitungsteams pflegen und auf diese Weise einander dienen. Diesen Umgang miteinander wollen wir auch den kommenden Generationen vermitteln,