Privatdetektiv Joe Barry - Kugeln aus zarter Hand. Joe Barry. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Joe Barry
Издательство: Bookwire
Серия: Kommissar Y
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788711669013
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glauben.

      „Hast du Beweise für deine Behauptung?“ fragte Joe. „Wie steht’s mit einem Alibi für die Tatzeit?“

      „Habe ich“, sagte Wilson. „Ich war zu der Zeit, als der Mord geschah, in der Nachtvorstellung der Tingle Revue in Carnegie Hall.“

      „Allein?“

      „Yeah, aber man könnte durch einen Aufruf die Leute ausfindig machen, die neben mir saßen. Nur – wenn ich dem Captain so etwas vorschlage, lacht der sich kaputt. Für den bin ich so überführt, daß mein Fall nur noch die Fahndungsabteilung interessiert, oder das Gericht.

      Es gibt leider keine Möglichkeit, einem Polizeicaptain Vorschriften zu machen, Wie intensiv er Anhaltspunkten nachgehen muß, die gegen die Schuld seines Kunden sprechen. Bei dir ist das anders, KX. Du hörst dir ein vernünftiges Argument Wenigstens an.“

      „Was bleibt mir anderes übrig, wenn du den Finger nicht vom Drücker deiner Artillerie nimmst“, knurrte Joe. „Das mit den Sitznachbarn in der Carnegie Hall ist faul. Da kannst du lange warten, bis sich einer erinnert und meldet. Gibt es sonst noch Pluspunkte für dich?“

      Champ Wilson überlegte einen Moment.

      „Wenn ich der Mörder wäre, müßte ich ja das Geld irgendwo haben, nicht wahr? Ich habe es aber nicht.“

      „Du könntest es versteckt haben. Beweise mal, daß das nicht der Fall ist.“ „Ich weiß schon, daß ich tief in der Tinte stecke“, knurrte Champ. Dann hellte sich sein Gesicht auf. „Auf der Tatwaffe, die ich angeblich benutzt habe, sind keine Prints von mir zu finden. Das spricht doch für mich – oder?“

      „Nicht, wenn man unterstellt, daß du Handschuhe getragen hast.“

      „Yeah, stimmt. Man braucht nur wie ein verdammter Cop zu denken, dann ist man nie um ein dämliches Argument verlegen. Übrigens ist Captain Rowlond noch aus einem anderen Grund so wild darauf, mich zu kriegen.

      In den letzten beiden Wochen hat er zwei Morde aufgeklärt, in denen die Täter entlassene Strafgefangene aus dem Gefängnis waren. Ich habe die beiden gekannt. Es waren Kumpels von mir. Der Captain denkt jetzt, jeder, der aus Scranton kommt, ist von vornherein mal doppelt verdächtig. Er hat gewissermaßen einen Scranton-Tick.“

      „Kann man es ihm verdenken? In deinem Fall bestimmt nicht. Die Geschichte, die du mir erzählt hast, klingt ziemlich dünn.“

      „Weiß ich. Wahre Geschichten haben das manchmal so an sich. Aber trotzdem ist sie wahr. Glaubst du, sonst wäre ich zu dir gekommen? Wenn ich wirklich schuldig wäre, hätte ich bestimmt nicht einen so scharfen Hund wie dich zum Beichtvater gewählt.“

      „Es könnte ein Trick sein, mit dem du dich aus einer hoffnungslosen Lage herauszulügen versuchst.“

      Champ Wilson betrachtete ihn kopfschüttelnd.

      „Ihr Bullen seid doch alle gleich. Immer sucht ihr nach einer versteckten Gemeinheit.“

      „Dieses Mißtrauen verdanken wir Leuten deines Schlages“, konterte Joe trocken. „Ich gebe zu, an deiner Geschichte besticht, daß sie wie eine faustdicke Lüge aufgemacht ist. Man sollte annehmen, daß jemand, der lügt, das zu verbergen trachtet. Aber es gibt Ausnahmen. Wer weiß – vielleicht bist du eine.“

      Sein Gesicht hellte sich auf.

      „Du bist also bereit, mir zu helfen?“

      „Habe ich das gesagt? Der einzige Grund, warum ich dir so lange zugehört habe, ist die Tatsache, daß du eine Kanone in der Hand hältst.“ Joe stellte sein Glas ab. „Hast du eine Vorstellung, wer in Wirklichkeit der Mörder sein könnte?“ Champ schüttelte den Kopf.

      „Nicht die Bohne. Aber es muß jemand sein, der mich gekannt hat. Das liegt doch auf der Hand. Und ich habe mir geschworen, den Burschen zu finden und es ihm heimzuzahlen. Nur muß ich da gegen zwei Fronten kämpfen. In jeder Polizeistation hängt mein Steckbrief. Du kannst dir selbst ausmalen, wie schlecht meine Chancen stehen.“

      Joe nickte.

      „Genau besehen, hast du überhaupt keine Chance. Ich mache dir einen Vorschlag. Stell dich der Polizei!“

      „Niemals!“

      „Stell dich der Polizei“, wiederholte Joe ungerührt, „dann verspreche ich dir, der Sache nachzugehen. Ich werde deine Angaben überprüfen. Wenn es jemanden gibt, der dir helfen kann, dann sind es der Captain und ich. Wenn du dagegen auf eigene Faust vorgehst, dann riskierst du nicht nur deinen Kopf, sondern auch deine Glaubwürdigkeit. Also, überleg dir meinen Vorschlag.“

      „Abgelehnt“, sagte Champ Wilson lakonisch. „Mich bequasselst du nicht, Barry. Ich bin oft genug in die Mühle der Polizei geraten, um zu wissen, wie es in der Praxis aussieht. Freiwillig stelle ich mich nicht – nicht bei dem Beweismaterial.“ Joe zuckte die Achseln.

      „Dann sieh selber zu, wie du mit der Sache fertig wirst.“

      Champ Wilson zog sich langsam zur Tür zurück.

      „Ist das dein letztes Wort, Barry?“

      „Mein Angebot gilt. Stell dich der Polizei, und ich übernehme deinen Fall – kostenlos.“

      „Ich hätte wissen müssen, daß es sinnlos ist“, sagte Champ Wilson finster. „Aber wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, kommt man eben auf die Verrücktesten Ideen.“ Sein Gesicht wurde hart. „Ich haue jetzt ab! Wenn du in den nächsten drei Minuten dein Gesicht im Flur sehen läßt, riskierst du eine Spritze aus einem Knaller. Versuch nicht, mir zu folgen, Barry. Würde dir schlecht bekommen!“

      Er griff hinter sich, öffnete die Tür und trat rückwärts hinaus.

      „Wilson!“ rief Joe.

      Der Gangster stoppte.

      „Was gibt’s?“

      „Ruf mich morgen mittag an!“

      Wilsons Gesicht hellte sich auf.

      „Du willst mir also helfen?“

      „Den Teufel will ich“, schnaubte Joe. „Ich werde lediglich ein paar Informationen einholen und mir dann überlegen, was ich tue. Also, ruf mich an.“

      „Aber ohne Trick!“

      „Trick?“

      „Nun, mit überwachter Telefonleitung und ähnlichen Scherzen!“

      „Keine Sorge“, brummte Joe. „Ich habe zwar in euren Kreisen einen ziemlich schlechten Ruf, aber ganz so schlimm ist er nun auch wieder nicht.“

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