10.2 Beispiel Gesamtkonzept der Wohnungswirtschaft – Die „Freie Scholle“ in Bielefeld:
10.3 Beispiel Wohnen im Quartier mit Service – „Südost Woba Dresden GmbH“:
10.4 Einsatz muss sein – Beispiele für bürgerschaftliches Engagement im Viertel
11. Wenn es gar nicht mehr anders geht – Ungewöhnliche neue Pflegekonzepte
11.1 Wenn Vergessen zur Krankheit wird – Umgang mit Demenz
11.2 Nicht professionelle Kräfte in der Pflege
11.3 Lösungsansatz „vernetzte Pflege“
11.4 Quartierbezogene Pflege in der „Pflegewohnung“
11.5 Stationäre Pflege in der Hausgemeinschaft: Betreute Wohngruppen
11.6 Integriertes Wohnen im Heim – Pflege einmal anders
12.1 Wohnanpassung, Renovierung und Neubau
12.3 Einziehen in ein bestehendes Wohnprojekt
12.4 Aufbau eines eigenen Wohnprojektes
13.3 Artikel, Vorträge und Broschüren:
Vorbemerkung
Die Nachweise zu den in Klammern gesetzten Ziffern finden sich am Ende des Buches unter Erläuterungen.
1. Einleitung
Wie will ich leben und wohnen, wenn ich älter bin? – Diese Frage stellen sich viele Menschen unabhängig von Alter, Beruf oder Lebensumständen:
Katharina und Josef, beide Anfang 70, wohnen im eigenen Haus am Stadtrand. Die Kinder leben ihr eigenes Leben, und es sieht nicht so aus, als kämen sie hierher zurück. Die Versorgung von Haus und Garten macht zunehmend Mühe, längst stehen Zimmer leer und liegt ein Teil des Gartens brach. Wie soll es also in Zukunft weitergehen? Wollen sie eine Etage vermieten, vielleicht an jemanden, der sich bei Bedarf ein wenig um sie kümmern würde? Dann müsste das Haus umgebaut und gleich auch altengerecht gestaltet werden. Aber was genau haben sie zu beachten, um hier im hohen Alter noch selbstständig zu leben?
Inga und Klaus, beide knapp 30, leben mit ihren beiden Kindern im Zentrum einer Großstadt. Die eigenen Eltern sind mittlerweile in einem Alter, in dem man sich gerne besser um sie kümmern würde. Sie beginnen zu träumen: Was wäre, wenn sie näher beieinander wohnen könnten? In einer Siedlung vielleicht, in der man sich kennt und sich gegenseitig hilft? Wäre es da nicht möglich, trotz Arbeit, Kindern und Alltag gemeinsam mit den Eltern zu leben, ohne diese aus einem eigenständigen Leben zu reißen? Aber wo gäbe es eine solche Wohn- und Lebensgemeinschaft von Menschen mit ähnlichen Träumen und Vorstellungen? Lässt sich nach Gleichgesinnten suchen und eine solche Gemeinschaft gründen? Woran müsste man dann denken? Wer könnte helfen?
Anna ist Ende 50 und steht vor einer großen Wende: Die geschiedene Lehrerin wird in einigen Jahren in Rente gehen und hat viele Pläne für die „Zeit danach“. Sie möchte reisen und andere Menschen und Kulturen kennen lernen. Sie sucht bereits nach interessanten Zielen. Aber die jetzige Wohnung eignet sich nicht für ein solches Nomadenleben, liegt zu abgeschieden und ist zu groß, um wochenlang unbeaufsichtigt zu bleiben. Anna überlegt daher, sich eine Wohnung in einer Anlage zu kaufen, die einen weiteren Umzug im Alter überflüssig macht. Aber es gibt so viele Angebote! Worauf muss sie achten? Welche Faktoren werden später eine Rolle spielen? Welche Leistungen sind wirklich wichtig, und woran erkennt man die „schwarzen Schafe“?
Irina ist Mitte 20 und allein erziehende Mutter eines fünfjährigen Sohnes. Sie möchte nicht auf eine Wohnung in einer Siedlung angewiesen sei, in der wie sie nur Menschen mit wenig Einkommen zusammen leben, sondern ihren Traum vom Leben in dörflichen Strukturen verwirklichen, in dem alle Generationen und Bevölkerungsgruppen ihren Platz und ihre Aufgabe finden. „Irgendwann bin ich alt“, sagt sie, „und dann möchte ich nicht in eine fremde Wohnung zu Leuten, die ich alle nicht kenne.“ Irinas Eltern leben weit weg, zu weit, um ihrem Sohn richtige Großeltern sein zu können. Sie möchte, dass ihr Kind trotzdem in einer Umgebung aufwächst, in der man rücksichtsvoll miteinander umgeht und wo es die Bedeutung von Großeltern erfahren kann. „Es müssen ja nicht die eigenen sein“, sagt sie.
Die Ansprüche an Wohnen und Leben haben sich in den letzten Jahrzehnten geändert, längst ist die übliche Bauweise für „junge Familien mit 1,7 Kindern“ überholt. Überall sprießen neue, unbekannte Wohnformen hervor, Zeichen eines allgemeinen Umbruchs. Aber welche Möglichkeiten davon kommen in Frage? Was wäre für den Einzelnen eine akzeptable Alternative zu dem, was er schon hat? Worauf muss jemand achten, der Zukunftspläne schmiedet, und woher bekommt er die nötigen Informationen?
Woher kommen Orientierung und Hilfe für Menschen, die sich mit dem Wohnen und Leben im dritten Lebensabschnitt befassen? Was bedeutet Alter eigentlich? Wie wichtig sind hier die Wohn- und Lebensumstände? Wo erfährt man, wie eine seniorengerechte Wohnung aussehen sollte? Was sind „alternative Wohnkonzepte“? Und was ist „Gemeinschaftliches Wohnen“?
Diesen und weiteren