Paradies-Vögel. Anonym. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Anonym
Издательство: Bookwire
Серия: Vier-Sterne-Reihe
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788711717929
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      „Drücken wir es einmal so aus“, sagte er. „Wenn sie jetzt an deiner Stelle hier neben mir läge, würde ich sie nehmen.“

      „Nun, das ist wohl klar genug ausgedrückt.“

      „Fein. Und jetzt schlaf endlich.“

      3

      Als Glynis am Morgen erwachte, hatte sie einen scheußlichen Geschmack im Mund, und ihr Kopf dröhnte ganz schrecklich.

      Sie war allein im Schlafzimmer.

      Sie setzte sich auf und starrte auf die Uhr auf dem Nachttisch. Es dauerte ein paar Sekunden, bevor ihre Augen das Zifferblatt erkennen konnten.

      Neun Uhr fünfzehn. Barry war also schon vor einer halben Stunde zu seinem Geschäft gefahren.

      Sie war froh darüber, daß sie ihm an diesem Morgen nicht gegenüberzutreten brauchte.

      Langsam stieg sie aus dem Bett und ging ins Badezimmer. Herrgott, wann würde sie endlich begreifen, daß sie gar nicht soviel Schnaps vertragen konnte, wie sie gestern abend konsumiert hatte?

      Die Antwort kam sofort.

      Niemals.

      Sie trank gern. Periodisch. Sie liebte dieses Gefühl, zu dem der Alkohol ihr verhelfen konnte. Und deshalb würde sie auch weiterhin trinken … ohne Rücksicht darauf, wie ihr hinterher zumute war.

      Sie schob das wirre Haar aus dem Gesicht und starrte in den Spiegel über dem Waschbecken.

      „Dick und schlampig!“ so hatte Barry sie genannt. „Fett und wabbelig!“

      Sie schlug zweimal mit der Hand auf die weiche rechte Wange und patschte sich unter das Kinn.

      Er hatte recht.

      Ihre Haut verlor allmählich die straffe Spannung.

      Glynis trat etwas zurück und betrachtete das Spiegelbild ihrer vom Büstenhalter umspannten Brüste.

      Mist! dachte sie. Solange ich diesen verdammten Harnisch anhabe, kann ich ja gar nichts sagen!

      Rasch nahm sie den Büstenhalter ab und warf ihn beiseite. Ihre Brüste sackten sofort durch, als sie nicht mehr gestützt wurden.

      Glynis hob die leicht durchhängenden Halbkugeln mit den Händen an. Sie drehte sich erst nach links, dann nach rechts, um ihre Titten von verschiedenen Seiten aus mustern zu können. Dann ließ sie die Brüste los und beobachtete sie weiter.

      Es waren nicht mehr die Titten, die sie mit achtzehn gehabt hatte. Sie war gezwungen, das zuzugeben. Nach dreizehn Jahren mußte es ja einen Unterschied geben. Aber manche Männer zogen die weichere, entspanntere Reife vor. Zumindest hatten sie ihr das gesagt. Und die Art, wie sie mit ihren Wonnebällen gespielt hatten, schien es bewiesen zu haben.

      Glynis betrachtete weiter ihren Körper. Es stimmte, daß sie in der Mitte zwei Zoll Fett angesetzt hatte. Dafür dürfte wohl der Schnaps verantwortlich sein, dachte sie. Nun, wenn zwei Zoll Fett der Preis waren, den sie für ihr Vergnügen zu zahlen hatte, dann lohnte es sich. Glynis zog ihr Höschen aus und starrte auf ihren nackten Bauch und auf die vom schwarzen Urwald überwucherten Lenden.

      Der Bauch war noch in Ordnung, entschied sie. Er war gerundet, aber welcher Mann wollte wohl eine Frau mit einem Bauch wie ein Brett? Frauen sollen doch Kurven aufweisen.

      Glynis hatte einen ,Vergnügungsbauch’, wie es der letzte Mann, mit dem sie ins Bett gegangen war, genannt hatte.

      Der letzte außer Barry, versteht sich.

      Und was ihre Fotze anbelangte …

      Sie strich das Schamhaar nach oben, um einen guten Blick auf ihre Möse werfen zu können. Na, die sah gut aus! Mit Ausnahme dieses Bastards, mit dem sie verheiratet war, dürfte es wohl kaum einen Mann auf der Welt, geben, der nicht gierig nach der Chance greifen würde, seinen harten Schwanz in diese Pussy stecken zu können! Also, was war schon dabei, daß sie einunddreißig Jahre alt war, daß sie trank, daß sie ein wenig dick wurde? Sie hatte immer noch alles, was nötig war.

      Sie drehte sich um und reckte ihren Arsch dem Spiegel entgegen. Uber die Schulter hinweg betrachtete sie ihr Spiegelbild und schnitt dabei ein Gesicht.

      Nachdem sie auf diese Weise mit sich selbst konferiert hatte, fühlte sie sich wohler … zumindest psychologisch. Was ihr physisches Wohlbefinden betraf … eine Mundspülung, zwei Aspirin, ein Glas Fruchtsaft, anschließend ein Teller Haferflockensuppe und schließlich starker Kaffee würden helfen.

      Zwischen Fruchtsaft und restlichem Frühstück badete sie und zog sich an. Während dieser Zeitspanne dachte sie darüber nach, daß Barry sich offensichtlich zu dieser jungen Ehefrau hingezogen fühlte, die sie gestern abend auf der Party kennengelernt hatten.

      Wahrscheinlich dürfte er es jetzt auf sie abgesehen haben, wie er es ja schon so oft auf andere abgesehen hatte. Zwar hatte er noch nie irgendeinen Seitensprung zugegeben, aber Glynis wußte trotzdem stets, was losgewesen war. Barry war in dieser Beziehung subtil wie ein Sherman-Tank.

      Ihr Stolz hatte ihr nicht erlaubt, ihn mit der Wahrheit zu konfrontieren. Außerdem hatte sie Angst davor gehabt, daß er eine Scheidung verlangen könnte. Was sollte sie dann tun?

      Wenn Barry es darauf anlegte, konnte er einer Frau das Gefühl vermitteln, eine Million Dollar wert zu sein. Sechs Jahre waren noch keine zu lange Zeit, um Glynis vergessen zu lassen, wie stürmisch er sie umworben hatte … bevor es zur Ehe gekommen war. Seitdem aber war er ihr gegenüber zunehmend kälter geworden. Jetzt war es eigentlich nur noch eine Sache gegenseitiger Konvenienz … oder Gewohnheit …, was sie zusammenhielt.

      Natürlich hatte Barry keinen Grund, sie beiseite zu schieben, um eine andere heiraten zu können, weil er ja ohnehin keine Familie haben konnte. Er hatte nach der Heirat entdeckt, daß er steril war.

      Das hatte ihre Beziehungen geändert. Es hatte aber auch Barrys Einstellung sich selbst gegenüber geändert… und ihre Haltung ihm gegenüber. Vor der Ehe war er ein richtiger Schürzenjäger gewesen, aber danach hatte er es aufgegeben. Glynis glaubte, daß er sie wohl nie betrogen hätte — oder zumindest nicht mehr als ein-, zweimal, um den Reiz des Neuen auszukosten —, wenn er imstande gewesen wäre, sie zu schwängern. Seine Unfähigkeit dazu hatte ihn dann, so glaubte Glynis jedenfalls, dazu getrieben, wieder und immer wieder zu beweisen, was für ein großartiger Mann er doch bei Frauen war.

      Er hätte es natürlich niemals zugegeben. Wahrscheinlich begriff er selbst es gar nicht. Aber Glynis war überzeugt davon, daß es so war.

      Und was war mit ihr? Warum tändelte sie herum?

      Sie redete sich ein, daß es sich um eine Sache der Notwendigkeit handelte; daß sie es bestimmt nicht tun würde, wenn Barry ihr all die Aufmerksamkeit zuteil werden ließe, die sie nun einmal brauchte. Seit er ihre Leidenschaft nicht mehr befriedigte, von seltenen Gelegenheiten abgesehen, war sie eben gezwungen, sich anderweitig umzusehen.

      Sie zog nie bewußt in Betracht, daß alle ihre Affären jedesmal dann stattfanden, wenn sie Barry verdächtigte, wieder einmal eine neue Affäre begonnen zu haben. Wie zum Beispiel jetzt …

      Beim Frühstück dachte sie über einen Mann nach, den sie kürzlich kennengelernt hatte. Sie vermutete, daß er ihr zu einer guten Zeit im Bett verhelfen könnte. Während sie die Verführung dieses Mannes plante, verdrängte sie die Überzeugung, daß ihr Mann drauf und dran war, den Versuch zu unternehmen, Laura Weston zu erobern.

      4

      „Hi, Laura! Ich möchte wetten, daß Sie nicht wissen, wer hier ist.“

      Laura war verwundert. Sie wußte es wirklich nicht. Aber die Stimme des Mannes kam ihr irgendwie bekannt vor. Und er schien ganz entschieden die Existenz einer persönlichen Bekanntschaft anzunehmen, sonst würde er sie wohl kaum zu Hause anrufen und obendrein ihren Vornamen benutzen.

      „Entschuldigen Sie, wenn ich mich so dumm anstelle“, sagte sie und lachte