Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 13. Martina Meier. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martina Meier
Издательство: Bookwire
Серия: Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland
Жанр произведения: Книги для детей: прочее
Год издания: 0
isbn: 9783960743699
Скачать книгу
denn sie sah niemanden.

      „Hier unten bin ich“, sprach Ella.

      „Ach, ein kleines Mäuschen, wie süß!“, sagte die nette Frau. „Was hast du denn für eine Frage?“

      Traurig fragte Ella: „Gibt es denn auch Geschenke in der Menschenwelt, die nichts kosten?“

      „Soll ich dir etwas verraten, kleine Maus?“, sprach die Verkäuferin und lehnte sich Ella entgegen. „An Weihnachten geht es darum, dass man aneinander denkt. Das Geschenk selbst ist gar nicht so wichtig.“

      Nun wurde Ella vieles klar. „Aber natürlich!“, sprach sie und bedankte sich für den Tipp der netten Frau. Fröhlich machte sich Ella auf den Heimweg, denn sie hatte einen neuen Plan. Unterwegs kam sie an einer Wiese vorbei, pflückte ein paar Gänseblümchen und rannte weiter bis zu ihrem Haus.

      Am nächsten Morgen, dem ersten Weihnachtstag, war es endlich so weit. Ella konnte stolz ihre Überraschung präsentieren. Aufgeregt führte sie ihre Mäusefamilie nach draußen an den Couchtisch.

      „Was ist denn los, Ella?“, fragte Ellas Papa.

      „Wir sollten um diese Uhrzeit nicht hier draußen sein“, meinte die Mutter, „die Menschen könnten jeden Moment …“

      Als die Mäuse schließlich vor dem Tisch standen, staunten sie. „Ella, hast du das gemacht?“, fragte der Vater beeindruckt.

      Ella nickte.

      „Ah! Schon wieder diese Maus!“, schrie Annas Mutter, als sie Ella entdeckte.

      „Nein! Vier sind es schon! Sie haben sich vermehrt!“, sprach der Vater und zeigte mit dem Finger auf die anderen Mäuse.

      „Aber seht doch“, sprach Anna und machte auf den liebevoll gedeckten Tisch aufmerksam. In der Mitte des Tisches befand sich ein kleiner Weihnachtsbaum, den Ella aus den Ästen am Tannenmarkt gebastelt hatte. Sie hatte ihren Baum mit den hübschen Gänseblümchen geschmückt, die sie auf der Wiese gepflückt hatte. Die restlichen Gänseblümchen lagen als Dekoration neben den kleinen Geschenken, die Ella ihrer Mäusefamilie und den Menschen machte. Jedem von ihnen schenkte sie ein leckeres Käsegericht, das sie nach dem Originalrezept ihrer Oma gekocht hatte.

      Ellas Eltern und ihr Bruder Fred waren sehr gerührt von ihrem ersten richtigen Weihnachtsfest. Und auch die Menschen freuten sich sehr über die nette Geste der kleinen Maus.

      „Darf ich euch zu unserem allerersten Mäuseweihnachtsfest einladen?“, fragte Ella schließlich. Die Menschen nahmen die Einladung dankend an und beschlossen, von nun an jedes Weihnachtsfest mit ihren neuen Freunden zu feiern.

      Doch die kleine Anna hatte noch eine Überraschung. „Ich werde heute noch dem Weihnachtsmann einen Brief schreiben, damit ihr lieben Mäuse in Zukunft auch schöne Geschenke bekommt“, versprach sie.

      Das freute die Mäuse sehr. Nun waren Ella und ihre Familie richtige Weihnachtsmäuse.

      Natascha Handy wurde 1991 geboren und lebt in Graz. Sie veröffentlicht regelmäßig Kurzgeschichten für Kinder und Erwachsene. Neben der Schriftstellerei interessiert sie sich für Tiere und die Natur.

      *

      Ein Weihnachtstraum

      Gleich um die Ecke steht ein Haus

      Dort duftet es nach süßem Schmaus

      Im Fenster strahlt ein Weihnachtsstern

      Den sieht man leuchten schon von fern

      Hier wohnt ein dicker roter Kater

      Der macht stets mächtig viel Theater

      Er faucht und klagt den ganzen Tag

      Kein Wunder, dass ihn niemand mag

      Der süße Duft hat angelockt

      Ein Mäuschen, das entzückt frohlockt

      Es möchte dieses Haus besuchen

      Und knabbern an dem Weihnachtskuchen

      Es weiß jedoch ein jedes Kind

      Dass Kater nicht sehr freundlich sind

      Wenn sie ein kleines Mäuschen fangen

      Muss dieses um sein Leben bangen

      Der Hunger tut dem Mäuschen weh

      Es flüstert leis’: „Oje, oje.

      So gerne möchte ich hinein

      Und Gast in diesem Hause sein.“

      Dies hat der Kater froh vernommen

      Und ist zur Eingangstür gekommen

      „Tritt ein, du darfst mich gern besuchen.

      Alleine schmeckt nicht Keks noch Kuchen.“

      Es tönt ein fröhliches Miauen

      Doch kann die Maus dem Kater trauen?

      „Mein Name ist schlicht Wladimir“

      Schnurrt sanft das rot gestreifte Tier

      „Ich bin das Gretchen“, piepst die Maus

      Und blickt zur Tür hinein ins Haus

      Was sie dort sieht, kann sie kaum glauben

      Entzückt reibt sie die kleinen Augen

      Ein buntgeschmückter Tannenbaum

      Prangt stolz im warmen Weihnachtsraum

      Es flimmern viele Glitzerkerzen

      Und an der Decke hängen Herzen

      Da kriecht ein kleines bisschen Glück

      In Gretchens Mauseherz zurück

      Sie nickt dem Kater freundlich zu

      Die Ängstlichkeit ist nun tabu

      Das Gretchen huscht ganz schnell herein

      Ins weihnachtlich geschmückte Heim

      Der rote Kater freut sich sehr

      Denn klagen muss er jetzt nicht mehr

      Zwei Freunde haben sich gefunden

      Und tanzen viele frohe Stunden

      Um den geschmückten Lichterbaum

      Es ist ihr schönster Weihnachtstraum

      Ramona Stolle lebt in ihrer Heimatstadt Berlin. Sie schreibt Geschichten und Gedichte für kleine und große Leserinnen und Leser. Die Weihnachtszeit ist für sie die schönste Zeit des Jahres.

      *

      Die Farbe der Stille

      Kein Laut drang an ihr Ohr. Die blütenweiße Bettdecke bis zur Nasenspitze hochgezogen, lauschte Emma in die morgendliche Stille. Weder das Murmeln des Baches noch der leiseste Windhauch, der häufig um die Hütte strich, waren zu hören. Selbst die Bergdohlen schwiegen.

      Am Vortag hatte es gestürmt und der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet. Im strömenden Regen, nass bis auf die Knochen, hatte Emma ihre Taschen aus dem Auto in das Häuschen geschleppt und im Anschluss als Erstes ein Feuer im Ofen in der holzgetäfelten Stube entfacht. In zwei Tagen war Heiligabend. Emma, die zusammen mit ihren Freunden das Fest romantisch im Schnee feiern wollte, fühlte sich ernüchtert, als sie sah, wie das Regenwasser sintflutartig an den Fensterscheiben herunterströmte. Leider ließ das Wetter sich nicht ändern. Im Handumdrehen hatte sie der Hütte ein Festtagskleid verpasst und bevor die Müdigkeit sie vollends übermannt hatte, hatte sie Lebensmittel und ihre Kleidung in den Schränken verstaut. Beim Einschlafen hatte sie dem Sturm gelauscht,