Ich spürte den verbotenen Reiz, der darin lag und der für mich von dämonischer Stärke war. Wenn ich mir meine Frau vorstellte, mit dem klagend tiefen Laut des Geficktwerdens und dann geschafft von der Größe und Kraft und Gier des fremden Schwanzes. Wie ihr nackter, reich geformter Körper, der voll verlangender Kurven war und immer irgendwie so unschuldig und erwartungsvoll wirkte, eine klare und erschöpfende Antwort auf sich bekommen hatte. Das befriedigte mich in meiner dunkelsten Tiefe.
Meine Neigung hatte ihre Nagelprobe bestanden. Natürlich hatte sie auch etwas, was mich leiden ließ. Etwas, das mich schockierte und verletzte. Durch diese Neigung gab es zwei Seiten der Wahrheit. Und beide Seiten mussten lernen, miteinander zu leben.
Was mir jetzt klar wurde, war dieses Spannungsverhältnis von Lust und Liebe. Selbst als Autor konnte ich das nicht vollends beschreiben. Es war die Kraft, die sich aus dem Magnetismus gegensätzlicher Pole ergab. Oder das lyrische Bild eines antiken, edlen Zimmers, in dem große, goldene Uhren durch tiefdunkle, unheimliche Palmen funkeln. Unheimlich und faszinierend. Wie ein Spiegel. Nur durch dieses große, absolute Maß, in dem ich Marion liebte, konnte ich soviel Lust für sie empfinden. Und indem sie diese Lust erfüllte, gab sie wiederum meiner Liebe ihre Stärke. Lust und Liebe reizten sich, erregten sich aneinander, steigerten sich aneinander. Sie trieben sich voran zu einer ungeahnten Größe. Lust und Liebe standen in Polarität, sie hingen voneinander ab, sie bedingten sich. Das zu empfinden und sich darüber klar zu werden, das war eine Entdeckung. Die Macht der Liebe und die Kraft der Geilheit wirkten nur äußerlich gegeneinander, sie bauten sich innerlich aber auf zu einer neuen, unglaublichen, alles befriedigenden und erfüllenden Stärke.
Jetzt wusste ich, dass es gut war. Ich sagte es Marion. Sie lächelte. Sie hatte ja nicht gewusst, ob ich damit klarkomme. Sie hatte meinen dunkelsten Wunsch erfüllt, und sie bedeutete mir dafür umso mehr. Ich liebte und begehrte sie nun in einer neuen Dimension. Was wir erlebt hatten, das brachte uns in totale Nähe zueinander, es ließ mich diese wunderbare Frau noch intensiver erleben. Ich sagte ihr, dass wir auf diesem Weg weitergehen sollten.
Sie fragte mich, ob wir mal einen Swingerklub besuchen wollten. Sie war davon nicht überzeugt. Ich ebenso wenig. Wir hatten Bilder eines Provinzklübchens vor Augen, in dem es nach billigem Sekt und kalter Platte zum seichten Rudelbumsen auf die Matte ging. Wir waren uns einig, dass wir unsere Lust nicht zum Kluballtag machen wollten. Wir wollten unsere Sexualität nicht organisieren und ihr damit die atemlose Spannung und den Zauber nehmen. Es sollte Zufall bleiben – ein Ereignis, das unerwartet und rauschhaft über einen kam. Wir wollten es auf uns zukommen lassen. Die Lust sollte uns finden. Wir wollten bereit sein dafür. Wir wollten sie mit offenen Armen empfangen!
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