Tiefe der Liebe. Silvia Violet. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Silvia Violet
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783960893943
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      Silvia Violet

      Tiefe der Liebe

      Fitting in Band 4

      Aus dem Englischen von Lena Seidel

      Impressum

      © dead soft verlag, Mettingen 2020

       http://www.deadsoft.de

      © Silvia Violet

      Titel der Originalausgabe: Going deep, 2015

      Cover: Irene Repp

       http://daylinart.webnode.com

      Bildrechte:

      © VladOrlov – shutterstock.com

      1. Auflage

      ISBN 978-3-96089-393-6

      ISBN 978-3-96089-394-3 (epub)

      Inhalt:

      Gray, Jack und Mason sind zurück. Ihre Dreierbeziehung wird stärker und Grays Gefühle für seine Partner gehen tiefer, als er es je für möglich gehalten hätte. Während er lernt, zu Hause romantisch zu sein, ist er auf der Arbeit noch immer der harte Bulle, dem niemand in die Quere kommen will. Als die Ermordung einiger junger Prostituierter zu seinem Fall wird und er weder Verdächtige noch ein Motiv hat, erleidet sein Selbstvertrauen einen schweren Schlag. Mit jeder Sackgasse, mit jedem Tag, der vergeht, wird das Gefühl, den Mörder finden zu müssen, stärker.

      Gray braucht unbedingt eine Pause, beruflich ebenso wie privat. Er passt hervorragend auf seine beiden Männer auf, im Bett wie auch außerhalb, doch wenn er verwöhnt werden soll, zieht er sich zurück, selbst als auf der Arbeit alles den Bach runtergeht. Jack und Mason wollen mit ihm nach Beendigung des Falls in den Urlaub fahren, doch Gray weiß, dass er Freizeit hasst, solange sie nicht im Bett stattfindet.

      Mit dem Fall, der schwer auf seinen Schultern lastet, und seinen Partnern, die ihr Bestes geben, um ihm zu helfen, wird Gray herausfinden müssen, wie sich ein selbstherrlicher Kerl wie er entspannen kann.

      Kapitel 1

      Gray rollte die Schultern und versuchte, seine Verspannung zu lockern. Seine Arbeit war in den letzten paar Monaten die Hölle gewesen. Nachdem er einen beschissenen Drogendealer verhaftet hatte, hatte er einige Wochen damit verbracht, sich von der Anklage der Polizeibrutalität zu befreien, die ihm dieser verdammte Scheißer angehängt hatte. Ja, Gray hatte ihn grob behandelt, aber nur, weil der Dreckskerl versucht hatte, Gray abzustechen, nachdem er hoch und heilig geschworen hatte, nur mit ihm reden zu wollen. Zuletzt war Gray von allen Anklagepunkten freigesprochen worden. Und gestern war der Kerl, Mitchell Benson, zu zwanzig Jahren Gefängnis verurteilt worden, dem höchsten Strafmaß für seine Verbrechen. Während Bensons Betrügereien als Kulisse fungiert hatten, hatte Gray versucht, sich aus einer schweren Fallbelastung herauszuarbeiten. Er hatte die letzten Tage damit verbracht, Sackgassen in einer Ermittlung gegen den Mörder einer jungen, besser gesagt minderjährigen, Prostituierten abzuarbeiten. Bisher hatte niemand, mit dem er gesprochen hatte, auch nur zugegeben, sie gekannt zu haben, und sie hatten ihm verdammt noch mal keine Informationen gegeben, die zu einer Verurteilung führen könnten. Jedes Mal, wenn er an das Mädchen dachte, erinnerte er sich an Nancy, ein junges Mädchen, dem er vor langer Zeit nicht hatte helfen können. Manchmal war es furchtbar deprimierend, ein Cop zu sein.

      »Gray, es ist Zeit. Lass uns gehen.« Lieutenant Thornton erschien an seinem Schreibtisch.

      Gray war so frustriert, dass er den Lieutenant nicht einmal bemerkt hatte. Er seufzte und schloss die Akte, die er angesehen hatte. Als ob die Woche nicht schlimm genug gewesen wäre, musste er jetzt an einer Pressekonferenz teilnehmen. Sein Captain hatte mit der sadistisch freudigen Billigung von Thornton entschieden, dass Gray das neue Gesicht des Durham PD sein sollte. Am liebsten hätte Gray Captain Russell gesagt, dass er sich ficken sollte, aber das kam leider nicht infrage. »Ich muss zuerst noch in den Waschraum«, sagte Gray, als er seine Anzugjacke von der Stuhllehne zog.

      Sein Lieutenant wedelte mit einem Finger. »Keine Flucht aus dem Fenster. Ich werde sicherstellen, dass jemand zuschaut.«

      Gray wollte das Grinsen aus Thorntons Gesicht wischen. Klar, wenn Gray der Meinung wäre, dass Weglaufen funktionieren würde, könnte er es natürlich versuchen. Nicht, dass er durch das winzige Fenster der Herrentoilette passen würde.

      Nachdem Gray das Urinal verlassen hatte, warf er im Spiegel einen Blick auf sich und richtete seine Krawatte. Seine Freunde, Jack und Mason, hatten ihm geholfen, den Anzug auszusuchen, den er trug, den schönsten, den er je besessen hatte. Er hatte sich durch den Einkaufsbummel gegrummelt, aber er musste zugeben, dass er gut aussah. Stark, selbstsicher, genau das Bild, das der Captain von ihm wollte. Ihr Chef war, zusammen mit dem Bürgermeister, auf die Idee gekommen, dass die Polizei unbedingt PR brauchte, um der schlechten Presse über Polizisten entgegenzuwirken. Gray hatte nicht den Wunsch, sich ins Rampenlicht zu stellen, selbst wenn sie der Allgemeinheit etwas Positives geben mussten, auf das sie sich konzentrieren konnte. Egal, was Captain Russel dachte, Gray war sich nicht sicher, ob ein schwuler Bär das war, was die Leute in einem Polizisten sehen wollten. Aber nachdem der Captain ihm eine gut vorbereitete Rede über die Polizei, die alle Menschen einschloss, einschließlich seinen schwulen Hintern, in die Hand gedrückt hatte, hatte sie Gray gebeten, an einem wöchentlichen Briefing mit mehreren speziell ausgewählten lokalen Reportern teilzunehmen. Doch offensichtlich war diese „Anfrage“ einfach ein Befehl, der schöner als üblich formuliert war.

      Thornton hämmerte an die Tür. »Gray, hör auf, dich zu stylen, und beweg deinen Arsch hier raus.«

      Hoffentlich würde er seine Vorgesetzten nicht enttäuschen. Egal, wie sehr er es hasste, das Aushängeschild für gute Polizisten zu sein, er war bereit zu leiden, wenn es dem Image der Abteilung half. Er holte tief Luft und verließ den Waschraum.

      Thornton führte ihn in ein Klassenzimmer, das zu einem Besprechungsraum umgebaut worden war. Mehrere Kameramänner standen herum und vier perfekt frisierte Reporter erwarteten ihn vorne im Raum.

      Ihr Captain holte sie ein, als sie eintreten wollten.

      »Ist es Zeit, reinzugehen?«, fragte Thornton.

      Sie nickte und sah Gray an. »Setzen Sie sich nach hinten, bis Sie an der Reihe sind, und ziehen Sie keine Aufmerksamkeit auf sich.«

      Richtig. Mit einem Meter dreiundneunzig und der Statur eines Linebackers zog Gray Aufmerksamkeit auf sich, wo immer er auch hinging. Es tut nicht weh, dass du höllisch heiß bist, hörte Jacks Worte in seinem Kopf und bekämpfte den Drang zu grinsen. »Ja, Ma’am.«

      Der Chief sprach und Gray versuchte, sich auf seine Worte zu konzentrieren, aber die Stimme in Grays Kopf, die ihn beschwor, nichts zu vermasseln, übertönte alles andere.

      Ein weiblicher Detective von der Sittenpolizei, die er zwar erkannte, aber nicht wirklich kannte, beantwortete für einige Minuten Fragen. Dann war er an der Reihe. Er ging den Gang zwischen den Sitzen entlang und trat hinter das Podium in der Hoffnung, dass niemand ahnte, wie nervös er war.

      »Sie müssen sich jetzt gut fühlen, da der Mann, der Sie wegen übermäßiger Gewalt angezeigt hat, hinter Gittern sitzt«, sagte ein Reporter.

      Gray erstarrte für Sekunden, vor seinen Augen zuckten Blitze. »Ich …«

      Scheiße. Sag was Intelligentes.

      »Ich habe großen Respekt vor Richter Halsey und ich glaube, sie hat die Fakten abgewogen und die bestmögliche Entscheidung getroffen.«

      »Aber es muss schön gewesen sein, zu sehen, dass er die Höchststrafe bekommen hat.«

      »Ich habe gehofft, dass die Gerechtigkeit siegt, und ich glaube, so ist es gekommen.«

      Ein anderer Reporter winkte wild und der PR-Vertreter nickte ihm zu. »Nach Bensons Anschuldigungen fühlen Sie sich sicher erleichtert, dass er für lange