Lofoten fotografieren. Jens Klettenheimer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jens Klettenheimer
Издательство: Bookwire
Серия: Fotoscout – Der Reiseführer für Fotografen
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783960883951
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       KLEIDUNG

      Wenn Sie auf den Lofoten fotografieren wollen, müssen Sie unbedingt auf zweckmäßige Kleidung achten. Wenn auch die Temperaturen in der Regel nicht unter –10°C fallen, kann die gefühlte Temperatur bei gleichzeitig gehendem Wind in langen Nächten der Polarlichtfotografie deutlich tiefer liegen.

      Wenn Sie unter solchen Bedingungen die Freude am Fotografieren nicht verlieren möchten, ist wärmende Funktionskleidung unverzichtbar! Am besten trägt man mehrere wärmende Schichten übereinander, um Kälte und Wind erfolgreich fernzuhalten:

       Unterwäsche und Socken – Merinowolle bietet sich als wärmendes Material für (lange) Unterwäsche und Socken an.

       Mittlere Schicht – Ein Fleece-Pullover sorgt für Basiswärme.

       Äußere Schicht – Eine wärmende, wind- und regendichte Funktionsjacke (z. B. aus Gore-Tex) bildet die äußere Schicht. Eine wasserdichte, warme Hose gehört ebenso zur äußeren Schicht wie eine gute Mütze.

       Schuhe und Spikes – Kalte Füße müssen Sie unbedingt vermeiden, weshalb Sie in wärmende Schuhe (z. B. Kamik Cody oder Everest) investieren sollten. Für besonders kalte Nächte kann man zusätzlich Fußsohlenwärmer des Herstellers The Heat Company (theheatcompany.com) einsetzen. Besonders im Winter sollte man gute Spikes für die Schuhe mit im Gepäck haben. Aus meiner Sicht empfehlenswert sind Produkte der Hersteller Snowline oder Terra Hiker. Auch Gummistiefel haben sich bewährt, um an den vielen Lofoten-Stränden trockenen Fußes fotografieren zu können.

       Handschuhe – Ebenfalls von The Heat Company gibt es empfehlenswerte Handschuhe mit abklappbaren Fingerkuppen, sodass Sie die Kamera zwischendurch immer wieder bedienen können, ohne den ganzen Handschuh ausziehen zu müssen. Auch für die Handschuhe gibt es passende Wärmekissen desselben Herstellers.

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       The Heat Company

       FOTOAUSSTATTUNG

      Wegen der teilweise tiefen Temperaturen sollten Sie immer ausreichend Ersatzakkus mitführen, wenn Sie auf den Lofoten fotografieren.

      Nichts ist ärgerlicher, als unter grün am Himmel tanzenden Polarlichtern ohne funktionierende Kamera dazustehen, auch wenn sich das Spektakel natürlich auch so genießen lässt.

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      Sonnenuntergang Anfang Februar bei Å | 50 mm · ISO 64 · Blende 13 · 1/80 s | GPS: 67°52‘32.08“ N 12°58‘32.02“ E

      Zum Fotografieren auf den Lofoten empfehle ich folgende Ausrüstung:

       Kamera – digital oder analog, mit oder ohne Spiegel

       Objektive – möglichst weitwinklig (für Landschaften) und lichtstark (für Polarlichter)

       Speicherkarten – in ausreichender Menge

       Akkus – in ausreichender Menge

       Graufilter – Graufilter und Grauverlaufsfilter in verschiedenen Stärken, siehe auch Kapitel »Optische Filter in der Landschaftsfotografie« ab Seite 230

       Polarisationsfilter – siehe auch Abschnitt »Polarisationsfilter« ab Seite 247

       Timer-Fernbedienung – kabellos oder mit Kabel zum erschütterungsfreien Auslösen der Kamera und für längere Belichtungszeiten als 30 Sekunden

       Stativ mit Stativkopf – möglichst stabil, leicht und einfach zu handhaben, siehe auch Kapitel »Einsatz eines Stativs« ab Seite 252

       Stirn- oder Taschenlampe – Zum Einstellen der Kamera in der Nacht

       ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORT

      Die Zeit des Sonnenauf- und -untergangs verändert sich in den Wintermonaten auf den Lofoten ebenso schnell wie die Richtung, in der die Sonne auf- und untergeht.

      Auch der Winkel der Sonne über dem Horizont nimmt mit jedem Tag zu – steht sie hoch genug, werden Berggipfel in Licht getaucht, die am Tag zuvor vielleicht noch im Schatten lagen.

      Besonders Anfang bis Mitte Januar liegen durch den niedrigen Stand der Sonne auf weiten Teilen der Lofoten lange Schatten, die von den steil und schroff aus dem Wasser aufragenden Bergen geworfen werden.

      Die Gegend um Reine im Südosten der Lofoten wird in dieser Zeit fast ganztägig mit gutem Licht versorgt – sowohl bei Sonnenaufgang als auch bei Sonnenuntergang kann man hier wunderbar fotografieren.

      Doch schon Mitte Februar findet man hier während des Sonnenuntergangs kein direktes Licht mehr, da die hohen Berge Richtung Südwesten die Sonne blockieren. Etwas weiter südlich in der Gegend um Å kann man hingegen mit etwas Glück noch einen farbigen Sonnenuntergang genießen.

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      Sonneneinfall am 15. Januar

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      Sonneneinfall am 15. Februar

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      Sonneneinfall am 15. März

      Mitte März geht die Sonne dann fast direkt im Osten auf und im Westen wieder unter – die Strände an der Westküste der Lofoten sind ab sofort die besten Standorte, um Sonnenuntergänge zu fotografieren.

      Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um das perfekte Landschaftsfoto aufnehmen zu können, erfordert deshalb einiges an Planung. Tagsüber interessiert man sich neben dem Wetter am meisten für den Sonnenstand (inklusive Sonnenauf- und -untergangszeit, Einfallswinkel) und eventuell für die Gezeiten, falls man bestimmte Stimmungen einfangen möchte, die nur bei Ebbe oder Flut anzutreffen sind.

      In der Nacht suchen Polarlichtfotografen nach wolkenfreien Standorten mit wenig Lichtverschmutzung und hoffen auf einen möglichst hohen KP-Index (siehe auch Kapitel »Polarlichter fotografieren« ab Seite 210).

      Kleine Helfer in Form von Apps, die sich auf einem Smartphone installieren lassen, vereinfachen den Planungsaufwand erheblich – meine persönlichen Favoriten finden Sie im nächsten Abschnitt.

      WERKZEUGE ZUR PLANUNG

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      (1) The Photographer’s Ephemeris – Mithilfe der App TPE lässt sich der Lichteinfall an jedem Ort der Welt zu jedem beliebigen Zeitpunkt vorhersagen. Verfügbar in englischer Sprache für iOS und Android. photoephemeris.com

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