Hinkels Mord. Christina Bacher. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christina Bacher
Издательство: Bookwire
Серия: KBV-Krimi
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783954415335
Скачать книгу

      Bisher von der Autorin bei KBV erschienen:

       SOKO Marburg-Biedenkopf (Hg.)

      Christina Bacher, geb. 1973 in Kaiserslautern, mischte lange Jahre in der Marburger Kulturszene mit und entdeckte dort ihre Leidenschaft für den Kriminalroman. Die Mitbegründerin des Marburger Krimifestivals und jahrelange Autorin der hr2-Ratekrimireihe Bolle und die Bolzplatzbande gab schließlich im CRIMINALE-Jahr 2016 die KBV-Anthologie SOKO Marburg-Biedenkopf heraus. Heute lebt die Journalistin und Autorin von Jugendbüchern und Kriminalromanen in Köln, wo sie vor einigen Jahren »Bachers Büro« gründete – eine Schmiede für Texte aller Art. www.bachers-buero.de

      Christina Bacher

      HINKELS

      MORD

      Kriminalroman

image image

      Originalausgabe

      © 2020 KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH, Hillesheim

      www.kbv-verlag.de

      E-Mail: [email protected]

      Telefon: 0 65 93 - 998 96-0

      Umschlaggestaltung: Ralf Kramp

      unter Verwendung von © Katharina Kaufmann

      Lektorat: Volker Maria Neumann, Köln

      Druck: CPI books, Ebner & Spiegel GmbH, Ulm

      Printed in Germany

      Print-ISBN 978-3-95441-522-9

      E-Book-ISBN 978-3-95441-533-5

      »In unmittelbarer Nähe von Marburg, westlich vom malerisch gelegenen Schlosse, erhebt sich eine mit herrlichen Eichen bewachsene Kuppe, der Dammelsberg. Es ist ein wunderbares Stückchen Erde, ein Lieblingsort der Bewohner Marburgs.

      Könnten sie uns erzählen, die rauschenden Blätterkronen, viel würden sie uns erzählen von Freud und Last, die sie geschaut, von frohen Liedern, die sie vernommen.

       Und doch!

       Auch eine dunkle, furchtbare That ist hier geschehen, mitten auf einem der das Revier durchziehenden Pfade, nicht fern vom Saume des Waldes – ein Mord.«

       Didaskalia vom 15. Juni 1864

      Inhalt

       9. September 1861, Dammelsberg, Dorothea Wiegand

       1. Kapitel

       12. September 1861, Oberstadt, Lorenz Reinhardt

       2. Kapitel

       12. September 1861, Medizinalrat Dr. Stadler

       3. Kapitel

       14. September 1861, Witwe Hilberg

       4. Kapitel

       Marburg, den 12.12.1861, Katherine Bald

       5. Kapitel

       20. Januar 1862, Gastwirtschaft Ruppersberg, Martha Mudersbach

       6. Kapitel

       14. Oktober 1864, Rabenstein, Regine Dörr

       7. Kapitel

       15. Juni 1864, Privatmann Schäfer

       8. Kapitel

       10. Oktober 1864, Seesen, Christian Schwarz

       9. Kapitel

       15. Juli 1864, Pfarrer Kolbe

       10. Kapitel

       13. Oktober 1864, Abschiedsbrief von Ludwig Hilberg

       9. September 1861, Dammelsberg, Dorothea Wiegand

      Immer weiter den steilen Berg hinauf. Trotz der ungewöhnlichen Hitze, dem Hinkefuß und dem dicken Bauch konnte es ihr heute nicht schnell genug gehen. Gleich würde sie ihm wieder nahe sein. Seine Küsse erwidern, ihn wild machen, sich liebkosen lassen. Und – ja, vor allem das! – endlich in Ruhe über die Hochzeit reden. Die immer dringlicher wurde, je schneller das Kind in ihr wuchs. Deswegen hatte sie sich heute besonders hübsch gemacht. Mit neuen Mützenbändern, die sie voller Liebe angenäht hatte. Gekauft von den vier Talern, die er ihr einst zugesteckt hatte.

       Liebe. War es das, was sie in diesen frühen Morgenstunden den Dammelsberg hinauftrieb? Oder eher die Angst, dass der Ludwig doch nicht zu ihr stand?

      Mit einem unehelichen Kind konnte sie nirgendwo mehr eine Stelle bekommen. Kein Haus würde sie beschäftigen wollen. Und ohne Arbeit, kein Lohn und keine Bleibe. Und doch hatte sie es, wenn sie ehrlich war, auch ein bisschen darauf angelegt. Denn jetzt musste er der Hochzeit zustimmen, unbenommen, was die Alte sagte. Diese zänkische, böse Frau. »Hinkel«, hatte sie ihr abfällig nachgerufen, »mach, dass du mir aus den Augen kommst!« Genauso hatten sie die Kinder früher in der Schule gerufen. Nicht nur wegen ihres Hinkebeins, sondern weil alle sie schon immer für dumm hielten. Dabei war sie alles andere als ein Hohlkopf. Sie würde es den Ockershäusern noch zeigen, die sie ablehnten, seit sie am 6. August 1837 ihren ersten Schrei getan und ihre unverheiratete Mutter in Misskredit gebracht hatte.

      Sie hatte sich vorgenommen, das Herz des Schuhmachers Hilberg zu erobern und sich als Ehefrau im Hettche-Haus einzunisten – dort, wo er schon