Er musste an der Inspektion vorbeigekommen sein, denn nach einem Moment summte die Tür und die Schlösser gingen auf. Er zog die Tür auf und betrat den weiß gekachelten Raum, wo zwei weitere Sicherheitstüren einen Rezeptionstisch hinter Panzerglas umrahmten. Er trat auf das Glas zu, lehnte sich herunter, um auf das junge blonde Mädchen zu starren, die ihn ebenfalls anstarrte. Sie streckte die Hand aus und drückte auf den Knopf, ehe sie sprach.
„Kann ich Ihnen helfen?“, fragte sie mit dünner Stimme.
Er lehnte sich in Richtung des Sprechers auf seiner Seite und drückte auf den Knopf.
„Hm, ja. Ich habe angerufen wegen eines Termins mit Aubrey Umbridge“, sagte er.
Das Mädchen warf ihm einen Blick zu, dann schüttelte sie den Kopf.
„Es tut mir leid, ich wüsste nicht, dass ich Ihnen helfen könnte.“
„Könnten Sie Aubrey bitten zu kommen? Sie wird mich sehen wollen“, sagte Luke. Er versuchte, glatt und ausdrucksvoll auszusehen und hoffte, das Mädchen nicht zu erschrecken und Alarm auszulösen. Er war nicht hier, um zu verletzten oder jemanden zu erschrecken, aber er war auch nicht wirklich mit Aubreys Zustimmung hier.
Das Mädchen drückte wieder den Knopf für die Gegensprechanlage.
„Es tut mir leid, ich kann Ihnen nicht helfen. Ich muss sie bitten zu gehen“, sagte sie.
„Ma’am, ich verspreche Ihnen, dass Aubrey mich kennt. Ich bin nur hier, um sie zu sehen. Wir, na ja, wir sind Freunde“, sagte er und warf ihr einen Blick zu, der eine sehr persönliche Situation andeutete.
„Ich kann nicht –“ das Mädchen wollte sich wiederholen, aber dann öffnete sich die Tür des Büros und Aubrey kam herein. Die junge Blondine drehte sich um, ihre Augen wurden so groß wie Essteller. Aubreys Mund öffnete sich, vielleicht für eine Art Gruß, aber es dauerte nur Sekunden, bis Aubreys Blick hochschnellte.
Die Art, wie ihre Augen sich verengten und ihr Mund dünner wurde, ließ Luke glauben, sie war noch weniger erfreut ihn zu sehen, als er angenommen hatte. Aubrey schaute auf die jüngere Frau zurück und gab ihr ein versicherndes Lächeln und einen Schlag auf die Schulter. Die Blondine stand auf und warf Luke einen letzten merkwürdigen Blick zu, ehe sie das Büro verließ.
Aubrey ging zum Fenster und lehnte sich an die Gegensprechanlage, der dunkle, rote Vorhang ihres Haares wirbelte um ihre kurvige Gestalt, als sie danach griff und den Knopf mit einem einzigen, scharlachroten Fingernagel antippte.
„Was machst du hier?“, fragte sie und ihre smaragdgrünen Augen glühten vor Emotionen.
Luke trat nach vorne, seine Lippen zogen sich nach oben bei der reinen Nähe von ihr. Er drückte den Knopf der Gegensprechanlage und lehnte sich herunter.
„Ich bin hier, um dich zu sehen“, sagte er.
Sie schaute finster drein und lehnte sich nach vorne, ihr kurzes, schwarzes Baumwollkleid gab ihm einen kurzen Blick auf das cremige, freigiebige Dekolleté. Luke schaute ihr direkt in die Augen und gab ein leichtes Knurren von sich, wissend, dass sie seine Körpersprache lesen würde, selbst wenn sie seine Stimme nicht hören konnte. Er sah ihre Anspannung und wie sie einen Schauder unterdrückte und sein Bär grummelte vor Lust. Sie reagierte immer noch körperlich auf ihn, immerhin.
„Ich weiß nicht, wie du sogar … Gott, wie zum Teufel hast du herausgefunden, wo ich hier arbeite?“, forderte sie ihn heraus.
„Ich kenne Menschen”, sagte Luke mit einem Achselzucken.
Aubrey bedeckte kurz ihre Augen mit einer Hand, sie schien mit etwas zu kämpfen. Neugier, vielleicht. Wut. Hunger, wenn Luke Glück hatte. Nach einem Moment schaute sie ihn an und lehnte sich wieder herüber und drückte den Knopf, damit er sie hören konnte.
„Schau, ich weiß nicht, was du hier tust. Ich weiß nicht, was du willst, und es ist mir auch egal. Du musst gehen. Das ist …“ Aubrey machte eine Pause und winkte mit einer Hand, um auf das Gebäude zu weisen. „Das ist nicht die Art von Ort, wo Männer auftauchen können und versuchen Frauen hinterherzustellen. Es ist eher das Gegenteil davon.“
Luke zuckte zusammen und nickte, er hatte ihre Reaktion geahnt.
„Ich weiß. Ich dachte, es wäre besser, hierherzukommen, als zu deinem Haus.“
Aubreys Mund verzog sich in eine unzufriedene Grimasse.
„Ah, hm. Das ist nicht schön. Was genau brauchst du? Weil, du hast genau eine Minute, ehe ich jemanden rufe, der dich rausbringt“, keifte sie.
„Ich will, dass du mit mir auf ein Date gehst“, sagte er und machte es kurz.
Aubreys Mund öffnete sich, dann schloss er sich wieder. Ihre Überraschung war niedlich und ließ Luke grinsen. „Du …”, begann sie und hielt dann inne. „Du hast mich auf meiner Arbeitsstelle gefunden, in der Unterkunft für Frauen muss ich hinzufügen … Du hast all das gemacht, um mich zu fragen, ob ich mit dir ausgehe?“
„Ja”, stimmte Luke zu und sein Grinsen wurde breiter. Er schaute ihren Körper an, bemerkte wie ihre Atemzüge schneller kamen, wie die Haut um ihren Nacken und Brust rot wurde, wie sie die Nägel einer Hand in einen unschuldigen Stenoblock auf dem Tisch drückte. Sie reagierte wirklich so wunderbar auf ihn, genauso wie sie würde, wenn sie endlich f—
„Du musst gehen“, sagte Aubrey und knallte einen Stapel Papiere auf ihren metallenen Schreibtisch, dass Luke zusammenzuckte. Als er zu ihr hochsah, schien sie bekümmert und verwirrt. Nicht genau die Leidenschaft, die er wollte, aber …
„Ich lasse meine Karte hier, du kannst mich also jederzeit erreichen, wenn du willst“, sagte er und legte sie auf die Theke.
Als sie mit ihrer Hand auf das Glasfenster schlug, war ihr Frust spürbar. Luke hob seine Hand in ergebender Pose und trat zurück. Er warf Aubrey einen letzten, langen Blick zu und bewunderte die Schwere ihrer Brust und die Art, wie sie unter seiner Inspektion rot wurde, ehe er sich umdrehte und sich durch die Sicherheitstür drängte.
Sobald er wieder auf der Straße war, zwinkerte er in der hellen Nachmittagssonne und Luke grinste wieder.
„Das hätte schlimmer laufen können“, sagte er und nickte sich selbst zu.
Immerhin, dachte er, während er wieder zu seinem Mietauto lief, hatte Aubrey auf ihn reagiert. Sie hatte auf jeden Fall irgendwelche Gefühle ihm gegenüber, ansonsten wäre sie nicht so überdreht bei seinem Anblick gewesen. Er schob die leise Stimme in seinem Hinterkopf beiseite, diejenige, die sagte, dass er nicht der erste Mann war, der das Sunnyside Frauenzentrum betrat und nach einer Frau suchte, mit dieser Art von Gedanken.
Aber anders als diese Psycho Loser Ex-Ehemänner sorgte Luke sich um Aubrey. Er hatte sie vorher noch nie verletzt und das würde er auch niemals tun. Er war kein Wissenschaftler, aber er erkannte eine gute Sache, wenn er eine sah. Und Aubrey …
Verdammt, aber Aubrey war wunderbar.
Pfeifend fuhr er seinen Wagen aus der Parklücke und fuhr zurück ins Hotel.
Er musste noch weitere Dinge planen, so wie es aussah.
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