Luke's Besessenheit. Kayla Gabriel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kayla Gabriel
Издательство: Bookwire
Серия: Red Lodge Bären
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783969442678
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einen kurzen Moment zu ihm hingezogen. Aubrey bemerkte, dass sein Haar jetzt länger war, weniger soldatenhaft. Er war auch dünner, aber er war noch genauso gutaussehend, wie beim ersten Mal. Ihn anzusehen ließ ihr Herz sich auf eine Art zusammenziehen, die sie nicht mehr gespürt hatte, seitdem sie vor zwei Jahren vor ihm weggelaufen war.

      „Uh … das ist nicht so, wie es aussieht. Ich bin betrunken“, sagte er und drückte die Frau wieder in ihren Sitz.

      Aubrey war einen Moment überrascht, da Luke eine große Sache daraus gemacht hatte, nichts zu trinken, als sie ihn getroffen hatte. Dann erkannte sie, dass das egal war. Dieses ganze Gespräch war bescheuert und sie wollte am liebsten nur noch weglaufen. Sie hatte die Aufgabe ihrer Eltern erfüllt und jetzt war es Zeit, nach Hause zu gehen. Es gab absolut nichts, was sie hier tun konnte, außer sich das Herz brechen zu lassen.

      „Ich verstehe“, sagte sie. „Natürlich.“

      Sie drehte sich um, um zu gehen, aber Luke sprang nach vorne und griff nach ihren Handgelenken. Seine Augen fielen auf ihr Dekolleté, dann zu ihren Tattoos, die hauptsächlich neu waren, nachdem sie ihn getroffen hatte. Etwas an der Art, wie er sie ansah, ließ ihre Haut kribbeln und sie schauderte.

      „Aubrey, warte!“, bestand er darauf.

      „Ich denke nicht daran“, keifte sie und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien.

      „Ich wusste nicht, dass du hier sein würdest“, sagte er.

      „Ja, ich auch nicht. Jetzt lass mich gehen“, sagte sie. Sie riss sich von ihm los, drehte sich um und rannte beinahe aus dem Zelt.

      Ihre Augen brannten vor Tränen, Scham und Wut gleichzeitig. Sie schalt sich innerlich selbst. Luke bedeutete ihr nichts, sie bedeutete ihm nichts. Nur ein Two-Night Stand vor Jahren. Welches Recht hatte sie, sich so zu fühlen?

      Ehe sie versuchen konnte zu verstehen warum sie so verletzt und wütend war, war sie bereits in ihrem Mietauto und fuhr aus der Einfahrt der Berans.

      „Nein. Nie wieder“, versprach sie sich selbst. „Und wage ja nicht zu weinen.”

      Aubrey beschleunigte und brachte sich selbst so weit weg von Luke, wie es nur ging.

      3

      Luke Beran lag auf dem Doppelbett in seinem Hotelzimmer mit übernächtigten Augen vom Schlafmangel. Nachdem er unter den unmöglichsten Umständen Aubrey getroffen hatte, wusste er, dass er einen schrecklichen Fehler gemacht hatte.

      „Ich bin am Arsch“, murmelte er laut. „Das habe ich für immer versaut, das ist sicher.“

      Und dennoch versuchte Luke die Dinge zu klären. Nachdem Aubrey von der Party geflohen war, hatte Luke den Entschluss gefasst, sie zu suchen und sich zu entschuldigen. Vielleicht, wenn er sich Mühe gab, würde Aubrey ihm verzeihen. Und wenn er alle Register zog und sie umgarnte, dann würde sie vielleicht in Betracht ziehen, ihm zu vergeben. Sie würde vielleicht in sein Hotelzimmer kommen und seine Welt berühren, so wie sie es das letzte Mal getan hatte.

      „Davon träumst du wohl, Arschloch”, stöhnte er.

      Er verließ sich an diesem Punkt auf sein pures Glück und auf sein rauchendes Gehirn. Wenn er anfangs nicht so neugierig gewesen wäre, was ihm normalerweise jede Menge Schwierigkeiten brachte, hätte er nicht einmal Aubreys vollen Namen gewusst. Als sie dieses Wochenende zusammen in San Diego im Jahr 2012 verbracht hatten, war er schon halb in sie verliebt gewesen und hatte es nicht einmal bemerkt. Was für ein Schlag war das gewesen, als er aus der Dusche kam und geplant hatte, was er sagen würde, um sie zu überzeugen, ihm eine Chance zu geben, wenn er sie bat, auf ihn zu warten, bis er von seinem letzten Einsatz zurückkam.

      Wie zum Teufel konnte Luke sie finden und sie nach mehr als einem verlorenen Wochenende bitten, wenn er nicht einmal ihren Nachnamen kannte?

      Also hatte er seinen jämmerlichen Hintern durch die Lobby bewegt mit einer Donnerwolke an Ablehnung über seinen Kopf hängend und am Rezeptionstisch angehalten. Während er den Angestellten angestarrt hatte, hatte er erkannt, dass sie Gast im selben Hotel gewesen war. Luke hatte gemobbt, bestochen und gebettelt, bis die Person an der Rezeption ihm die fünf Wörter genannt hatte, die er brauchte: Aubrey Umbridge, San Francisco, Kalifornien.

      Danach hatte er eines der eher technologiebegeisterten Mitglieder seiner Einheit dazu bewegt, ihm zu helfen, soziale Medien zu nutzen, um alles über Frau Aubrey Rose Umbridge herauszufinden. Er hatte sie aus der Ferne beobachtet, hatte sogar ein paar ihrer öffentlichen Facebook Fotos auf seinen Laptop gespeichert. Er hatte jede Nacht in seinem Bett gelegen, davon geträumt irgendeinen Urlaub zu bekommen, damit er sie finden und sie fragen konnte, mit ihm auszugehen.

      Vielleicht würde er einen weiteren Geschmack von Aubreys Lippen bekommen und ihre großzügigen, blassen Kurven berühren.

      Und dann war alles danebengegangen. Nach den ersten Aufständen des Arabischen Frühlings hatte die Armee Lukes Einheit nach Jordanien verlegt, um den Überlauf des syrischen Bürgerkriegs zu bewältigen. Nach einem Jahrzehnt Dienst in Afghanistan und Irak, war der Übergang schwierig. Neue Sprachen, neue Kultur, neue Probleme. Die Hälfte des Personals hatte sich ebenfalls verändert, was hieß, dass er den Kontakt mit einigen seiner engsten und ältesten Freunde verloren hatte.

      Gerade als Luke sich eingewöhnt hatte, hatte eine überforderte und mental kranke Person den Verstand verloren und in sein eigenes Camp geschossen, drei von Lukes engsten Freunden und ein Dutzend anderer wurden getötet. Luke war derjenige, der den zwanzigjährigen Soldaten überwältigt hatte, aus purem Glück, weil er im selben Zimmer war und gerade eine Waffe in der Hand hatte.

      Für eine lange Zeit danach hatte Luke nicht oft an andere Dinge gedacht, außer zu versuchen den Rest seiner Dienstzeit zu überleben ohne seinen Hintern von jemandem abgeschossen zu bekommen, egal ob Feind oder Freund. Er hatte Aubrey nicht vergessen, bei Weitem nicht, aber er war in eine Art geistige Winterstarre gekommen und hatte sich nur aufs Überleben konzentriert.

      Jetzt war er ausgetreten und hatte die Armee hinter sich gelassen. Er war in die Staaten zurückgekehrt und obwohl Luke wusste, dass er hier viel sicherer war, fühlte er sich nicht besser. Er fühlte sich wie ein Fisch außerhalb des Wassers und es war eine schwere Zeit gewesen.

      Dann hatte er Aubrey gesehen. Sie sah genauso aus wie früher, das süße Gesicht und das feurige dunkelrote Haar, diese üppigen Kurven. Sein Körper war hart geworden, während sein Herz in seiner Brust gesprungen war und für einen Moment hatte er wirklich … Hoffnung gefühlt. Zum ersten Mal, seitdem er nach Hause gekommen war …Himmel, seitdem er dieses Kind in Jordanien erschossen hatte, hatte er wirklich zum ersten Mal gedacht, dass sich die Dinge für ihn ändern würden.

      Aubrey hatte einen Blick auf seinen betrunkenen Hintern geworfen und auf das Mädchen in seinem Schoß, die bereits versprochen hatte, später seinen Schwanz zu blasen, hatte sich umgedreht und war weggelaufen. Luke konnte ihr keine Vorwürfe machen, nicht ein bisschen. Das hieß nicht, dass er sie gehen ließ, nicht wirklich.

      Luke erwachte aus seinen Erinnerungen, als ein Autoalarm irgendwo anging, draußen vor seinem Hotelzimmer im zweiten Stock. Sein ganzer Körper spannte sich an und er brach in einen feinen Schimmer an Schweiß an seinem ganzen Körper aus. Er lag ein paar Minuten still, konzentrierte sich darauf tief zu atmen, obwohl er eigentlich nur weglaufen wollte. Autoalarme waren ein großes Signal von kommender Gewalt in Jordanien und ihr Klang ließ immer noch sein Blut gefrieren, und machte ihn ganz zappelig.

      Eines der Dinge, die er in seinem Leben nach der Armee am schwersten fand, war die Aufgabe, ruhig zu sein; beim Dienst gab es immer etwas zu tun. Wenn du nicht für die Nacht im Dienst warst, gab es eine lange Liste mit dummen Dingen, die getan werden mussten. Er war gerne viel beschäftigt, weil ein bewegendes Ziel sicherer ist, als eine sitzende Ente. Hier jedoch gab es überall Wartezimmer, Sitzbereiche, lange Schlangen und Menschen mit unendlicher Geduld, die alle herumstanden. Einfach dastanden und ihren Starbucks tranken und darauf warteten, dass etwas passierte.

      Luke hasste es.

      Er ließ