Das war das Stichwort, Rosmarie erwähnte nur ganz kurz, dass alles gut sei, dann sprach sie ihre Sorgen um Heinz an.
»Frau Doktor, es kann doch nicht sein, dass er andauernd einschläft. Mit Heinz stimmt was nicht.«
»Dann schicken Sie ihn doch einmal zu mir, Müdigkeit kann einen harmlosen, aber auch einen ernsten Hintergrund haben, doch das lässt sich leicht feststellen, schon ein Vitaminmangel kann Müdigkeit hervorrufen.«
Rosmarie seufzte.
»Und das ist der Punkt, mein Heinz kann manchmal störrisch sein wie ein Maulesel. Ich rede ihm gut zu, aber er wehrt alles ab und sagt, ihm fehle nichts.«
»Frau Rückert, ich kann ihre Sorgen sehr gut verstehen, doch ihr Mann ist erwachsen. Sie können ihn nicht zwingen, zu mir zu kommen, und ich kann auch nichts tun. Zu mir kommen die Leute freiwillig, und ohne zu wissen, was mit ihrem Mann ist, kann ich auch keine Ferndiagnose stellen.«
»Und wenn Sie ihm ein paar Vitamine verschreiben, Frau Doktor? Die können doch nicht gefährlich sein, die bekommt man mittlerweile ja sogar rezeptfrei im Supermarkt.«
Roberta nickte.
»Ja, leider, und das ist eigentlich etwas, was verboten werden sollte. Viele Menschen schlucken wahllos diese sogenannten Nahrungsergänzungsmittel, die sind auch nicht ohne Nebenwirkungen, und es ist peinlich genau darauf zu achten, wie die sich mit den sonstigen Medikamenten vertragen, die noch eingenommen werden. Und Frau Rückert, Sie kennen mich doch, Sie wissen, dass ich nicht sofort zum Rezeptblock greife. Ich kann Ihnen nur vorschlagen, dass Sie Ihren Mann beobachten, und sollte sich da etwas Beunruhigendes ereignen, müssen Sie ihm ins Gewissen reden. Und ich denke doch, dass eine so couragierte Frau wie Sie das kann. Mich müssen Sie jetzt bitte entschuldigen, denn ich habe vor der Nachmittagssprechstunde noch zwei Patientenbesuche zu machen.«
Sie verabschiedete sich von Rosmarie, und die war so schlau wie vorher.
Doch jetzt war alles wieder aufgewühlt. Sie konnte jetzt unmöglich ihre einsamen Runden um den See drehen, da gab es nur eines. Sie musste zu Inge gehen, die Hunde konnten zusammen mit Luna und Sam im Garten herumtollen, der war groß genug, und die Tiere verstanden sich sehr gut miteinander, das hatten sie mittlerweile festgestellt.
Schon allein der Gedanke, gleich Inge zu treffen, erleichterte Rosmarie sehr, und es war wirklich schön, nur ein paar Schritte gehen zu müssen, um eine Ansprechpartnerin zu haben, und wenn Inge nicht da war oder keine Zeit hatte, da gab es auch noch Teresa und Sophia, und auch mit Angela unterhielt Rosmarie sich gern.
Ja, der Sonnenwinkel hatte in jeder Hinsicht eine große Lebensqualität.
Die Hunde kannten den Weg zu ihren Spielkameraden schon, denn sie zerrten an ihren Leinen, und als Rosmarie vor der Haustür stand und klingelte, da bellten sie schon ganz aufgeregt, normalerweise bellten Sam und Luna zurück, doch diesmal war nichts zu hören.
Und nachdem sie es erneut versucht hatte, war klar, dass Inge nicht daheim war. Das war auch eine Erfahrung, die sie zum ersten Male machte.
Sie ging weiter zu Teresa, der würde sie jetzt nicht die ganze Geschichte wegen Heinz erzählen, von der wollte sie nur wissen, wo Inge war.
Zum Glück war Teresa daheim.
»Rosmarie, das ist aber eine schöne Überraschung, dass du mich besuchst, aber gewiss wolltest du zu Inge«, fügte sie hinzu, und Rosmarie wurde verlegen.
»Ja, kannst du mir sagen, wo sie ist?«
Teresa nickte.
»Das kann ich, aber komm rein, wenn du magst, trinken wir zusammen einen Kaffee. Inge arbeitet doch freiwillig bei diesen jugendlichen Straftätern, unterstützt sie moralisch, und darin geht sie auf, genau wie in diesen Nähkursen, die sie gibt. Ich finde es gut, dass sie etwas Sinnvolles tut, während sie auf ihren Werner wartet.«
»Ich finde das auch gut, Teresa, wenn Inge etwas macht, dann geht sie voll darin auf.«
»Rosmarie, dir geht es nicht anders. Aber sag mal, du bist nicht gekommen, um mit mir darüber zu reden, was hast du auf dem Herzen? Worüber wolltest du mit Inge reden? Wenn du es loswerden willst, ich kann ebenfalls zuhören.«
So war Teresa, und dafür liebte und bewunderte Rosmarie sie. Sie ließ es sich nicht zweimal sagen, sie redete sich alles von der Seele, und irgendwann war sie sogar froh, Inge nicht angetroffen zu haben, Teresa hatte mehr Lebenserfahrung, von ihr konnte man immer lernen, und über die Ratschläge, die sie einem gab, sollte sie eigentlich ein Buch schreiben. Davon könnten viele Leute profitieren.
*
Es war ein arbeitsreicher Tag gewesen, Roberta hatte es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht, sie döste einfach nur vor sich hin, das musste auch manchmal sein, Alma war mit Pia ins Kino gegangen, es war schön, wie zutraulich Pia wurde, ganz besonders Alma gegenüber.
Als ihr Telefon schrillte, freute Roberta sich, dass sie geistesgegenwärtig genug gewesen war, es neben sich zu legen. Sie meldete sich, und dann war sie allerdings mehr als erstaunt …
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