Cenodoxus. Jakob Bidermann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jakob Bidermann
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783159616919
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ins Hirn doll /

      260Jedoch / so mueß ichs bhalten wol /

      Wil anderst ich nit Hunger leiden /

      Vnd kommen zu dem Tisch bey zeiten.

      Ich gehe / vnd will nit setzen auß /

      Biß das ich find den Garten drauß /

      265Vnd ich den Doctor hab erfragt /

      Wie mir der Baggt hat gesagt.

      Ey / ey die Pestilentz vergifft /

      Hat böses vbel angestifft /

      Den Doctor auß dem Hauß gejagt /

      270Vnd macht / das mich der Hunger plagt.

      Dam. Jetzt hab ich abgefertigt wol

      Den Tellerschlecker wie ich soll;

      Der meinem Herrn so vil abfrißt /

      Vnd doch sein höchsts verderben ist.

      275Mein Herr ist drinn zum Tisch gegangen /

      Vnd wart diß Fraßhunds mit verlangen /

      Hat mich darumb geschicket auß /

      Daß ich jhn bringen soll zu Hauß /

      [11]Will von jhm liegen Maisterlich /

      280Er hab nie lassen sehen sich /

      [20]Acht nit wohin der Fresser geh /

      Oder was mir darumb gescheh.

      Gleichwol ich gar kein zweifel han /

      Es werde mir nit lär hingan /

      285Gut Stöß vnd Püff wird ich noch kriegen

      Für diß mein dichten vnd mein liegen /

      Wann ers wird sagen meinem Herrn

      Der jhm glaubt ohne das so gern.

      Frag aber eben nichts darnach /

      290Wann ich schon dapfer Straich empfach /

      Mein Buckel ist es wol gewohnt /

      Dem sonst gar selten wird verschont.

      Es lacht mir doch das Hertz im Leib /

      Wann ichs richt das er draussen bleib /

      295Will gern entrathn den besten Pratn /

      Wanns nur Mariscus auch muß grathen.

      Die 2. Scena.

       Hypocrisis die Gleißnerey.

       Panurgus der HauptTeufel.

       Zween GsellenTeufel.

       Astherot

       Asempholot

      Die Gleißnerey als ein höllische Furia kombt auß der Höll herauß / ruefft die Teufel zusamm / erzehlt jhnen wie sie den Doctor Cenodoxum so listig einführe / vnd auff jhr seiten bringe / darob die Teufel sehr groß gefallen haben.

      [12]Hypoc. Auß tieffer Höll herauf ich kumb /

      Vnd schaw mich in der Welt herumb /

      Damit ich vbral schaden thue /

      300Jhr Gsellen mein herzue / herzue /

      Pan. Wer rüefft vns auß der Höllen rauß

      Was ist abermal kommen auß?

      Wer ist so keck das er der Höllen

      Gebietten darff vnd meinen Gsellen?

      305Ast. Hie bin auch ich / was will man mir?

      Diß rueffen kombt mir seltzamb für.

      Asem. Wer darf sich da so hoch erheben

      Daß ich vmb sein Geschefft soll geben?

      Hypoc. Ich die ich bin die Gleißnerey

      310Rueff euch herauß / kombt all herbey.

      Vmb ein anschlag will ich euch fragen

      Oder euch meinen Anschlag sagen.

      Panurg. Sag an / es sey Wort oder Werck /

      Wir helffen mit List vnd mit sterck.

      315Wir seynd schon längst darzue berait /

      Wie du vns geben wirst beschaid.

      Hyp. Ein newer Anschlag ist bestellt /

      Darmit ich jetzt verführ die Welt /

      Vnd thue dardurch so grossen schad /

      320Das man der sach find nimmer rath.

      Omnes. Wir helffen allesamen dir /

      Hypoc. Was ich gut mach / verderbt jhr mir /

      Wann ihr nit alles fleissig thüet /

      Was ich euch schaffe vnd gebiet.

      325Omnes. Schaff was du wilst zu allerzeit /

      Seynd wir gantz willig vnd bereit.

      [13]Hyp. Die aigne Lieb mueß sein mein Gfert /

      Die andern Schwestern seynd nichts werth.

      Die Tyranney / die Grewligkeit /

      330Die müssen dannen weichen weit.

      Pan. Wie da? Wie haben sies verschuldt?

      Hyp. Sie habn zuuil der Vngedult;

      [22]Vnd gehn gar zu ainfältig drein /

      Vil listiger mueß man jetzt seyn.

      335Ich gib den Leuten süsse Wort /

      Führs also zum verderben fort;

      Die Tröpfin machens gar zu laut /

      Die Leut die förchten jhrer Haut:

      Jher wüeten / toben ist vmbsunst /

      340Es gilt nit mehr jhr alte Kunst.

      Jetzund man nichts mehr auff sie helt:

      Sie gelten nur bey alter Welt.

      Weil noch die Vätter vnd die Mütter /

      Weil noch die Schwester vnd die Brüder

      345Einander würgten ohne scheuch

      Vbm Land / vmb Leut / vmb Königreich.

      Es ist jetzt vil ein andere Zeit /

      Vnd sampt der Zeit vil andere Leut.

      Zu jhren Lastern brauchen sie

      350Ein newes Haupt / ein newe Mühe;

      Diß Wild das braucht deß gschrays nit vil /

      Man muß allda fein gehn subtil /

      Das hab ich längst schon außgespecht.

      Omn. O Gleißnerey sagst du so recht.

      355Asem. Wer ist so gschickt? Hyp. Ich selber bin /

      Ein solche gschickte Maisterin /

      [14]Ich gib der Welt die besten Wort /

      Biß das ichs bring ans ärgest Orth.

      Das laß ich jhr alßdann zu letz /

      360Ein gantzen hauff bring ich ins Netz.

      Ich ich die höllisch Gleißnerey

      Steck Schalckheit voll vnd Büberey /

      Voll Laster / voll Betrug / voll List /

      All schädliche vbel in mir ist /

      365Was alle Teufel können nicht /

      [23]Hab ich allainig außgericht.

      In