Hastig eilte sie die Treppenstufen wieder hinab und wühlte, nach wie vor ohne Licht, in ihrer Handtasche nach dem Handy, bis ihr einfiel, dass es noch immer am Ladekabel in der Küche angeschlossen war.
Mit fliegenden Fingern klickte sie sich zu Markus’ Nummer durch und wartete dann mit pochendem Herzen darauf, dass er sich meldete.
»Neumann?« Seine Stimme klang ein wenig dumpf, vermutlich hatte sie ihn aus der Tiefschlafphase gerissen. Im Hintergrund hörte sie ein Rascheln, das nur von seinem Bettzeug herrühren konnte.
Janna atmete auf. »Markus? Entschuldigen Sie bitte vielmals die Störung mitten in der Nacht. Ich wusste mir keinen anderen Rat. Natürlich ist mir klar, dass es grässlich unhöflich ist, um diese Uhrzeit anzurufen, aber es musste einfach sein. Ich hätte es auch im Institut versuchen können, aber im Callcenter sitzen manchmal wirklich strenge Mitarbeiter, und wenn ich jetzt nicht das aktuelle Passwort habe, würden sie mich gar nicht durchstellen. Und dann könnte ich niemandem Bescheid geben. Also hab ich gedacht, ich rufe lieber gleich bei Ihnen an ...«
»Janna, sind Sie das?«, unterbrach er sie hörbar verblüfft.
»Ja, natürlich. Hatte ich das nicht gesagt? Entschuldigen Sie. Da schimpfe ich Sie aus, weil Sie sich am Telefon nicht vorstellen, und dann vergesse ich es selbst. Tut mir wirklich leid.«
»Schon gut, schon gut.« Seine Stimme hatte einen ungeduldigen Unterton angenommen. »Nun holen Sie erst mal tief Luft, und dann erzählen Sie mir, weshalb um alles in der Welt Sie mich um ... kurz vor halb vier in der Früh aus dem Bett schmeißen.«
»Ich wollte Sie auf keinen Fall aus dem Bett schmeißen, Markus. Das ist mir wirklich furchtbar unangen...«
»Janna! Was ist los?«
Sie atmete tief ein, dann wieder aus. »Da waren zwei Leute auf dem Hof, gerade eben. Ich bin auf dem Sofa eingeschlafen und wollte gerade ins Bett gehen, da hab ich sie gesehen. Oder vielmehr habe ich nur das Licht ihrer Taschenlampen bemerkt. Sie sind in den Schuppen geschlichen und kurz darauf eilig weggelaufen.«
»Verdammt! Sind Sie sicher?«
»Ich habe es nicht geträumt, falls Sie das meinen.«
»Was ist mit Kellermann und Hasselbaum?«
»Das ist es ja, was mir Sorgen bereitet. Sie scheinen nicht da zu sein. Oder sie haben von den Eindringlingen nichts mitbekommen.«
»Ausgeschlossen. Verfluchter Mist, jemand muss sie ausgeschaltet haben.«
»Ausgeschaltet?« Janna zuckte zusammen.
»Konnten Sie sehen, ob die beiden Einbrecher das Päckchen aus dem Schuppen entwendet haben?«
»Nein, und ich habe mich nicht getraut rauszugehen. Was, wenn diese Leute zurückkommen?« Sie runzelte die Stirn. »Woher wissen Sie denn, dass ich das Päckchen im Schuppen versteckt hatte?«
»Kellermann hat uns Bericht erstattet, nachdem er mit Ihnen gesprochen hatte.«
Janna vernahm noch lauteres Rascheln, ein Klappern und dann etwas, das wie ein Reißverschluss klang. Vermutlich war Markus bereits dabei, sich anzuziehen.
»Hören Sie zu, Janna, bewegen Sie sich nicht vom Fleck. Gehen Sie auf gar keinen Fall aus dem Haus. Ich alarmiere Walter und mache mich sofort auf den Weg zu Ihnen.«
»Danke«, antwortete sie erleichtert, doch da hatte er die Verbindung bereits unterbrochen.
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