Wyatt Earp Paket 3 – Western. William Mark D.. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Mark D.
Издательство: Bookwire
Серия: Wyatt Earp Paket
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783740962425
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sah wohl seinen Blick und verstand ihn. Hier in der Schenke war es keineswegs geheuer. Und es war besser, wenn sie zusahen, daß sie bald hier wegkamen. Aber er würde die Stadt nicht verlassen, ehe er den Mörder des Indianers gefunden hatte.

      Der Mayor trank einen Whisky mit den beiden und empfahl sich dann.

      In der Schenke war es sehr ruhig geworden.

      Doc Holliday ging auf den Musikautomaten zu und warf ein Geldstück hinein.

      Rappelnd setzte sich der Kasten in Bewegung und hämmerte wieder den Santa Fé Song in die Schenke.

      Die beiden verließen den Raum und gingen in die Hotelhalle zurück.

      Drüben vor dem Rezeptionspult stand stocksteif die schweißig riechende Frau. Mokant blickte sie den beiden entgegen.

      »Na, Sie haben sich ja gleich richtig hier in Mesha eingeführt«, meinte sie spitz.

      »Man muß mit den Hunden heulen«, entgegnete der Marshal.

      »Was soll das heißen? Wollen Sie etwa behaupten, daß in unserer Stadt ein Hundeheulen herrscht?«

      »Schlimmer«, entgegnete der Spieler, »es sind schon Kojoten, die dieses Nest hier bevölkern.«

      Sie nahmen ihre Schlüssel und gingen, ohne sich in das Gästebuch einzutragen, hinauf auf ihre Zimmer.

      Als sie auf dem letzten Treppenabsatz waren, rief ihnen die Frau gallig zu:

      »Bei uns wird vorher bezahlt!«

      Da blieb der Spieler stehen und blickte über die Schulter zurück. »Aber wir zahlen hinterher. So hat jeder seine Sitten. Wünsche eine angenehme Ruhe, Lady.«

      Lady! Wie unendlich spöttisch hatte das geklungen.

      Die Frau spürte den Hohn wohl und wurde rot vor Zorn. Um ihre Mundwinkel zuckte es.

      Wenige Minuten später wurde vorn die dunkelblaue Portiere am Hoteleingang von einer knorrigen gelben Hand zurückgeschlagen.

      Das Gesicht des Sträflings Sunriser tauchte auf.

      Die Frau an der Portiere hatte den Mann bemerkt, rührte sich aber nicht.

      »Wo sind sie?«

      Sie deutete mit dem Federkiel zur Treppe.

      »Oben.«

      Sunriser kam näher. »Also wohnen sie hier?«

      »Ja. Sie sind heute abend gekommen.«

      »Haben sie sich eingetragen?«

      »Nein.«

      »Und das läßt du einfach so geschehen?«

      Da hob sie den Kopf und schoß dem Mann, der etwa gleichgroß war, einen bösen Blick zu.

      »Was fällt dir ein, Jerry, dies ist immer noch mein Haus. Vergiß es nicht. Und wenn du hier Gastrecht genießen willst, so benimm dich gefälligst.«

      Da nahm der Bandit den Kopf zurück und stieß eine blecherne Lache aus. »Du mußt verrückt sein, Hazy! Was bildest du dir eigentlich ein? Wenn ich will, schlagen meine Boys dir die Bude zusammen. Ohne mich hättest du keinen roten Cent mehr. Als ich mit meinen Jungs hier in die Stadt kam, nagtest du am Hungertuch wie all die anderen Ratten hier. Wir erst haben Leben in deinen Stall gebracht. Also führ dich entsprechend auf.«

      Die Frau setzte zu einer heftigen Entgegnung an, aber da holte der Mann plötzlich im Backhandschlag aus und traf sie mit dem Handrücken der Rechten auf den Mund.

      Sofort zog sich ein dünner Blutfaden aus ihrem linken Mundwinkel.

      »Du Schuft! Du abscheulicher, armseliger Schuft, du elender Bandit, du Strolch! Du Sträfl…«

      Da wurde sie von einem klatschenden Doppelschlag getroffen.

      Sunriser liebte es, Schläge zu verteilen.

      Das Gesicht der Frau brannte, und in ihren Augen blitzte unversöhnlicher Haß.

      Ich werde ihn töten! schwor sich Hazel Irogreen in diesem Augenblick. Wenn er schläft – in der Nacht – dann werde ich ihn töten!

      »Ihr Freund« schien jedoch ihre Gedanken erraten zu haben.

      Er griff plötzlich mit der Rechten nach ihrem linken Oberarm und riß sie zu sich heran.

      »Hör zu, Darling, es wäre nicht gut, wenn du auf krumme Gedanken kämst. Meine sind noch krummer.« Er hatte plötzlich sein Messer in der Hand und wippte es vor ihrer Nase auf und nieder. »Ich bin schnell mit diesen Dingen. Das solltest du wissen. Und hast du mir nicht selbst erzählt, daß du einmal geträumt hast, daß dir jemand die Kehle zudrückte? He? Kann allzu schnell passieren. Wie das Leben nun mal so spielt…«

      Er tätschelte auf eine üble Weise ihre unschönen Wangen und ging mit schlenderndem Schritt hinaus.

      Wyatt Earp und Doc Holliday hatten sich oben in ihren Zimmern in den schmutzigen Porzellanschüsseln gewaschen und erschienen jetzt wieder auf der Treppe.

      Die Frau warf unwillkürlich einen Blick zur Portiere.

      Dann winkte sie Doc Holliday, der am nächsten an ihrem Pult vorbeikam, zu sich heran.

      Der Spieler dachte gar nicht daran, ihrer plump vertraulichen Aufforderung Folge zu leisten.

      Aber er blieb stehen und sah sie an:

      »Was gibt’s, Lady?« Die ablehnende Art, in der der Spieler sie behandelte, dämpfte die Mitteilungssucht der Frau.

      »Vielleicht hätte ich einen Tip für Sie«, sagte sie. Und ärgerte sich im gleichen Augenblick darüber, daß sie die beiden nicht hinter Sunriser, der sie so geschlagen und gedemütigt hatte, hergehetzt hatte.

      »Immer heraus damit, Lady«, entgegnete der Spieler.

      »Was wäre Ihnen der Spaß denn wert?« fragte sie lockend.

      Holliday zog seine feingeschwungenen Brauen in die Höhe und blickte sie jetzt voll an.

      »Was haben Sie zu bieten, Lady?«

      Die Frau, die sich weit über das Pult gebeugt hatte, richtete sich plötzlich stocksteif auf und fauchte giftig:

      »Sprechen Sie nicht so spöttisch mit mir, Mister. Ich weiß nicht, wer Sie sind – aber wenn Sie sich für etwas Feineres halten – dann sind Sie hier fehl am Platze. Ich bin Hazel Irogreen, und dies ist mein Haus. Und wer sich darin aufhalten will, hat sich entsprechend zu benehmen. Wer das nicht kann, den werde ich hin…«

      Der Spieler war einen Schritt nähergekommen und stand jetzt anderthalb Yard vor dem hohen Pult. Er hatte den Blick seiner eisblauen Augen in die gelblichen, glanzlosen Lichter der Frau gesenkt.

      Hazel Irogreen vermochte diesem Blick nicht standzuhalten. Sie senkte den Kopf und starrte auf ihr Pult.

      Da griff die nervige Hand des Spielers nach ihrem Arm und spannte sich um ihr Handgelenk.

      »Wie war das mit dem Tip, Lady?«

      Die Frau warf den Kopf hoch, und ihr übelriechender Atem drang dem Georgier entgegen.

      »Lassen Sie meinen Arm los! Wer hat denn von einem Tip geredet. Sie müssen verrückt sein.«

      Holliday schleuderte den Arm wie ein lästiges Insekt von sich und lachte leise:

      »Armselige Schachtel!«

      Die Frau krallte ihre Spinnenhand um den Federkiel und vermochte nur mühsam ihre Wut hinunterzuschlukken.

      Sie hatte den Kopf wieder gesenkt und starrte auf das vor ihr liegende Gästebuch, in das sich die beiden Männer noch nicht eingetragen hatten. Plötzlich schob sich die braune kantige Hand des Marshals darüber.

      »Sunriser war hier.«

      Hazel Irogreen warf den Kopf hoch: »Wie kommen Sie darauf?«

      Wyatt hielt ihr