Hannah Miska
So weit wie möglich
weg von hier
Von Europa nach Melbourne –
Holocaust-Überlebende erzählen
mitteldeutscher verlag
Hannah Miska arbeitete mehrere Jahre in Australien, unter anderem im Jewish Holocaust Centre Melbourne. Durch die Arbeit in diesem Museum hatte Miska Gelegenheit, zahlreichen Überlebenden des Holocaust zu begegnen und Interviews mit ihnen zu führen. In ihrem Buch erzählt sie die Biografien dieser jüdischen Frauen und Männer polnischer, litauischer, ungarischer, tschechischer, belgischer und deutscher Herkunft, die nach dem Ende des Krieges nach Australien gingen.
Dr. Hannah Miska, geb. 1955 in Magdeburg. Studium der Psychologie und Promotion, anschließend bei Siemens, SNI und Gen Re in Deutschland und in Asien. Von 2003 bis 2010 in Australien. Herausgabe des Buches „An der Seite der Bonner Republik. Kommentare und Glossen“. Auslandskorrespondentin Australien/Neuseeland für die „Jüdische Allgemeine“; Consultant beim Jewish Holocaust Centre Melbourne. Seit 2010 freie Autorin.
Abbildungen: privat
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2014
© mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH, Halle (Saale)
Gesamtherstellung: Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale)
Karten: Anneli Nau, München
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014
ISBN 978-3-95462-432-4
Für Peter.
Für Paul.
Und für meine Mutter.
„Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah.
Aber dafür, dass es nicht wieder geschieht – dafür schon.“
Max Mannheimer
bei einem Vortrag vor Referendaren in München
Inhalt
Geleitwort von Hans-Dietrich Genscher
Einleitung: Von Europa nach Melbourne (Hannah Miska)
Kapitel 1 Die Verfolgung der Juden im Deutschen Reich: Von Dresden nach Theresienstadt
Kapitel 2 Polen: Die Tragödie einer Nation
Kapitel 3 Die Konzentrationslager: Machtinstrument der Nationalsozialisten
Kapitel 4 Zwangsarbeit im Deutschen Reich und im besetzten Europa
Kapitel 5 Die Verwundbarsten unter den Opfern: Kinder im Holocaust
Kapitel 6 Mit falschem Namen und im Versteck: Überleben in der Illegalität
Kapitel 7 „Unternehmen Barbarossa“ und der Beginn des Massenmords an den Juden
Kapitel 8 Von Zwillingen und „Zigeunern“: Medizinische Experimente
Kapitel 9 Die späte Vernichtung der ungarischen Juden
Kapitel 10 Mit dem Rücken zur Wand: Jüdischer Widerstand
Kapitel 11 Der lange Marsch in den Tod: Die Evakuierung der Lager
Kapitel 12 Die Gerechten unter den Völkern: Helfer und Retter im Nationalsozialismus
Geleitwort
Noch Anfang 1945 wurde ich, als knapp Achtzehnjähriger, zur Wehrmacht eingezogen. Ich kam zur 12. Armee, die Berlin verteidigen sollte, und ich hatte Glück: Oberbefehlshaber General Wenck kündigte Adolf Hitler den Gehorsam. Anstatt die ihm anvertrauten 80.000 Soldaten – die jüngsten Soldaten der ganzen Wehrmacht – in den Tod zu jagen, führte er uns südlich aus Berlin heraus Richtung Westen. In Tangermünde überquerten wir die Elbe, Wenck kapitulierte gegenüber den Amerikanern, und wir gerieten in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
Als ich am 7. Mai 1945 als einer der Letzten die Trümmer der Elbbrücke überschritt, wusste