Und weiterhin: „Ein foucaultsches … Pendel ist ein langes sphärisches [i.e. kugelförmiges] Pendel mit einer großen Pendelmasse, mit dessen Hilfe … die Erdrotation anschaulich nachgewiesen werden kann … Am 3. Januar 1851 führte der französische Physiker Léon Foucault im Keller seines Hauses einen Versuch durch, bei dem er ein zwei Meter langes Pendel dicht über dem Boden schwingen ließ und seine Bahn genau markierte. Er fand heraus, dass die Schwingungsebene des Pendels sich langsam drehte … [Es war] der Boden (also die Erde), der seine [resp. die ihre] Richtung änderte“ (Wikipedia: Foucaultsches Pendel, https://de.wikipedia.org/wiki/Foucaultsches_Pendel, abgerufen am 29.06.2017).
Und der deutsche Bildungsbürger, Liebste, kann auf ARD-alpha nachlesen:
„Zunächst führt Foucault seine Entdeckung im Kreis der Akademie der Wissenschaften vor … Sie findet … am 26. März 1851 im Pariser Pantheon statt. Dazu hat Foucault in der Kuppel des Ehrentempels ein enormes Pendel installieren lassen. Es besteht aus einer 28 Kilogramm schweren, kupferumhüllten Bleikugel an einem 67 Meter langen Stahldraht und ist völlig frei (kardanisch) an der Decke des Pantheons aufgehängt …
Um zu verhindern, dass störende Kräfte das Pendel gleich zu Beginn des Experiments beeinflussen, wird es ausgelenkt und mit einer Schnur fixiert, bis es völlig zur Ruhe gekommen ist. Dann brennt eine Kerze die Halteschnur langsam durch, und das Pendel beginnt in einer stabilen Ebene hin und her zu schwingen … Nach dem Newton´schen Trägheitsgesetz ändert ein Körper seinen Bewegungszustand nicht, solange keine Kraft an ihm wirkt … Weil sich aber die Erde während der Pendelschwingungen weiter dreht, nimmt ein Beobachter eine Änderung wahr: Für ihn sieht es aus, als würde sich die Schwingungsebene des Pendels drehen“ (alpha, ARD-Bildungskanal: Das Foucaultsche Pendel, http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/schulfernsehen/meilensteine-foucault-pendel-100.html, abgerufen am 29.06.2017).
Die Mainstream-Medien „vergessen“ zu erwähnen, dass Foucault´sche Pendel (völlig unabhängig von ihrer jeweiligen geographischen Position) nicht einheitlich und nicht in eine Richtung schwingen – manchmal drehen sie sich im Uhrzeigersinn, manchmal diesem entgegen, bisweilen scheitert eine Drehung gänzlich.
Wissenschaftler, die den Pendelversuch wiederholt haben, weisen darauf hin, wie schwierig es ist zu vermeiden, dass anfängliche (Rotations-)Kräfte auf das Pendel einwirken; selbstverständlich entstehen beim Durchbrennen des Seils beim zuvor beschriebenen Versuch Foucaults und namentlich beim Durchreißen des Seils (Scher- und Dreh-)Kräfte, die eine Auslenkung des Pendels bewirken.
Insofern, so Kritiker des Foucault´schen Experiments, sei die (angebliche) Drehung der Erde belanglos im Verhältnis zu solchermaßen – durchaus auch ohne Absicht – provozierten Eigenschwingungen des Pendels.
„Wenn die tägliche Drehung der Erde die einheitliche tägliche Drehung von Pendeln um 360 Grad verursacht, dann sollte es … [nirgendwo] auf der Erde ein [frei aufgehängtes, gleichwohl] feststehendes Pendel geben!“ (Eric Dubay: 200 Beweise daß die Erde keine rotierende Kugel ist, http://www.ericdubay.com/?p=828, veröffentlich am 18.03.2017 und abgerufen am 29.06.2017.)
VON TYCHO BRAHE UND JOHANNES KEPLER BIS ZU ISAAC NEWTON
Lieber R.!
Im Gegensatz zu dem heliozentrischen Modell von Kopernikus und Galilei entwickelte Tycho Brahe sein eigenes Tychonisches Weltsystem und Welt-/Planetenmodell, wonach im Zentrum der Welt (des Universums) fest und unverrückbar die Erde steht, um die sich die Sonne dreht. Um letztere – die Sonne – indes (und nicht um die Erde) drehen sich, so Brahe, die (anderen) Planeten. Insofern kann man Brahes Modell auch als geo-helio-zentrisch bezeichnen (Siebert, H.: Die große kosmologische Kontroverse. Rekonstruktionsversuche anhand des Itinerarium exstaticum von Athanasius Kirchner SJ [1602-1680]. Franz Steiner Verlag, 2006).
Gegen dieses tychonische System gab es indes erheblichen Widerstand, nicht zuletzt durch den Brahe-Schüler Johannes Kepler (1571-1630), Mathematiker Kaiser Rudolphs II.:
„Wie Tycho Brahe starb, steht noch in den Sternen (FAZ vom 19.11.2012, http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/daenischer-astronom-wie-tycho-brahe-starb-steht-noch-in-den-sternen-11964614.html, abgerufen am 29.06.2017) … Die Quecksilber-Hypothese geht auf das Jahr 1996 zurück. Damals hatten sich schwedische und dänische Forscher ein Barthaar vorgenommen, das bei der letzten Öffnung der Grabplatte 1901 entnommen worden war und das einschließlich der Wurzel erhalten ist. Sie kamen zu dem Schluss, dass der Astronom einen Tag vor seinem Tod eine hohe Dosis Quecksilber zu sich genommen hatte …
Über die Todesursache soll nun eine Untersuchung der Zähne des Gelehrten Auskunft geben. Bis dahin darf weiter spekuliert werden, zum Beispiel über Johannes Kepler, Brahes deutschen Assistenten, Konkurrenten und Erben seines wissenschaftlichen Nachlasses. Über Kepler schwebt der Verdacht, Brahe aus Neid und Eifersucht aus dem Weg geräumt zu haben …“
Jedenfalls erhielt Kepler nach Brahes Tod – die offizielle Todesursache war eine „Blasen-Infektion“ (heute würde man wohl von einer Urosepsis aufgrund einer geplatzten Harnblase sprechen) –, jedenfalls erhielt der Schüler Kepler Zugriff auf die begehrten Aufzeichnungen seines Meisters Brahe; Kepler gestand unumwunden: „Als Tycho starb, nutzte ich die Abwesenheit von Nachfolgern oder seinen Mangel an Umsicht schnell aus, indem ich mich … des Observatoriums bemächtigte“ (Dubay, E.: Die Geschichte der flachen Erde, https://www.youtube.com/watch?v=3LYWTwaDdq8, abgerufen am 29.06,2017).
Und Kepler verwendete fürderhin Brahes Aufzeichnungen und Erkenntnisse, um das kopernikanische Modell der Erde zu verfechten (und dachte sich sogar eine neue Entfernung der Erde zur Sonne aus; 19.918.528 km und 819 m sei der wahre Abstand zwischen den beiden Himmelskörpern [ibd.]) – so viel zur Integrität von „Wissenschaftlern“ und „Wissenschaft“.
Diese kopernikanische-keplersche-galileische Vorstellung von einer runden Erde in einem heliozentrischen All überdauerte die Jahrhunderte; aus einem All wurden im Laufe der Zeit unendlich viele Universen; dadurch verloren Erde und Menschheit – ganzheitlich betrachtet – immer mehr an Bedeutung, waren sie doch nur winzige Partikel eines unermesslich großen Ganzen.
Dieser Umstand indes soll, hic et nunc, nicht Gegenstand weiterer Überlegungen sein; vielmehr steht die flache Erde im Fokus der Betrachtungen: „Seit etwa 2015 erlebt die Theorie von der flachen Erde wieder eine gewisse Verbreitung durch diverse Verschwörungsideologen im Internet“, schreiben die Verschwörungs-Praktiker von Wikipedia (Wikipedia: Flache Erde, https://de.wikipedia.org/wiki/Flache_Erde#cite_note-21, abgerufen am 29.06.2017).
Ergo: Schauen wir uns diese „Verschwörungstheorien“ im Folgenden näher an.
Zuvor indes scheint vonnöten, eine conditio sine qua des heliozentrischen Weltbildes unter die Lupe zu nehmen – die (Hypothese von der) Schwerkraft (Gravitation), die (wohl) von Isaac Newton entwickelt (zumindest mathematisch formuliert) wurde.
Nebenbei bemerkt – wie Dir sicher bekannt, Liebster – erhob auch Robert Hooke, Zeitgenosse Newtons, namentlich bekannt durch das hooksche Elastizitätsgesetz, den Anspruch, Begründer der Gravitations-Theorie zu sein, und war mit Newton diesbezüglich in einen langjährigen Prioritätsstreit verwickelt (Birch, T.: The history of the Royal Society of London for improving of natural knowledge from its first