Erleiden Sie im Hafen der Ehe Schiffbruch, dann haben Sie nur in seltenen Fällen Anspruch auf Geschiedenenunterhalt.
Wenn der Tod Sie scheidet, dann können Sie Witwenrente bekommen.
Wenn Sie von Ihrem verstorbenen Ehemann erben, haben Sie große steuerliche Vorteile.
Leben Sie dagegen ohne offizielle Urkunde zusammen, dann werden Sie vor dem Gesetz bei einer Trennung, beim Finanzamt oder beim Tod Ihres Partners wie Fremde behandelt. Das muss kein Grund für eine Eheschließung sein, kann es aber und in jedem Fall ist es wichtig für Sie zu wissen, was welche Konsequenzen hat, und sich dann bewusst zu entscheiden. Details verraten Ihnen Kapitel 4 und Kapitel 5.
Aber nun gehen wir mal nicht vom Schlimmsten aus. Es muss ja nicht immer um Scheidung oder Tod gehen. Aber es lohnt sich trotzdem, wenn Sie Ihre Finanzen selbst im Griff haben. Auch wenn Sie in der glücklichsten Partnerschaft der Welt leben, haben Sie keinen Schaden von Ihrer finanziellen Unabhängigkeit. Dann schöpfen Sie später eben einmal gemeinsam aus dem Vollen und freuen sich jetzt über eine Beziehung auf Augenhöhe. Am besten gelingt es Ihnen, wenn Sie das Thema Geld offen angehen. Vielleicht leben Sie schon in einer gemeinsamen Wohnung. Dann können Sie über Ihre Einnahmen und gemeinsamen Ausgaben reden. Worauf es dabei ankommt, lesen Sie in Kapitel 3.
Es geht nicht darum, jede Kleinigkeit gegenseitig aufzurechnen. Das wäre nur eine Belastung für Sie beide. Finden Sie lieber eine faire Lösung, die weder Sie selbst noch Ihren Partner benachteiligt. Je offener Sie beide mit dem Thema umgehen, desto besser ist es für Ihre Beziehung. Dann können Sie auch einen gemeinsamen Weg finden, der für Ihren Alltag gut verträglich ist.
Spätestens wenn Sie weitere gemeinsame Pläne schmieden, ist es ein guter Anlass, über Ihre finanzielle Eigenständigkeit jetzt und im Alter zu sprechen. Dabei kann es sein, dass Sie weiter wegziehen, auf Weltreise gehen, ein Haus bauen oder Kinder bekommen. Versuchen Sie eine gemeinsame und faire Lösung zu finden. Ein Ehe- oder Partnerschaftsvertrag kann dabei für Klarheit sorgen. Was sich dahinter verbirgt, lesen Sie in Kapitel 6. Was die Familiengründung für Ihre Finanzen bedeutet, lesen Sie in Kapitel 7.
Single-Frauen haben einen großen Startvorteil
Wenn Sie Single sind, brauchen Sie nach dem ganzen Beziehungskram jetzt nicht das Buch beiseitezulegen. Auch dann erfahren Sie genug, um Vermögen aufzubauen, allzeit allein klarzukommen und Ihre Finanzen selbst zu »wuppen«.
Das Thema Erbe kann auf jede zukommen
In gefestigten Beziehungen gehört außerdem noch das Thema Erbe auf die Agenda. Erben können Sie auch, wenn Sie nicht verheiratet sind – auch wenn Sie keine ehebedingten steuerlichen Vorteile haben. Das Erbe fällt nicht immer automatisch komplett an die Ehefrau. Viele Frauen sind überrascht, wenn Sie plötzlich Teil einer Erbengemeinschaft mit den gemeinsamen Kindern oder den Geschwistern des Verstorbenen sind. Mehr Details finden Sie in Kapitel 5 und Kapitel 6.
Sie können aber auch von anderen wie beispielsweise Ihren Verwandten oder Eltern erben. Neben dem großen Verlust müssen Sie sich im ungünstigsten Fall auch mit Streitereien unter den Hinterbliebenen auseinandersetzen. Und selbst wenn klar geregelt ist, was Sie bekommen, müssen Sie sich spätestens als Erbin mit dem Thema Finanzen beschäftigen.
Leider kommt es immer wieder vor, dass Frauen beim Thema Erbe benachteiligt werden. Erbrechtsanwälte können ein Lied davon singen. Falls Sie enterbt werden, bleibt Ihnen aber immer noch der Pflichtteil. Wenn Sie ihn geltend machen, haben Sie Anspruch auf die Hälfte des gesetzlichen Erbteils. Das gilt beispielsweise für Abkömmlinge (Töchter und Enkelinnen) und Ehefrauen.
Und genau dieses ganze Drumherum beeinflusst Ihre Finanzen. Haben Sie es im Blick, wenn es ans Eingemachte geht.
Ihre persönliche Definition von »finanziell unabhängig sein«
Finanziell unabhängig sein heißt nicht zwangsläufig, dass Sie sich im Beruf aufopfern müssen. Finden Sie lieber die Balance zwischen einem erfolgreichen Leben nach Ihren eigenen Idealen und dem Finanzpolster, das zu Ihren eigenen Plänen und Ansprüchen passt. Überlegen Sie sich, was Ihnen wichtig ist und worauf Sie nicht verzichten wollen.
Daraus entwickelt sich Ihre eigene Vorstellung von finanzieller Unabhängigkeit. In erster Linie geht es darum, allein über die Runden kommen zu können. Doch ob Sie dafür nur 1.000 Euro pro Monat benötigen oder mehr brauchen, kommt auf Ihren Lebensstil an und darauf wie Ihr finanzieller Baukasten bereits ausgestattet ist.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
Ein Teil dieses finanziellen Baukastens ist die Vorsorge fürs Alter und für den Ernstfall (siehe Kapitel 10 und Kapitel 8). Manchmal helfen Ihnen schon relativ günstige Versicherungen für existenzbedrohende Risiken, damit Sie nicht ins finanzielle Straucheln kommen. Zu den berechtigten Klassikern gehören dabei:
Altersvorsorge: Getrost dem Motto »Heute schon an morgen denken« können Sie sich mit ein paar überlegten Vorkehrungen auf Ihren Ruhestand freuen. Und dabei muss es nicht immer das fertige Altersvorsorgeprodukt sein. Statt den Kopf in den Sand zu stecken, können Sie mit überschaubaren Beträgen fürs Alter vorsorgen.
Privathaftpflichtversicherung: Schützen Sie sich davor, dass ein kleines Versehen Ihnen den finanziellen Boden unter den Füßen wegreißt.
Berufsunfähigkeitsversicherung: In den 20er-, 30er- und oft auch noch 40er-Jahren ist Ihr wertvollstes Gut Ihre Arbeitskraft. Absichern lohnt sich.
Auf viele andere Versicherungen können Sie stattdessen getrost verzichten. Die Risiken stehen in keinem Verhältnis zu den Versicherungsbeiträgen.
Eine weitere Möglichkeit zur Absicherung können Immobilien sein. Dabei ist es wichtig, die Vor- und Nachteile des Eigenheims individuell für sich zu prüfen, statt es als alternativlos zu betrachten. So können Sie herausfinden, ob das Objekt der Begierde ein lohnenswertes Investment ist und zu Ihren Lebensumständen passt. Eine kleine Entscheidungshilfe finden Sie in Kapitel 9. Vielleicht möchten Sie sich diesen Traum aber auch unbedingt erfüllen, weil es Sie glücklich macht. Schließlich ist der Kauf von selbst genutzten Immobilien eine sehr emotionale Entscheidung. Dagegen spricht auch nichts, wenn Sie ihn sich leisten können.
Vermögensaufbau auf solidem Fundament
Nach der Absicherung oder auch als Teil davon kommt der Vermögensaufbau. Sobald man sich damit beschäftigt, brennt vielen die häufigste Frage in diesem Zusammenhang unter den Nägeln: »Wie viel sollte man sparen und anlegen?« Die pauschale Antwort ist »Es kommt darauf an«. Das hilft Ihnen im ersten Moment natürlich nicht weiter. Aber es bedeutet nichts anderes, als dass es davon abhängt, was Sie mit dem Vermögensaufbau erreichen möchten.
Mit einer Bestandsaufnahme zu Beginn und einer ordentlich aufgesetzten Finanzplanung kriegen Sie alles in den Griff. In Kapitel