Respekt wird oft durch Symbole ausgelöst oder verstärkt und bezieht sich auf unterschiedliche Verhaltensformen, so etwa:
• Achtung vor der anderen Person oder Höflichkeit ihr gegenüber.
• „Ich behandle jeden Menschen mit Respekt.“
• Anerkennung der anderen Person gegenüber.
• „Ich habe großen Respekt gegenüber dem Politiker, der einen Fehler offen zugibt.“
• Autorität der anderen Person.
• „Ich habe Respekt vor meinem Vorgesetzten.“
• Angst vor der Macht einer übergeordneten Person.
• „Durch Strenge und drakonische Bestrafungen verschaffte er sich Respekt.“
• Toleranz gegenüber der anderen Person.
• „Ich respektiere es, wenn jemand vor dem Priester nicht niederkniet.“
• Vorsicht bei Handlungen gegenüber Personen, die kränken oder Unfrieden stiften könnten.
„Aus Respekt den Eltern gegenüber würde ich sie – um des lieben Friedens willen – nicht in der Gegenwart ihrer Kinder zurechtweisen. Nicht, dass die Kinder danach noch quengeln.“
Der Moralphilosoph Stephen Darwall unterscheidet zwischen anerkennendem und bewertendem Respekt.
Pädagogische Perspektive
In der englischen Sprache sind die Konnotationen des Wortes „Respekt“ heute weitaus milder als im Deutschen. Respect steht dort nicht in erster Linie für eine quasi soldatische Unterwerfung, sondern neutraler für die Achtung, die jeder Mensch jedem anderen menschlichen Wesen entgegenbringen soll. Der Gegenbegriff zu respect ist Misshandlung (abuse). In diesem Sinne ist respect in den USA ein hoch angesehenes und universell anerkanntes Erziehungsziel.
Erziehung des Kindes zu einem respektvollen Umgangston erfolgt unter anderem durch ein gutes Vorbild der Eltern, die einander, dem Kind und weiteren Personen stets ohne Herablassung oder Demütigung begegnen. Die respektvolle Behandlung des Kindes besteht zum Beispiel darin, seine altersgemäß natürlichen Vorlieben – etwa für Süßigkeiten oder für bestimmte Fernsehsendungen – nicht lächerlich zu machen (was nicht bedeutet, dass Eltern das Naschen oder Fernsehen des Kindes unbegrenzt dulden müssen).
Quelle: Seite „Respekt“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 1. Januar 2020, 15: 39 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Respekt&oldid=195397959 (Abgerufen: 31. Januar 2020, 08: 50 UTC)
Neid
Neid ist eine der Totsünden, die als Gründe für apokalyptische Entwicklungen angesehen werden.
Der Neid hat sich in den letzten Jahren in der deutschen Gesellschaft stark verbreitet. Materielle Errungenschaften sind zu einem wichtigen sozialen Maßstab geworden, an dem sich viele Menschen orientieren. Ein Teil der Bevölkerung hegt Missgunst gegenüber erfolgreichen Bürgern, sei es auf beruflicher oder gesellschaftlicher Ebene. Erstaunlicherweise ist diese Missgunst am höchsten bei den sogenannten Kleinbürgern und Gutmenschen. Ist eine Person relativ erfolgreich, so wird grundsätzlich der Vorwurf erhoben, dass es bei diesem Erfolg nicht mit rechten Dingen zuging. Entweder hat derjenige seine Steuern nicht gezahlt, oder er bedient sich bei seinem Aufstieg illegaler Mittel, oder er hat lediglich Glück, oder hat in eine reiche Familie eingeheiratet.
Die politischen Diskussionen über die Umverteilung der Vermögen erwecken den Eindruck einer sogenannten Neid-Diskussion. Denn es geht nur darum, die Reicheren zu bestrafen und die Schwächeren zu beglücken. Betrachtet man andere Gesellschaften, wie die amerikanische, so wird diese Diskussion dort überhaupt nicht geführt. Erstaunlicherweise ist die Spendentätigkeit der Amerikaner um ein Vielfaches höher als die der Deutschen. Ein Beispiel kann dies belegen: Die acht reichsten Amerikaner spenden 75% ihres Vermögens an Stiftungen, die eine soziale Ausrichtung haben. Die Schwierigkeiten und Hürden, die der Gründung einer Stiftung in Deutschland entgegenstehen, haben demgegenüber in den letzten Jahren erheblich zugenommen. So meinen grundsätzlich alle Finanzämter, die Gründung einer Stiftung diene allein dem Steuervorteil des Stiftungsgründers. Dies kann in Einzelfällen stimmen, stellt jedoch nicht die Regel dar. Der Verwaltungsaufwand bei der Stiftungsgründung ist in Deutschland fünfmal höher als in Frankreich oder in den USA. Dies geht zu Lasten der Wirksamkeit der Stiftungen.
Medien haben sich in den letzten Jahren stets durch herablassende oder negative Darstellung der Reichen ausgezeichnet und dazu beigetragen, dass in den Reichen häufig Pseudo-Kriminelle gesehen werden. Dies trifft insbesondere auf den Konflikt zwischen Mieter und Vermieter zu. Vermieter werden zum großen Teil durch Presse und Medien als rücksichtslos, gierig und pseudo-Kriminelle dargestellt, die man stets kontrollieren muss und denen man nicht vertrauen kann. Es ist sehr bedenklich, dass der Graben zwischen diesen beiden Parteien stets größer wird, indem einer Partei jegliche moralische Verhaltensweise abgesprochen wird.
Neid
Neid bezeichnet den Wunsch der neidenden Person, selbst über mindestens als gleichwertig empfundene Güter (materieller oder nichtmaterieller Art) wie die beneidete Person zu verfügen.
Begriffsabgrenzungen: konstruktiver und destruktiver Neid – Missgunst – Gerechtigkeitssinn
Neid existiert in zweierlei Ausprägungen:
• dem Wunsch der neidenden Person, selbst als gleichwertig empfundene Güter zu erlangen, um die die beneidete Person beneidet wird (konstruktiver Neid)
• dem Wunsch, dass die beneidete Person die Güter, um die sie beneidet wird, verliert (destruktiver Neid, auch Missgunst). Ersatzweise kann der Neidende auch den Wunsch nach anderem Schaden für die beneidete Person entwickeln.
In der öffentlichen Rezeption des Begriffes steht im Allgemeinen die Bedeutung des destruktiven Neids, also der Missgunst, im Fokus, wodurch der eigentlich neutrale Begriff Neid eine überwiegend negative Konnotation erhält. Dem Neidenden wird also unterstellt, dass sein Neid auch dadurch zu befriedigen sei, dass der Beneidete die geneideten Güter verliert oder anderen Schaden erleidet.
Eine zweite in der öffentlichen Rezeption des Begriffes sehr präsente Dimension des Begriffes Neid ist, dass seine Verwendung unterstellt, dass der Wunsch des Neidenden nicht gerechtfertigt, also letztlich nur egoistisch motiviert sei. Dies unterscheidet ihn vom Begriff des Gerechtigkeitssinnes.
Bei der Verwendung des Begriffes Neid ist daher stets kritisch zu hinterfragen, ob er nicht von der bevorteilten Seite zur Diskreditierung des Gerechtigkeitssinnes der benachteiligten Seite im Sinne eines Kampfbegriffes verwendet wird im Sinne von: „Neid ist das böse Wort, das die Reichen für den Gerechtigkeitssinn der Armen verwenden.“
Ein Beispiel hierfür ist die Bezeichnung emanzipatorischer Bewegungen (historisch z. B. der Arbeiterbewegung) als Neid statt als Gerechtigkeitssinn. Im Sinne der Hauptbedeutung des Begriffes Neid ist dies zwar korrekt, die Konnotation des Nichtgerechtfertigt-Seins der Forderung führt aber ebenso wie die häufig unausgesprochen mitschwingende Unterstellung destruktiven Neides (im Allgemeinen bewusst) zu einer Verunglimpfung der Angesprochenen und stellt damit die Forderung nach einem sozialen Ausgleich als egoistischverwerflich und damit illegitim dar.
Aus psychologischer Sicht resultieren sowohl der konstruktive als auch der destruktive Neid aus dem Bedürfnis des Menschen, seinen Selbstwert zu maximieren und seine relative Position in der sozialen Hierarchie zu verbessern. Psychologische Studien und Untersuchungen zum Neid beziehen sich daher häufig auf die Theorie der Aufrechterhaltung der Selbstbewertung von Abraham Tesser und die Theorie des sozialen Vergleichs von Leon Festinger.
Destruktiver Neid: Rezeption und Folgen
Von den beiden Ausprägungsformen von Neid – destruktiv und konstruktiv – gilt nur der destruktive