Western Ferien Sammelban 9018 - 9 Romane um Gunfighter und Helden. Pete Hackett. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Pete Hackett
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия:
Жанр произведения: Вестерны
Год издания: 0
isbn: 9783745212570
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      4

      Es war noch früh am Tag.

      Dennoch brannte die Sonne bereits heiß und unbarmherzig auf das karge, zerklüftete Land herab.

      Der Boden war trocken und aufgesprungen.

      Irgendwo etwas weiter südlich musste die mexikanische Grenze sein, aber niemand hätte sagen können, wo genau das eigentlich war.

      Rick Farley schob sich den Hut in den Nacken und wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von der Stirn.

      Bei einem Felsen sah er etwas Rauch aufsteigen.

      Er machte die Augen schmal und blinzelte.

      Farley lenkte sein Pferd langsam auf eine Gruppe von Männern zu, die rund um ein abgebrannte Lagerfeuer herumstanden.

      Es waren vier. Zwei von ihnen hielten Blechtassen mit heißem Kaffee in der Hand.

      Ein paar Gesprächsfetzen drangen zu Farley hinüber, aber als sie ihn dann herankommen sahen, verstummten sie ziemlich abrupt und blickten auf.

      Farley kam rasch näher. Er sah das Misstrauen in den Augen seiner Gegenüber.

      Sie musterten ihn eingehend und wirkten fast etwas feindselig. Einer von ihnen war offenbar Mexikaner. Er trug einen riesigen Sombrero und Patronengurte um die Schultern.

      Die drei anderen waren Gringos, wie Farley selbst.

      "Buenos dias, Señor!", rief der Mexikaner herüber.

      In einer Entfernung von etwas mehr als einem Dutzend Schritt zügelte Farley sein Pferd und nickte den Männern zu.

      "Tag, Gentlemen!"

      Die Kerle grunzten etwas Unverständliches.

      "Ein heißer Tag heute, was?", meinte ein hochgewachsener Blondschopf mit einem fast flachsfarbenen Bart.

      Farley nickte.

      "Kann man wohl sagen!"

      Er blickte von einem zum anderen und studierte eingehend die Gesichter. Aber keiner von denen hatte auch nur entfernte Ähnlichkeit mit dem Mann, den Farley suchte.

      "Ein Kaffee?", fragte der Blondschopf.

      Farley nickte.

      "Danke!", sagte er. "Da sage ich nicht nein!"

      Er war fast die ganze Nacht geritten. Eine Tasse Kaffee war jetzt durchaus nach seinem Geschmack.

      Farley ließ sich aus dem Sattel gleiten und machte sein Pferd an einem halbverdorrten Strauch fest. Dann trat er zu den Männern ans Lagerfeuer.

      Der Blondschopf schenkte ihm Kaffee in einen Blechnapf ein und reichte Farley das dampfende Gebräu.

      "Besten Dank!"

      "Wie haben Sie uns gefunden, Mister...?"

      Farley sagte ihnen seinen Namen nicht. Sie brauchten ihn nicht zu wissen. Bevor er trank, knöpfte er sich seine Jacke zu, was einige der Kerle die Stirn in Falten legen ließ.

      "Ich habe Ihr Lagerfeuer gesehen, Gents!"

      "Ah, ja... verstehe."

      "Der Kaffee ist wirklich gut. Nach so einer Nacht im Sattel braucht man etwas, dass einen wieder zum Leben erwachen lässt..."

      Die Männer zeigten ein müdes Lächeln. Farley spürte deutlich, dass sie ihm nicht trauten. Er ihnen allerdings ebenso wenig.

      "Was machen Sie hier draußen, Mister?", erkundigte sich der Blondschopf mit einem gewissen Unterton in der Stimme, der Farley sofort aufhorchen ließ.

      "Si, Señor!", mischte sich der Mexikaner ein. "Das würde mich auch interessieren!" Er zuckte mit den Schultern.

      "Schließlich ist dies nicht gerade eine freundliche Gegend, nicht wahr, Amigo?"

      "Ich bin auf der Durchreise", erklärte Farley. "Und Sie?"

      Die Männer lachten rau.

      "Wir auch!", meinte der Blondschopf.

      "Was Sie nicht sagen..."

      "Fragt sich nur, wohin Sie auf der Durchreise sind, Amigo!", meldete sich nun wieder der Mexikaner.

      Farley zögerte einen Moment.

      Dann meinte er: "Das weiß ich noch nicht so recht..."

      Der Blondschopf zeigte ein dünnes Lächeln.

      "Das sollte man aber wissen, Mister! Finden Sie nicht auch?"

      Farley zuckte mit den Schultern.

      "Vielleicht können Sie mir helfen, Gentlemen..."

      Die Männer grinsten frech.

      "Machen wir gerne, Amigo!", rief der Mexikaner.

      Der Blondschopf nickte.

      "Also, raus damit!"

      "Ich suche einen Mann!", erklärte Farley. "Er heißt Arnie Rogers, aber es ist gut möglich, dass er längst einen anderen Namen angenommen hat..."

      "Arnie Rogers?" Der Blondschopf verzog das Gesicht. "Kennt Ihr einen Mann, der Arnie Rogers heißt?"

      "Nein!"

      "Ich auch nicht!"

      "Nie gehört!"

      Der Blondschopf zuckte mit den Schultern.

      "Sie sehen ja, von uns kennt niemand einen Kerl mit diesem Namen!"

      "Das wundert mich nicht", erwiderte Farley. "Wie gesagt, er wechselt gerne den Namen."

      Der Blondschopf runzelte die Stirn.

      "Hat er Grund dazu?"

      "Natürlich. Er hat Schwierigkeiten mit dem Gesetz."

      Ein Ruck ging durch die Männer.

      Es war Farley nicht entgangen. Er fühlte, dass er vorsichtig sein musste. Andererseits konnte er von diesen Männern vielleicht etwas erfahren, dass ihm auf seiner Suche nach Arnie Rogers weiterhalf...

      Der Mexikaner nahm seine Tasse in die Linke, während die Rechte fast unmerklich hinab zur Hüfte griff, wo er seinen Revolver am Gürtel hängen hatte...

      Der Blondschopf trat jetzt an Farley heran und baute sich breitbeinig vor ihm auf.

      "Was wollen Sie eigentlich von diesem Mann... Arnie...wie hieß er noch?"

      "Rogers." Farley nahm einen kräftigen Schluck Kaffee, bevor er weitersprach. "Ich bin ein alter Freund von ihm."

      "Ach, ja?

      "Ja. Er hat übrigens ein besonderes Kennzeichen."

      "Welches?"

      "Bei einem Messerkampf hat er die Hälfte seines linken Ohres verloren... Naja, vielleicht trägt er lange Haare und..."

      Farley sah die Anspannung bei seinen Gegenübern. Sie kannten Rogers, er sah es in ihren Gesichtern. Vermutlich hatte er sich ihnen gegenüber anders genannt, aber es konnte kaum ein Zweifel daran bestehen, dass sie wussten, um wen es sich handelte...

      Farley blieb ruhig.

      "Sie sind ihm begegnet, nicht wahr?", meinte Farley. "Sagen Sie mir wo!"

      Die Augen des Blondschopfs wurden eng. Er sah kurz zu den drei anderen Männern, dann brummte er: "Ich kenne den Mann, von dem Sie sprechen." Seine Hand ging jetzt ebenfalls zur Hüfte. "Er nennt sich Mortimer."

      "Spielt keine Rolle..."

      "Mag schon sein. Ich glaube aber nicht, dass Sie ein Freund von ihm sind!"

      "Was spricht dagegen?"

      Der Blondschopf wirkte angespannt.

      "So