»Klar.« Ayse und Elvira nickten energisch und deuteten auf den unmissverständlichen Namenszettel an der Zimmertür.
»O-o-okay«, murmelte ich zögerlich und versuchte, mir mein Entsetzen nicht anmerken zu lassen.
»Komm, lass uns die Betten beziehen!«, trällerte Ayse, nachdem sie schlauerweise erst mal das Fenster aufgerissen hatte. »Und dann gehen wir runter zu den anderen. Die Knöpfle heckt was aus.« Sie warf mir ein Kopfkissen zu und sang lauthals einen Namika-Song, den ich kein bisschen mochte, jedoch zu meinem eigenen Erstaunen plötzlich mitsummte.
Ayse hatte recht gehabt. Frau Knöpfle hatte tatsächlich etwas vor mit uns.
Mit vier Hütchen markierte sie auf der Wiese neben der Villa Foresta ein Rechteck und wandte sich dann zu uns um. »Stellt euch hier nebeneinander in einer Reihe auf«, piepste sie. »Wir werden gleich mit einem Wettlauf starten.«
Unser mehrheitliches Stöhnen ignorierte Frau Knöpfle.
»Oh, und der Gewinner bekommt einen Preis!«, schlug Ayse fröhlich vor. »Zwei mal Befreiung vom Küchendienst, Frau Knöpfle, okay?«
Knöpfle lachte. »Gut, lasst uns das machen.« Und dann erklärte sie die Spielregeln, während sich Julian und Ayse rechts und links neben mich drängelten. »Stellt euch alle mal an der Startlinie auf«, befahl sie. »Ich lese jetzt etwas vor«, erläuterte sie dann »und jeder, auf den es zutrifft, darf einen Schritt in Richtung Ziel vorwärtsgehen. Also: Du hast eine Schule besucht.«
Alle gingen vor.
»Du bist nie sitzen geblieben.«
Keiner ging vor.
»Du hast die siebte Klasse besucht.«
Einige, unter ihnen erstaunlicherweise auch Max, blieben stehen.
»Du lebst mit beiden Eltern zusammen.«
Ein paar machten einen Schritt vorwärts, Max blieb auch diesmal stehen.
»Deine Eltern haben einen Schulabschluss …«, und so weiter.
Nach dem zwölften Punkt stand nur Julian kurz vor dem Ziel, ich und ein paar andere im Mittelfeld und der Rest – die »Verlierer« – immer noch fast am Anfangspunkt. Dann gab Frau Knöpfle den Startschuss: Den ersten Platz des nun folgenden Wettlaufs mit ungerechten Startpositionen räumte natürlich Julian ab.
Grinsend nahm er seinen Gutscheinpreis entgegen.
»Das ist doch voll unfair!«, protestierte dieser ätzende Skinheadtyp Justin und ausnahmsweise stimmten wir anderen ihm zu.
»Wow … selbst unser Glatzköpfchen hat es kapiert«, brachte es Max auf den Punkt. Er drehte sich zu Frau Knöpfle um. »Und jetzt?«
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