Das Geheimnis des wahren Evangeliums - Band 2. Johanne T. G. Joan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Johanne T. G. Joan
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия: II
Жанр произведения: Контркультура
Год издания: 0
isbn: 9783347094499
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die diese außerbiblischen Evangelien gefunden haben, alle die gleichen Fehler. Sie hinterlassen ein Chaos, das die Absichten ihrer Fälschungen auffliegen lässt. Eine Vorgehensweise, die ihr Werk zu einer willkürlichen Vermengung von Texten macht, in dem der Überarbeiter aus seinem persönlichen Anliegen Schwerpunkte setzt.

      Manchmal kam es sogar vor, dass die oder der Überarbeiter aus seiner Ignoranz heraus sowohl den Originaltext als auch die dazugehörige Fälschung in ein und dasselbe Evangelium vereinigen. All diese Besonderheiten über die Fälschung trug Carlucci feinsäuberlich in einem weiteren Werk mit einem Umfang von über tausend Seiten ein.

      Im folgenden authentischen Text wie in dem Evangelium „Das unbekannte Leben Jesu“ ist ersichtlich, dass die Römer die eigentlichen Verfolger des Propheten waren und nicht die Juden:

      Als Jesus in Jerusalem ankam und am Sabbath den Tempel betrat, kamen die Soldaten auf ihn zu, um ihn zu provozieren und um einen Grund zu haben, ihn zu ergreifen.

      „Meister, ist es erlaubt zu kämpfen?“ Jesus antwortete:

      „Unser Glaube sagt uns, dass unser Leben ein ständiger Kampf ist.“ Die Soldaten riefen:

      „Du möchtest uns wohl zu seinem Glauben bekehren und hättest es gern, wenn wir unseren vielen Götter entsagten, denn allein Rom hat 28 000 Götter, die man sehen kann, und deinem einzigen Gott folgen, der nur einer ist, und da man ihn nicht sehen kann, auch nicht weiß, wo er überhaupt ist, und vermutlich nur eine Einbildung ist.“ Jesus antwortete:

      „Wenn ich euch erschaffen hätte, wie Gott euch erschaffen hat, dann würde ich sicherlich euch zu bekehren suchen!“

      Die Soldaten antworteten:

      „Wie hat uns denn dein Gott erschaffen, da man nicht weiß, wo er ist. Zeige uns deinen Gott und wir werden Jude werden.“

      Da entgegnete Jesus:

      „Wenn ihr Augen hättet, um zu sehen, würde ich ihn euch zeigen, doch da ihr blind seid, kann ich ihn euch nicht zeigen.“

      Die Soldaten erwiderten:

      „Ohne Zweifel, die Ehre, die dir dein Volk erweist, hat dir den Verstand genommen, denn jeder von uns hat zwei Augen im Kopf und du sagst, wir wären blind.“ Jesus antwortete:

      „Die fleischlichen Augen können nur materielle und grobe Dinge sehen; ihr könnt daher nur eure Götter aus Holz und Silber und Gold sehen, die nichts tun können. Aber wir von Judäa haben geistige Augen, welche die Ehrfurcht ist, und den Glauben an unseren Gott, weswegen wir an jedem Ort unseren Gott auch sehen können.“ Die Soldaten protestierten:

      „Achte auf deine Worte, denn wenn du unsere Götter verachtest, werden wir dich den Händen von Herodes ausliefern, der sich für unsere Götter, welche allmächtig sind, rächen wird.“ Jesus antwortete:

      „Wenn sie allmächtig sind, wie ihr behauptet, vergebt mir, denn ich will sie ebenfalls anbeten.“ Als die Soldaten diese Worte hörten, freuten sie sich und begannen ihre Götzenbilder zu lobpreisen. Jesus fuhr aber fort:

      „In diesem Fall aber sind keine Worte, sondern Taten nötig. Bringt eure Götter dazu eine Fliege zu erschaffen, und ich werde sie anbeten. “

      Die Soldaten waren verwirrt, als sie diese Worte vernahmen, und wussten nichts darüber zu sagen, darum sprach Jesus weiter:

      „Da sie sicherlich keine Fliege erschaffen können, werde ich nicht um ihretwillen von jenem Gott ablassen, der alles durch ein einziges Wort erschuf und dessen Name allein Armeen in Schrecken versetzt. “ Die Soldaten erwiderten:

      „So, dann zeig es uns, denn wir wollen dich jetzt festnehmen!“ Und sie wollten Jesus ergreifen, der aber sprach:

      „Adonai Sabaot!“ Da wurden die Soldaten geradewegs aus dem Tempel befördert, so wie man Holzfässer in Bewegung bringt, wenn sie gewaschen werden, um sie mit neuem Wein aufzufüllen.“

      Und sogar David hatte sich über deren Götzendienerei abfällig ausgesprochen:

      Jesus sagte:

      „Nun Brüder, ich, ein Mensch aus Staub und Schlamm, der auf Erde wandelt, sage euch: Tut Buße und erkennt eure Sünde! Ich weiß Brüder, dass unter dem Einfluss Satans das römische Militär euch getäuscht hat, als ihr sagtet, dass ich Gott sei. Hütet euch davor ihnen zu glauben, denn sie sind der Verwünschung Gottes anheimgefallen, indem sie falschen und lügnerischen Göttern dienen, gegen die unser Vater David einen Fluch aussprach:

      „Die Götter der Heiden sind Silber und Gold, das Werk ihrer Hände; sie haben Augen und sehen nicht, sie haben Ohren und hören nicht, sie haben eine Nase und riechen nicht, einen Mund und essen nicht, eine Zunge und sprechen nicht; sie haben Hände und berühren nicht und haben Füße und gehen nicht.“

      Darum sagte unser Vater David, als er zu unserem lebendigen Gott betete:

      „Sie sollen so werden, wie jene, die sie machen und in denen sie ihr Vertrauen setzen. 118

      Dieses Kapitel war in den Augen Carluccis ein weiterer Hinweis darauf, dass der Prophet noch lebte, als die Verschwörung um frühestens 70 nach Christus begann.

      Leider hatte der Überarbeiter des Barnabas Evangeliums die Originaldokumente, die er vorgefunden hatte, nicht nur, aus was für Gründen auch immer, mit Kapiteln aus dem Neuen Testament ergänzt, wie zum Beispiel Barn 65 „Der Engel, der das Wasser bewegt“ oder Barn 126Die Rückkehr der siebzig Jünger“, oder „Die Verfluchung des Feigenbaums“. Diese Vorgehensweise deutet darauf hin, dass das Barnabas-Evangelium frühestens nach den Evangelien aus dem Neuen Testament verfasst worden war. Der Überarbeiter ergänzte und gestaltete es leider auch derart um, dass nur selten der typische Stil des Essener Jesus, den er mit eigennützigen Elementen unkenntlich machte, erkennbar blieb.

      Der folgende Text aus dem Barnabas-Evangelium beschreibt die Trennung zwischen Jesus und seinen Jüngern und deren Rückkehr. Diese mussten nun allein zu dem Volk ziehen, um die Botschaft des Friedens zu offenbaren.

      Danach rief er seine Jünger und entsandte sie jeweils zu zweit nach ganz Israel und sagte:

      „Geht und lehrt, wie ihr von mir gehört habt!“

      Sie setzten sich und er legte seine Hand auf das Haupt und sagte: „Im Namen Gottes, gebt den Kranken die Gesundheit zurück, treibt Satan aus und nehmt den Irrtum über mich von Israel hinweg, wie ich es auch dem Hohepriester gesagt habe. “

      Also brachen sie auf. […] Sie zogen durch ganz Judäa, die Umkehr von den Sünden predigend, auf die Weise, wie Jesus es tat, und sie heilten jede Art von Gebrechen, sodass die Worte Jesu sich bewahrheiteten, dass Gott einer ist und Jesus der Prophet Gottes ist. Als das Volk sah, dass die Jünger das gleiche taten wie Jesus, nämlich, die Kranken heilen. […]

      Und als die Jünger durch ganz Judäa gezogen waren, kehrten sie zu Jesus zurück. ER empfing sie wie ein Vater seine Kinder empfängt mit den Worten:

      „Sagt mir, was hat unser Himmlischer Vater gewirkt? Ich sah Satan zu euren Füssen fallen und dass ihr ihn zertreten habt, wie ein Weinbauer die Trauben austritt. ”9

      Die Formulierung der Satansaustreibung erinnert sehr an die Austreibung Satans aus „Heliand“, einem Evangelium, das bis auf geringfügige Abweichungen dem Friedensevangelium entspricht.

      „Und die Teufel verließen die Eingeweide in Form unzähliger Würmer, die sich im Schlamm des inneren Schmutzes krümmten. Und sie wandten sich in ohnmächtiger Wut, da der Wasserengel sie aus den Leibern der Menschenkinder getrieben hatte. Und nun stießen die Kräfte des Sonnenengels auf sie hernieder, und bald lief unter dem zermalmenden Tritt des Todesengels das letzte Todeszucken durch sie. Und alle erzitterten vor Schrecken, wenn sie alle diese Satansgräuel erblickten von denen die Engel sie erlöst hatten“.10

      Als der heilige Mann aus dem Ausland nach Jerusalem zurückkehrte, um seinem Volk, das unter dem Joch der Römer beinahe zusammenbrach, Mut zu machen, erkannte offensichtlich