Das Geheimnis des wahren Evangeliums - Band 2. Johanne T. G. Joan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Johanne T. G. Joan
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия: II
Жанр произведения: Контркультура
Год издания: 0
isbn: 9783347094499
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ist es eine revolutionäre Entdeckung“, warf Carlucci ein.

      „Revolutionär erbärmlich“, erwiderte Gilberto. „Erbärmlich, weil die Menschheit, die so alt ist, die Grundlage ihrer Gesundheit immer noch nicht kennt, teilweise nicht kennen will oder nicht kennen darf.“

      „Wie erklärst du die Vorgänge, die zu dieser Besserung vieler Beschwerden nach der Fastenkur geführt haben?“, wollte Carlucci wissen. Gilberto antwortete:

      „In den ersten drei Fastentagen schwemmt der Körper die Flüssigkeit, die er angesammelt hat, aus. Der Täufling muss viel Wasserlassen und nimmt jeden Tag ein Kilo ab. Danach greift der Körper die Fettreserven und später die Eiweißreserven an, also die Muskulatur. In diesem Stadium scheint sich das Entscheidende zu vollziehen. Ich habe gelesen, dass psychische Krankheiten manchmal durch Eiweißmoleküle entstehen, die sich im Gehirn festsetzen, eine Art Kurzschluss auslösen und zu psychischen Störungen führen können. Wenn man bedenkt, dass der Körper während des Fastens auf alle Substanzen, die er entbehren kann, zurückgreift, ist es durchaus denkbar, dass im fortgeschrittenen Fasten-Stadium, wenn der Körper die Eiweißreserve angreift, sämtliche Eiweiße oder andere Substanzen, die der Körper angesammelt hat und, aus was für einem Grund auch immer, zurückbehält, sogar zu solchen, die im Gehirn zu einem „Kurzschluss“ in Form von Ängsten, Zwangshaltungen, Abhängigkeiten, Depressionen führten, von dem Organismus getilgt oder verdaut werden, dann ist der Vorgang der Heilung durch Fasten nachvollziehbar. Es wird der Grund sein, warum der Prophet auf eine siebentägige Fastenkur besteht und keinen Tag weniger, eher länger (Ausharren bis zum Schluss). Anhand meiner Erfahrungen können wir erkennen, dass für die Heilung einer Krankheit meistens etwas vom Menschen genommen wird und nicht hinzugefügt.“

      „Ich frage mich, wie viele Menschen sich für diesen Weg entscheiden würden, wenn sie davon Kenntnis hätten“, rätselte Carlucci laut.

      „Ich denke, wenn der Mensch an seinem tiefsten Punkt angekommen ist, ist er bereit, für seine Gesundheit alles zu tun, was in seiner Macht steht. In diesem Verhalten erkennen wir den Essener „Verlorenen Sohn“ wieder. Dieser Weg ist dem Menschen allem Anschein nach vorsätzlich vorenthalten worden, denn erlangten die Menschen ihre Gesundheit neu mit dem Fasten, würden die Ärzte und die Pharmaindustrie und die Lebensmittelindustrie einen irreversiblen Schaden erleiden, wovon sie sich nicht mehr erholen würden.

      Ich werde aber nicht müde zu betonen, dass diese Fastenkur nicht in eigener Regie durchgeführt werden darf und nur von einem erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker angezeigt und überwacht werden sollte, denn es gibt viele Situationen im Leben, in denen eine Fastenkur nicht anwendbar ist und im Falle einer Missachtung aus Unwissenheit sehr fatale Folgen nach sich ziehen würde.“

       12. Kapitel

      Carlucci war fasziniert davon, welche weitreichenden Schlussfolgerungen die Fasten-Studie Gilbertos ermöglichte – auch in Zusammenhang mit seinen eigenen Textstudien.

      Gilberto hatte eine dicke Mappe mitgebracht, dessen Inhalt er herausnahm. Gilberto fasste die bisherigen Erkenntnisse der beiden Wissenschaftler noch einmal zusammen:

      „Wir haben festgehalten, dass der Verschwörer den Namen Jakobus, der einst wirklich ein Jünger des Propheten gewesen war, missbraucht hat, um die Lücke des wahren Propheten, des Täufers, die durch seine vermeintliche Enthauptung durch Herodes entstanden ist, zu schließen, indem er Predigten des Essener Propheten auf den fabulösen Jakobus „den Gerechten“ oder „den Bruder des Herrn“ verzerrt übertrug. Der Brief des Jakobus sollte unter anderem Meinungsverschiedenheiten und eine Fehde zwischen Jakobus und Paulus über die Angelegenheit des Glaubens betreffen, die letztendlich die Existenz beider Männer beglaubigen sollte.“

      Carlucci legte Holz im Feuer nach, das herabbrannte und zusammenfiel, während Gilberto weiter berichtete:

      „Desgleichen verhält es sich mit den Petrusbriefen, in denen der Verschwörer sich erhofft, dass durch den typischen Paulus-Schreibstil der Leser die Verfasserschaft Paulus erkennen möge, die strategisch hauptsächlich die Existenz des 13. Apostels zwar in einem schlechten Licht, gewissermaßen als Verfälscher der Petrusbriefe darstellt. Eine wahre Unart, die ihm seine Leser jedoch längst verziehen haben sollten, wenn man bedenkt, dass diese Lüge der Verbreitung der guten Botschaft zur Rettung der verlorenen Seelen dientwobei sich alle einig sind, dass man in diesem Fall den Apostel für die Heiden Nachsicht zeigen kann. Was immer diese Fälschungen dem Leser vermitteln, der Verschwörer stellt uns hier erneut eine Falle, denn es war ihm in erster Linie daran gelegen mit diesen skurrilen Schriften den Beweis für die Existenz Paulus in Verbindung mit Petrus vorzulegen.“

      „Ganz schön wirr, aber wie kommst du darauf?“ wollte Carlucci wissen.

      „Weil der Brief Jakobus, der wie die Paulusbriefe zu den Apostelbriefen aus dem Neuen Testament gehört, offensichtlich eine Fälschung ist und aus wichtigen Teilen des Essener-Friedens-Evangeliums, „der Gabe der Zungen“ konstruiert wurde, erklärte Gilberto. Carlucci hörte ihm aufmerksam zu; er war wirklich gespannt über die Angaben, die Gilberto an den Tag legen würde.

      „Die Gabe der Zunge ist ein Geschenk Gottes an seine Gerechten auf Erden und ist ein wichtiger Bestandteil der Vollkommenheit. Nach den Angaben des Essener Täufers haben jene Menschen, die die Gabe der Zunge besitzen, die Elemente der Erdenmutter im Laufe eines Lebens in sich in Harmonie gebracht und sind demnach in der Lage, über die Elemente zu herrschen. Wir können leider diese Angaben nicht überprüfen, denn unter uns weilt längst kein Gerechter mehr. Diese Gerechte. Sie sind Herr der Elemente und sind demnach in der Lage, die Kräfte der Engel oder der Elemente, Feuer, Wind, Wasser und Erde günstig zu beeinflussen. Im EssenerEvangelium heißt es dazu:

      „Undjetzt wird euer Verdienst groß sein, denn euch wird die Gabe der Zungen verliehen werden, auf dass ihr die volle Kraft eurer Erdenmutter aufnehmen, über ihre Engel bestimmen und über ihr ganzes Königreich herrschen könnt. Nehmt an die blendende Glorie eures Himmelsvaters, auf dass ihr über seine Engel bestimmen und in das immerwährende Leben im Himmlischen Reich eintreten könnt“.76

      Worauf der Verfälscher den wahren Sinn von „über die Engel bestimmen“ unterschlägt und versucht, mit einem ähnlichen Begriff unauffällig dessen Sinn zu entstellen: „über die Engel richten“.

      Wisset ihr nicht, daß wir Engel richten werden? geschweige denn Dinge dieses Lebens. (1Kor 6,3)

      Nach der Lehre der Essener ist die Heilung von Menschen auf mentalem Weg oder Weissagung ebenfalls ein Geschenk der Zunge, wie es im Gleichnis des „Verlorenen Sohns“ heißt.

      Und er ging auf die Felder seines Vaters und überwachte jeden Tag die Arbeiter seines Vaters bei ihrer Arbeit. Und er zwang seine Arbeiter nie zu harter Arbeit, denn er erinnerte sich an seine eigene schwere Arbeit. Und die Jahre gingen vorüber, und der Besitz seines Vaters nahm immer mehr unter seinen Händen zu, denn der Segen seines Vaters war auf seiner Arbeit. Und langsam gab er zehn Mal soviel zurück, wie er in den sieben Jahren verschwendet hatte. Und als der Vater sah, dass sein Sohn seine Diener gut behandelte und seinen Besitz mit Sorgfalt führte, sagte er zu ihm: ‚Mein Sohn, ich sehe, dass mein Besitz in guten Händen ist. Ich gebe dir all mein Vieh, mein Haus, meine Ländereien und meine Schätze. Lass dies alles deine Erbschaft sein und setze ihr Wachstum fort, damit ich mich an dir erfreuen kann.’ Und als der Sohn seine Erbschaft von seinem Vater erhalten hatte, erließ er allen Schuldnern, die nicht zahlen konnten, ihre Schulden, denn er hatte nicht vergessen, dass seine Schulden ihm auch erlassen worden waren, als er nicht zahlen konnte. Und Gott segnete ihn mit einem langen Leben, mit vielen Kindern und vielen Reichtümer, weil er freundlich zu allen seinen Dienern war und sein Vieh gut behandelte.77

      Der Essener Prophet bezeichnet die Elemente oder die Engel der Erdenmutter als ein zweischneidiges Schwert, die aber dem Gerechten keinen Schaden zufügen können.

      „Das Gesetz bedeutet für die Welt des Menschen das gleiche wie ein großer Strom den Flüssen und Bächen.

      Wie Wasserläufe in einem trockenen Land sind die Kinder des Lichts, die das Heilige Gesetz in die Welt der Menschen bringen.

      Im