Lucy Gray. William Wordsworth. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: William Wordsworth
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783952199350
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Menschen könnte was für Dorothy sein?

      John

      Als Dienstmädchen ... nur für besondere Anlässe ... – Es heißt, sein persönliches Personal würde er gut bezahlen ... – Es ist übrigens Elisabeth Bunn, die sie nachher abholen werden.

      William

      Elisabeth Bunn? – Aber warum? Sie ist erst 25 Jahre alt ...

      John

      ... und eine Diebin.

      William

      Aber sie war doch immer ein rechtschaffenes Mädchen, hat auch bei uns schon gearbeitet ...

      John

      Sie hat bei Mr Patrick Käse gestohlen, auch einen silbernen Löffel und noch anderes.

      William

      Und wie lange muss sie dafür büßen?

      John

      Sieben Jahre, erzählt man.

      William

      Hat sie je eine Chance wieder nach England zurückkehren zu können?

      John

      Wenn sie nach sieben Jahren das Geld für die Überfahrt zusammenkriegt ...

      William

      Elisabeth Bunn ... eine Diebin. Dorothy wird es nicht glauben.

      John

      Wie steht es nun mit meinem Angebot? Ich hätte morgen Zeit.

      William

      Ja, ich wär schon froh ...

      Der Kutscher bringt die leeren Becher zurück und bedankt sich ... und geht dann wieder. Wiederum sind für einen kurzen Moment alle im Raum verstummt.

      Ale House aussen

      Beide Kutscher steigen auf ... und fahren mit dem Gefangenenwagen davon ...

      Wagen innen

      Wir können nicht sehen, wohin die Fahrt geht, denn das kleine Fenster an der Tür wird vom Kopf des jüngsten Verbrechers verdeckt.

      Der Wagen hält etwas später an ... und der junge Mann versucht krampfhaft, durch das kleine Fenster das Geschehen verfolgen zu können.

      Wagen aussen

      Beamter

      Ihr kommt Elisabeth Bunn holen?

      2. Kutscher

      Ja.

      Beamter

      Kann sie bei euch oben mitfahren?

      2. Kutscher

      Sie würde es hinten weitaus bequemer haben, vor allem wäre sie vor dem Regen geschützt, ich glaube, wir werden in ein schlimmes Unwetter kommen.

      Beamter

      Sie fürchtet sich etwas vor der Gesellschaft im Wagen, und wir möchten nicht als Unmenschen in die Geschichte eingehen.

      2. Kutscher

      Die Herren sind vollkommen harmlos, alles ehrenwerte Herrschaften, aber wir werden Sonderwünsche natürlich berücksichtigen. Die Dame wird bei uns einen Logenplatz bekommen.

      Wagen innen

      Ältester Gefangener

      Kannst du sie sehen? –

      Jüngster Gefangener

      Nein, – ich kann auch nicht gut verstehen, was sie sagen. Aber ich glaube, sie wird nicht hier hinten bei uns mitfahren.

      Ältester Gefangener

      Was? – Dann werden wir die Dame womöglich nie zu Gesicht bekommen.

      Jüngster Gefangener

      Ich glaube, sie kommt.

      Der Älteste drängt nun den Jüngsten vom Fenster weg ... und versucht mit verdrehten Augen, die ihm beinahe aus dem Kopf fallen, etwas sehen zu können ...

      Ältester Gefangener

      Ich kann sie sehen ... ich kann sie sehen ...

      Dritter Gefangener

      Ist sie hübsch? ... sag schon ...

      Ältester Gefangener

      Ja sehr ... und sehr jung ...

      Wagen aussen

      Der 1. Kutscher sitzt oben auf dem Kutschbock und hält die Zügel ... und der 2. Kutscher hilft Elisabeth Bunn hinaufzuklettern. Der Gefängnisbeamte hält das kleine Bündel mit den Habseligkeiten der Gefangenen. Der 2. Kutscher nimmt dann das Bündel ... und verstaut es in dem kleinen Laderaum unterhalb des Wagens. Der älteste Gefangene ruft währenddem leise aus dem Fenster:

      Hey ... Hey ...

      ... der 2. Kutscher geht dann zu ihm hin.

      2. Kutscher

      Was gibt es denn?

      Ältester Gefangener

      Sagt mal, warum fährt die Lady nicht hier hinten mit? Sind wir etwa Unmenschen? Keiner von uns hat einen Mord auf dem Gewissen, und die Dame wahrscheinlich auch nicht, sonst hätte man sie doch wohl eher gehängt.

      2. Kutscher

      Richtig, sie hat etwa gleich viel auf dem Kerbholz wie ihr, aber ihr seid ungewaschene und stinkende Bastarde. Keinem Menschen kann man zumuten, die Gesellschaft mit euch verbringen zu müssen.

      Ältester Gefangener

      Ungewaschen und stinkend? – Wie hätten wir uns waschen sollen, wenn man uns seit drei Wochen nicht einmal genug zum Saufen gegeben hat? – Hat die Dame etwa Sonderrechte erhalten? ... und wie hat sie sich die verdient?

      Der 2. Kutscher geht nun ganz nah ans Fenster und redet sehr leise aber bestimmt mit dem ältesten Gefangenen ...

      2. Kutscher

      Es gibt Leute, die verstehen bei solchen Bemerkungen keinen Spaß. Ich rate dir deshalb, sehr vorsichtig zu sein. Und denk daran, die besten Aussichten habt ihr alle, wenn ihr nicht auffallt ... und zwar in keiner Weise ... euch also klein macht, sehr klein.

      Gefängnisbeamter

      Habt Ihr Probleme mit den Leuten?! –

      Der. 2. Kutscher horcht auf ...

      2. Kutscher

      Überhaupt nicht! ... aber dieses Pack braucht zwischendurch den Drohfinger!

      ... und er schlägt mit der Faust auf die Wagentür ... und wendet sich vom ältesten Gefangenen ab ...

      Haus der Familie Gray innen

      Im Haus wird eine Tür zugeknallt ... Wir hören dies während Lucy am Tisch sitzt und eine Tasse Milch umklammert ... und mit großen Augen das Geschehen beobachtet ...

      Dorothy hat die Tür der Vorratskammer zugeschlagen und geht nun mit schnellem Schritt durch den Wohnraum ... William läuft ihr nach ... Dorothy ist sehr zornig.

      William

      Dorothy! – Warum wirst du immer gleich wütend?

      Die beiden gehen durchs Haus ... und verlassen dieses dann ...

      Haus aussen

      Sie gehen in Richtung Schweinestall ... Dorothy hält in der einen Hand einen Eimer mit Küchenabfällen ...

      William

      Dorothy! ... Leute wie Mr O‘Neill und auch Mr Patrick bringen nur Elend ... sie versprechen Arbeit und dabei beuten sie die Menschen nur aus. Du wirst 15 Stunden arbeiten müssen und hast am Ende weniger wie jetzt ...

      Dorothy

      Ich werde wahrscheinlich als Kammerzofe beschäftigt ... und zudem bin ich nicht jeden Tag dort! – Abgesehen davon kann ich vielleicht auch etwas Neues