Sei still!
Während die Männer einsteigen, hält der Beamte eine kleine Rede:
Wenn ihr euch dort gut führt, könnt ihr reiche und angesehene Männer werden. Nach sieben Jahren werdet ihr euer eigenes Land bekommen und seid frei. Denkt immer an meine Worte. Ihr habt wirklich die Gelegenheit, aus eurem Leben noch etwas zu machen.
Die Tür des Wagens wird nun geschlossen ... und die beiden Kutscher steigen auf ... und die Fahrt geht los. Der Gefängnisaufseher schaut dem Gespann griesgrämig nach.
Gefängniswärter
Zum Glück bin ich die los.
Farm der Familie Gray. aussen
Wir hören zunächst Williams erregte Stimme im Haus:
Niemals werde ich unser Haus aufgeben!
... und dann Dorothys Stimme:
Dann lass mich noch woanders arbeiten! ... Wie willst du denn sonst unsere Schulden bezahlen?!
Haus innen
William Gray
Er wird bestimmt warten, ich werde mit ihm reden!
Dorothy Gray
Und Robert?! – Er erwartet doch, dass du gleich bezahlst! Er braucht das Geld genauso dringend wie wir!
William Gray
Ich werde mit beiden reden! –
William Gray verlässt nun das Haus ... und geht in den Stall ...
Stall innen
Er geht zum Pferd ... und beginnt, dieses aus dem Stall zu führen.
Landschaft
Der Gefängniswagen fährt durch einen Wald.
Wagen innen
Der 60-jährige Gefangene und der zweitälteste singen ein Lied ... während der jüngste noch immer mit weinerlichem Gesicht da hockt ... und Mr Colley nachdenklich vor sich hin starrt ...
Wagen aussen
Der 2. Kutscher singt nun mit den Gefangenen mit. Der älteste Gefangene unterbricht dann aber nach einer Weile abrupt sein Lied und ruft zu den Kutschern:
Hey! – Wann kriegen wir etwas zu saufen?!
2. Kutscher
In Helmsley!
Ältester Gefangener
In Helmsley?! – Warum fahren wir nach Helmsley?!
2. Kutscher
Ihr bekommt noch nette Gesellschaft! – Eine D a m e !
Beide Kutscher lachen.
Ältester Gefangener
Was? – Eine Dame?!
2. Kutscher
Ihr habt schon richtig gehört! Aber passt dann bloß auf, dass sie euch nicht die Kehle durchschneidet!
Und beide Kutscher lachen schon wieder.
Wagen innen
Die Gefangenen sind verstummt und hocken nun alle nachdenklich da.
Ein Ale House innen
William Gray kommt herein ... und holt sich an der Theke ein Bier ... und setzt sich dann an einen Tisch bei der Wand.
An der gegenüberliegenden Wand sitzt John, sein bester Freund, und entdeckt William.
William starrt gedankenverloren in sein Glas.
John geht zu William ... und setzt sich zu ihm ...
John
Tag, William.
William
Tag, John. Warst du schon da? ... Ich hab dich nicht gesehen.
John
Dort in der Ecke. – Du siehst bedrückt aus. Hast du Sorgen?
William runzelt die Stirn.
William
Immer das Gleiche.
John
Streit mit Dorothy?
William
Ja, dabei müsste ich ihr eigentlich Recht geben. Sie möchte noch eine Arbeit annehmen ... Aber, ich bin dagegen ...
John
Und warum?
William
Weil ich möchte, dass uns unsere Farm ernährt. Verstehst du? Ich meine, wenn wir nicht mehr vom Land, das wir bearbeiten, leben können, dann stimmt doch etwas nicht.
John
Da wärst du aber nicht der Erste, der das nicht mehr schafft.
William
Ich weiß ... es fällt mir aber schwer, es muss doch Wege geben.
John
Entschuldige. – Entschuldige bitte. Ich weiß, du vermisst Brian sicher sehr.
William
Ja ... er war der beste Nachbar, den man sich wünschen konnte ... aber niemals würde ich aufgeben. – Ich müsste etwas mehr Land haben. – Da bist du besser dran, John, deine Werkstatt scheint dich gut zu ernähren.
John
Wir müssen auch sehr einteilen, das Geschäft läuft manchmal nicht sehr gut. Es kommt mir manchmal vor, als ob die Leute ein ganzes Leben lang dieselben Schuhe an den Füßen hätten, die zu allem Elend auch nie repariert werden müssen. Es sind immer die gleichen Leute, die ihre Schuhe reparieren lassen oder neue kaufen ... und der Rest? Mir ist es jedenfalls ein großes Rätsel, denn zu Lee gehen sie auch nicht, sagt er jedenfalls.
William
Vielleicht stellst du zu gute Ware her.
John
Da hast du recht. Wahrscheinlich liegt genau darin das Übel.
William
Dein Geschäft geht aber trotzdem noch so gut, dass du eine Hilfskraft gebrauchen und bezahlen kannst. Ich bräuchte gerade jetzt auch wieder eine zusätzliche Hilfe, aber ich kann diesen Mann nicht bezahlen.
John
Lass Dorothy eine Stellung annehmen, sie möchte euch helfen und Geld verdienen.
William
Sie hat doch bereits ihre Heimarbeit.
John
Du bist nur dagegen, weil sie außer Haus arbeiten will ...
William
Ja, genau. Und dazu noch bei einem dieser reichen Herren, die ihr Geld nur damit verdienen, indem sie ihre Arbeiter schlecht bezahlen. Ich gehöre auf meine Felder, John. Niemals werde ich in einer dieser Fabriken arbeiten gehen.
John
Ich befürchte aber, dass diese Fabriken die Zukunft sind, William. – Dorothy will doch helfen, und diese Herren haben das Geld, das euch fehlt.
William
Soll sie auch dort noch die Böden schrubben? – Aber sie würde es ja als Ehre empfinden, wenn sie nur schon durch die Seitentür in einem solchen Haus ein- und ausgehen könnte. – Ich glaube, sie ist nicht glücklich mit mir, das Landleben ist ihr vielleicht doch etwas zu fremd, vielleicht hätte sie an der Küste bleiben und einen Fischer heiraten sollen ... ich glaube, ihr fehlt das Meer.
John