Noch immer gierig & unersättlich | Erotische Geschichten. Amy Walker. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Amy Walker
Издательство: Bookwire
Серия: Erotik Geschichten
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783862779826
Скачать книгу

      Impressum:

      Noch immer gierig & unersättlich | Erotische Geschichten

      von Amy Walker

      Amy Walker ist das Pseudonym einer deutschen Autorin, die mit der Veröffentlichung mehrerer Romane bereits erste schriftstellerische Erfolge feiern durfte. Mit „Geheime Begierde“ hat sie ihren ersten erotischen Roman verfasst. Leidenschaft, Sinnlichkeit und nackte Lust in Worte zu verpacken hat sie derart fasziniert, dass sie sich nächtelang nicht von ihrem Computer losreißen konnte. Seither schwirren ihr nicht nur die alltäglichen Pflichten rund um ihre Familie durch den Kopf, sondern verschiedenste erotische Szenerien, die sie alle noch niederschreiben will. Zwei Dinge sind ihr dabei besonders wichtig und in allen ihren Geschichten zu finden: viel Gefühl und ein Happy End!

      Lektorat: Marie Gerlich

      Originalausgabe

      © 2019 by blue panther books, Hamburg

      All rights reserved

      Cover: © Denis Petrov @ shutterstock.com

      Umschlaggestaltung: MT Design

      ISBN 9783862779826

      www.blue-panther-books.de

       Endlich!

      »Brauchst du noch etwas?«

      »Nein, alles in Ordnung.« Verlegen wehre ich Camerons Fürsorge ab, denn dieser forschende Blick seiner hellgrauen Augen geht mir durch und durch und ist kaum zu ertragen. Innerlich winde ich mich. »Nun geh schon, sonst kommst du noch zu spät zu deinem Geschäftsessen«, fordere ich ihn auf und halte mich im letzten Moment zurück, meine Hand auf seine Brust zu legen und ihn rücklings zur Haustür hinauszuschieben.

      Das Essen mit seinem neuen Partner Bob – einem guten Bekannten von uns beiden – ist wichtig, damit er zurück in seiner Heimatstadt Emmett schnell Fuß fassen kann, was wiederum mir sehr wichtig ist. Bob ist Inhaber einer gut gehenden Baufirma und Cameron ein erfolgreicher Architekt. Zumindest habe ich das gehört, wirklich viel von ihm mitbekommen habe ich in den letzten Jahren ja nicht.

      Cameron und ich sind Freunde – ich denke zumindest, dass wir das irgendwie immer noch sind. Doch Berührungen sind für uns tabu – zumindest von meiner Seite. Denn wenn Cameron sich damals anders entschieden hätte, würde uns vielleicht viel mehr verbinden als eine platonische Freundschaft. Ich habe allerdings keine Ahnung, ob er sich dessen überhaupt bewusst ist. So wie er jetzt herumdruckst und nicht so recht zu wissen scheint, wie er sich von mir verabschieden soll, regt sich ein leiser Zweifel. Wo früher wenigstens noch oberflächlich betrachtet ein lockerer, freundschaftlicher Umgang miteinander möglich war, steht jetzt vor allem Befangenheit zwischen uns.

      »Okay, aber wenn irgendetwas sein sollte, ruf mich an. Ansonsten könnte es spät werden, wir haben so einiges zu besprechen …« Er macht einen Schritt auf mich zu, als könnte er sich nicht überwinden zu gehen.

      In meinem Nacken kribbelt es, als er mir näher kommt, doch ich mache mir nichts vor. »Keine Sorge, Hunter und ich werden schon miteinander klarkommen. Und wenn nicht, rufe ich dich an«, leiere ich herunter, um ihm zu verstehen zu geben, dass mich die Beaufsichtigung seines Deutschen Schäferhundes nicht im Mindesten aufregt – auch wenn es mich tatsächlich verdammt nervös macht zu wissen, wie empfindlich das Tier scheinbar auf Camerons Abwesenheit reagiert. Doch egal was kommt, ich werde nicht kapitulieren! Wenn es sein muss, laufe ich mit dem Rüden die halbe Nacht um den Block, damit er aus Sehnsucht nach seinem Herrchen nicht das Haus verwüstet. Vielleicht ist es nicht wirklich eine große Sache, doch für mich fühlt es sich bedeutsam an, dass Cameron mir das Wohlbefinden seines vierbeinigen Freundes anvertraut.

      »Ganz schön blöd, so einen Wirbel um ihn zu machen, oder?« Cameron grinst schief, als müsste er sich dafür entschuldigen. »Aber er braucht einfach noch etwas Zeit, um sich an die neue Umgebung und sein neues Leben zu gewöhnen – so wie ich auch.« Für einen Moment bilde ich mir ein, dass er meine Lippen anstarrt. In meinem Bauch tanzen Schmetterlinge und das kribbelige Gefühl von Erregung sinkt tiefer in meinen Unterleib.

      Generell finde ich Männer mit Hunden irgendwie heiß. Nicht die, die einen Cockerspaniel Gassi führen und es selbst im Hundepark nicht wagen, ihn von der Leine zu lassen, sondern vielmehr den sexy verschwiegenen Typ Hundehalter. Der Naturbursche, der mit seinem Gefährten stundenlang durch die abgelegene Wildnis wandert, ohne sich wirklich einsam zu fühlen. Der Kerl, der hart im Nehmen ist, sich in rauer Umgebung erst richtig wohlfühlt, und dessen Kern, wenn man die obersten Schichten abträgt, so unglaublich weich und sensibel ist. Die Art Mann eben, die selbstsicher genug ist, um zu offenbaren, dass er sich um seinen vierbeinigen Freund sorgt, ohne dabei auch nur ansatzweise weich gekocht zu wirken. Ein Mann wie Cameron …

      »Ich finde es nicht blöd, dass du dich um Hunters Wohlbefinden kümmerst. Aber mach dir keine Sorgen, ich passe gut auf ihn auf«, verspreche ich feierlich. Es muss einfach etwas bedeuten, dass er mich damit beauftragt hat. Mein Herz klopft hart gegen meine Rippen, alles in mir schreit vor Sehnsucht. Am liebsten würde ich mich an seinen breiten Brustkorb schmiegen, an dem das weiße Hemd deutlich spannt, und mit den Händen an seinen Seiten hinunterfahren, um zu fühlen, was mich innerlich ganz schwach macht: die Muskeln seines v–förmigen Oberkörpers.

      Mein Atem geht schwerer und ich muss alle Willenskraft zusammennehmen, um meinem Verlangen nicht nachzugeben. Die Beziehung zwischen Cameron und mir erscheint mir sensibler denn je – ganz so, als stünden wir an der letzten Gabelung unseres gemeinsamen Weges, an der sich entscheidet, in welche Richtung es geht. Doch solange ich mir nicht tausendprozentig sicher bin, dass Cameron diese zarte Spannung zwischen uns auch fühlt, die sich um mich herum ausbreitet und mich wie magnetisch zu ihm hinzieht, werde ich lieber unter dem Druck meiner Gefühle implodieren, als ihn davon wissen zu lassen. Lieber bade ich in der Feuchtigkeit in meinem Höschen, als zu riskieren, dass das zarte Band, das wir gerade wieder zwischen uns flechten, wieder zerreißt. Alles, was ich hoffen kann, ist, dass er die Anziehung auch spürt und sie stark genug für ihn ist …

      Ich war und bin doch immer für dich da!, denke ich inbrünstig, neige mich intuitiv nach vorn und hauche ihm einen Kuss auf die Wange. Seine Bartstoppeln kratzen zart an meinen Lippen, die Haut darunter fühlt sich warm und geschmeidig an. Am liebsten würde ich der unsichtbaren Spur in Richtung seines Mundwinkels folgen, die meine hungrigen Lippen hinter sich lassen wollen. Doch als ich begreife, dass ich nahe dran bin, der Versuchung zu erliegen und ihn zu küssen, dämmert mir, dass ich vermutlich wieder einmal viel zu viel in Camerons Verhalten hineininterpretiere. – Himmel, er vertraut mir seinen Hund und nicht sein Leben an! Mühsam unterdrücke ich den starken Impuls und ziehe mich zurück. Meine Wangen brennen – teils vor Scham, dass mir die Kontrolle über mich zu entgleiten droht, teils vor Aufregung über die Vorstellung, Cameron zu küssen.

      Wie eingefroren steht er vor mir und starrt mich an. Nichts an seiner Miene lässt auch nur erahnen, was er empfindet – jetzt, da ich sozusagen den großen Zeh über die unsichtbare Grenze zwischen uns gestreckt habe.

      Fuck! Ich zwinge mich zu einem betont heiteren Lächeln, um meinen emotionalen Ausrutscher zu überspielen, und wedle mit den Händen, um ihn zu verscheuchen. »Jetzt verschwinde endlich, sonst kommst du noch zu spät! Und grüß Bob ganz lieb von mir.« Die Frage, wie Cameron auf einen wirklichen Kuss reagieren würde, drängt sich mir auf und wird in meinen Gedanken fortgesetzt von heißen Szenen, die aus der zarten Annäherung entstehen könnten. Aber es ist nicht der richtige Zeitpunkt. Vielleicht gibt es den richtigen Zeitpunkt auch gar nicht. Es ist kompliziert.

      »Danke, Ally.« Für den Bruchteil einer Sekunde versinke ich in Camerons warmen grauen Augen, die so viele Gefühle spiegeln. Seine Worte klingen dunkel. Das Kribbeln in meinem Magen wird stärker, als tobte sich ein ganzes Dutzend Schmetterlinge dort aus, ehe sie im Sturzflug in meinen Unterkörper rasen, um mit ihren zart flatternden Flügeln meine empfindliche Perle zu attackieren. Dieser Blick, der leicht raue Ton in seiner Stimme … Bevor es mir gelingt, sie zu deuten, dreht Cameron sich um und lässt mich allein in seinem Haus zurück.

      Ich habe ihn nur ganz flüchtig berührt, doch meine Lippen fühlen sich heiß und geschwollen an – als hätte ich ihn stundenlang heiß und schmutzig geküsst. Automatisch wird