Seine Hand wanderte weiter. Ich spürte seine Fingerkuppen, wie sie um meine äußeren Schamlippen streiften. Es fühlte sich so zart an, so unschuldig. Das durfte nicht sein. Ich konnte nicht zulassen, dass er meine Empfindungen steuerte. Nein, rief ich in Gedanken. Doch je mehr ich mich darauf konzentrierte, es nicht zuzulassen, desto größer wurde mein Verlangen nach mehr. Mehr von diesem berauschenden Gefühl, das die Angst verdrängte, die Unruhe entspannte und mich vergessen ließ, dass ich gegen meinen Willen auf diesem Stuhl festgeschnallt war. Ich verzehrte mich plötzlich nach diesem paradiesischen Gefühl, das mich in einen friedvollen Zustand geleitete, ein Gefühl, das er mir heute Morgen nicht geben wollte.
Dann traf er den Punkt, der eine Welle der Erregung unter meine Haut schickte. Die Wogen reichten bis zu den Zehenspitzen. Mit kreisenden Bewegungen stimulierte er diese empfängliche Stelle.
»Ich kann dir nicht vertrauen«, sagte ich und fühlte mich sogleich als Lügnerin, weil seine Finger es erneut schafften, ein Gefühl zu entfachen, das meinen Atem stocken ließ. Ein so wunderschönes Gefühl, von dem ich nur noch mehr wollte.
»Du wirst es lernen«, sagte er sanft, »und jetzt ... scht.«
Er beugte sich über meinen Körper und begann, meine Schenkel mit Küssen zu bedecken. Ich fragte mich, wie etwas sein konnte, was nicht sein durfte.
Geschickt umspielten seine Fingerkuppen meine Knospe. Suchten sich den Weg zu meiner Mitte und versanken kurz darin. Langsam aber siegessicher verteilte er die Feuchte um meine Klitoris und setzte fort, wo er zuvor aufgehört hatte. Ich schämte mich so sehr.
»Nein«, stöhnte ich, während mein Körper sich seinen Berührungen nicht entziehen konnte, und es auch nicht wollte. Es fühlte sich zu gut an. Besser, als die Angst.
Ununterbrochen massierte er den Ansatz meines Kitzlers. Eine innere Hitze stieg in mir auf, die schleichend intensiver wurde. Bis ich nur noch in dieser berauschenden Empfindung badete. Er beschleunigte sein Tempo, während er meine empfindsamste Stelle so sacht liebkoste, dass es sich anfühlte, als würde er sie kaum berühren. Als würde ein Wirbelsturm darüber hinwegfegen, der als Vorbote einer bevorstehenden Naturgewalt geradewegs ins Meer der Besinnungslosigkeit toste. Und wieder tauchte ein Finger in meine Vagina. Er streichelte meinen Körper von innen, während sein Daumen meine Spitze umschmeichelte. Dabei massierte er die beiden Stellen, die mich direkt an die Schwelle der Ekstase führten. Wiederkehrende Wellen setzten ein. In immer kürzeren Abständen umspülten sie meinen intimsten Bereich. Ich wusste, ich war kurz davor. Entgegen meiner Vernunft. Und mit einem erlösenden und gewaltigen Ausklang überrollte mich ein unaufhaltsamer Orgasmus, besänftigte für einen kurzen Moment mein Gewissen und meinen Verstand, der sich nun, wo alles vorbei war, zutiefst schämte.
Jeff trat neben mich und streichelte Haarsträhnen beiseite, die an meiner vom Lustschweiß benetzten Stirn klebten.
»Warum?«, fragte ich. »Warum tust du das?«
»Weil es dir gefällt.«
»Nein, es macht mir Angst.«
»Das gehört dazu.« Er öffnete die Gurte an meinen Beinen. »Du wirst lernen, damit umzugehen. Und wenn es so weit ist, wirst du dafür dankbar sein.«
»Warum sagst du mir nicht, was du mit mir vorhast?«
»Das wirst du früh genug erfahren.« Mit wenigen Handgriffen befreite er meinen linken Arm von den Gurten. Kurz überlegte ich, ob eine Chance darin bestand, ihn mit einem gezielten Tritt außer Gefecht zu setzen. Als ahnte er von meiner Überlegung, schritt er um mich herum und stellte sich zwischen meine Beine. Er drückte sich nah an meinen geöffneten Körper.
»Ich bin die Falsche für dein Spiel«, sagte ich.
»Es steht dir nicht zu, eine Wahl darüber zu treffen.«
»Man wird sowieso nach mir suchen«, entgegnete ich, auch wenn es niemanden gab, der mich vermisste.
»Sicher wird man das.« Ein schelmisches Lächeln durchzuckte seine Gesichtszüge, als wüsste er um mein soziales Umfeld. »Aber nicht hier. Nicht in diesem Land und nicht an diesem Ort.«
»Wo bin ich?«
»Du hast geschlafen wie ein Baby. Und es war ein Leichtes, nach stundenlanger Überfahrt dort anzuknüpfen, wo wir in der Bar aufgehört hatten. So leicht, wie es gerade eben war. Du bist wie geschaffen für das, was wir mit dir vorhaben.«
Seine Hose, die ohne Zweifel etwas Hartes in sich barg, rieb an meiner Scheide. Ob er das absichtlich machte? Oder war es nur eine Folge dessen, weil er sich vorgebeugt hatte, um auch die Schnallen an meinem zweiten Arm zu lösen? Er griff nach meinen Handgelenken, führte sie zusammen und hakte die Manschetten ineinander.
»Ich möchte endlich wissen, was du mit mir vorhast! Und warum ausgerechnet ich?«
Er schüttelte bedächtig den Kopf. »Du bist ungeduldig. Und du solltest dich darin üben, erst dann zu sprechen, wenn du gefragt wirst. Aber ich bin mir sicher, du wirst dich an die Regeln schnell gewöhnen. Du bist ein kluges Mädchen.«
Welche Regeln? Ich wollte gerade den Mund öffnen, als er mir zuvor kam: »Und jetzt sei still. Es sei denn, du möchtest, dass ich dir wieder den Mund zuklebe.« Er drehte sich um und nahm die Rolle Klebeband vom Tisch. Ein lautes Reißen zischte durch die Luft. Demonstrativ zog er ein Stück davon ab.
Ich schüttelte energisch den Kopf. Eine seiner Regeln hatte ich bereits gelernt, Jeff würde seinen Willen durchsetzen, ob ich mich ihm freiwillig fügte oder nicht.
»Ich möchte, dass du aufstehst«, sagte er und öffnete den letzten Gurt um meinen Brustkorb. »Und«, fuhr er fort, »ich möchte, dass du genau das tust, was ich von dir verlange. Wenn du meinen Anweisungen folgst, werde ich dir nicht wehtun.«
Und wenn ich es nicht tue?, hätte ich am liebsten gefragt. Doch ich fragte nicht. Stattdessen versuchte ich, mir selbst Antworten darauf zu geben. Er hatte gesagt, es sei ein Spiel. War ich das Spielzeug? Aus einer Laune heraus konnte die Idee für dieses Spiel nicht entstanden sein, dafür war alles zu perfekt organisiert. Die Manschetten waren extra angefertigt. Jeder der Räume, den ich bis jetzt zu sehen bekommen hatte, diente einem Zweck. Ich war mir sicher, Jeff und Theo machten das nicht zum ersten Mal.
Jeff fasste nach meinen aneinandergehakten Händen und zog mich in eine aufrechte Position.
Ich rutschte von der Liege und erschrak. An meiner rechten, äußeren Schamlippe entdeckte ich einen kleinen Ring.
»Auch daran wirst du dich gewöhnen«, sagte Jeff. Er zog ein weiteres Mal an den Manschetten, bis ich auf beiden Füßen stand. War es dieser Ring gewesen, der den Schmorgeruch verursacht hatte? Hatte der Mann im Kittel ihn etwa gelötet? Damit ich ihn nicht mehr abbekam? Das war doch verrückt, was bezweckten sie damit?
»Bleib hier stehen«, sagte Jeff und öffnete einen Wandschrank. Kurz darauf hielt er eine Kamera mit großem Objektiv in der Hand. Er würde doch nicht etwa Fotos von mir machen wollen. Auf denen ich nackt war, womöglich noch in obszönen Posen. Wofür? Um sie ins Internet zu stellen?
»Stell dich bitte an die Wand.« Er deutete auf eine kahle weiße Wand neben der Liege.
Die Bitte konnte er sich in die Haare schmieren, das würde ich nicht tun! Ich blieb stehen und schüttelte den Kopf.
Sein Blick traf mich hart. Unruhe machte sich in mir breit. Aber da war noch ein anderes Gefühl, das mich irritierte. Je länger ich seinem Blick standhielt, desto mehr prickelte es in meiner Scham. Reizte es mich etwa, was da gerade zwischen uns ablief? Das Prickeln verstärkte sich sogar, als er mir sagte, er würde meine Brustwarze packen, um mich daran an die Wand zu ziehen, sollte ich nicht tun, worum er mich gebeten hatte.
Keine Ahnung, warum ich ihn dazu herausfordern wollte, aber ich blieb trotzdem stehen. Tatsächlich griff er nach meiner Brustwarze und ließ sie auch nicht mehr los, bis ich ihm schnellen Schrittes folgte.
»Dreh dich mit dem Gesicht zur Wand«, sagte er und drückte einige Knöpfe an der Kamera.
War ich etwa